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Der Tagesspiegel: Fromm erwartet Konflikte bei WM-Besuch Ahmadinedschads

Geschrieben am 08-06-2006

Berlin (ots) - Der Präsident des Bundesamtes für Verfassungschutz,
Heinz Fromm, sieht für den Fall eines WM-Besuches des iranischen
Staatspräsidenten Mahmud Ahmadinedschad eine "zusätzliche
Herausforderung" auf die Sicherheitsbehörden zukommen. Im Gespräch
mit dem "Tagesspiegel" (Freitag-Ausgabe) sagte Fromm weiter.
Rechtsextremisten würden dann versuchen, "mit provokativen Aktionen
ähnlich viel Aufmerksamkeit zu erzielen", wie es die NPD Anfang 2005
im Dresdner Landtag mit Äußerungen über einen angeblichen
"Bomben-Holocaust" geschafft habe. In der Folge "wäre mit Aktionen
militanter Linksextremisten gegen rechtsextremistische
Demonstrationen zu rechnen. Außerdem wollen iranische
Oppositionsgruppen wie vor allem die Volksmudschahedin im Fall eines
Besuchs des iranischen Staatspräsidenten demonstrieren."

Fromm warnte im Zusammenhang mit der Debatte über die
Gefährdung von ausländischen WM-Besuchern vor dem Begriff
"no-go-area". Wenn damit gemeint sei, dass die Staatsgewalt sich
nicht mehr durchsetzen könnte, könne er das nicht bestätigen. "Aber
ich will nichts verharmlosen." Bei der Häufung der Übergriffe in
einigen Regionen handele es sich um ein "fortdauerndes Problem". Der
Behördenchef riet ausländischen Fans aber ausdrücklich nicht ab, in
bestimmte Regionen zu fahren. Angesprochen auf die Situation in der
brandenburgischen Stadt Rheinsberg, wo sich rassistische Überfälle
seit Jahren häufen, sagte er: "Ich möchte solche pauschalen
Ratschläge vermeiden. Rheinsberg ist sehr schön und man kann nur
empfehlen, dorthin zu reisen." Eine gewisse Vorsicht hält er aber
doch für angebracht: "Andererseits wäre es verfehlt, Fakten die sich
aus der Polizeistatistik ergeben, zu ignorieren."

Besorgt zeigte sich Fromm über die Chancen der NPD bei der
Landtagswahl im September in Mecklenburg-Vorpommern. "Der NPD scheint
es in Mecklenburg-Vorpommern - wie zuvor nur in Sachsen - zu
gelingen, sich in Teilen des Landes zu etablieren." Für sie von
Vorteil sei, dass sie keine extremistische Konkurrenz in dem
Bundesland zu fürchten habe. "Wenn jetzt noch ein zugkräftiges Thema
hinzukäme, wie bei den Wahlen in Sachsen die Diskussion über Hartz
IV, dann wäre der Einzug der NPD in den Landtag von
Mecklenburg-Vorpommern nicht unwahrscheinlich."

Rückfragen: Politikredaktion, Telefon 030/26009-219

Originaltext: Der Tagesspiegel
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=2790
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_2790.rss2

Rückfragen bitte an:
Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-419
Fax: 030-260 09-622
cvd@tagesspiegel.de


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