(Registrieren)

INSM legt bundesweiten wissenschaftlichen Vergleich der Abfallentsorgungskosten vor: Über 500 Euro Unterschied bei den Müllgebühren

Geschrieben am 01-10-2008

Köln (ots) -

- Querverweis: Der Endbericht zum Entsorgungsmonitor und die
Kurzfassung zur Studie Entsorgungsmonitor liegen in der
digitalen Pressemappe zum Download vor und sind unter
http://www.presseportal.de/dokumente abrufbar -

Wissenschaftler sprechen von "nicht nachvollziehbaren
Preisunterschieden" - Ostdeutsche Städte im Schnitt billiger als
westdeutsche Kommunen

Erstmals haben Wissenschaftler der IW Consult die Müllgebühren in
100 deutschen Großstädten systematisch untersucht. Der
Kostenvergleich für die Abholung einer durchschnittlichen Müllmenge,
die bei einer vierköpfigen Familie anfällt, offenbarte enorme
Preisunterschiede von bis zu rund 500 Euro im Jahr. So stellt
beispielsweise die Stadt Gelsenkirchen für die wöchentliche Abfuhr
von 98 Litern Müll ab Kante Bürgersteig jährlich 171 Euro in
Rechnung, während in Mönchengladbach, der teuersten Kommune im
Ranking für denselben Service 674 Euro fällig sind. Dies ist im
Vergleich zum preisgünstigsten Anbieter fast das Vierfache und
entspricht einer Preisdifferenz von 503 Euro.

Das Entsorgungsranking im Auftrag der Initiative Neue Soziale
Marktwirtschaft (INSM) untersuchte auch andere Servicearten,
Abfuhrintervalle und Müllmengen. Auch hier zeigten sich teilweise
erhebliche Kostenunterschiede. So berechnet die Stadt Potsdam für die
Abholung derselben Müllmenge (98 Liter pro Woche) im
Zweiwochen-Rhythmus vom Grundstück aus (Vollservice) 195 Euro im
Jahr, während Aachener dafür 664 Euro zu zahlen haben. Dies
entspricht einer Preisdifferenz von 469 Euro im Jahr.

Auch bei geringeren Müllmengen - untersucht wurden hier
wöchentliche Müllmengen von 30 und 60 Litern - sind die jährlichen
Preisunterschiede erheblich. Sie schwanken bundesweit zwischen 247
und 385 Euro im Jahr - je nach wöchentlicher Menge, dem gebotenen
Service (Abholung vom Grundstück oder nur ab Kante Bürgersteig) und
dem Abhol-Rhythmus (ein- oder zweiwöchentlich).

Generell zeigte sich in der INSM-Studie ein West-Ost-Gefälle bei
den Müllgebühren. Im Schnitt zahlen Bewohner von westdeutschen
Städten über alle untersuchten Müllmengen (30-98 Liter pro Woche) und
Servicearten hinweg im Schnitt 300 Euro Müllgebühren pro Jahr. In
Ostdeutschland sind es nur durchschnittlich nur 253 Euro. "Dieser
etwas geringere Durchschnittspreis ist durch die niedrigeren Lohn-
und Arbeitskosten in den neuen Bundesländern begründet", erklärt dazu
Studienleiter Dr. Karl Lichtblau, Geschäftsführer der von der INSM
beauftragten IW Consult GmbH. Generell hält Lichtblau allerdings die
ermittelten "ernormen Preisunterschiede" bei den Müllgebühren für
"nicht nachvollziehbar".

Die INSM-Studie zeigte auch, dass es bundesweit bisher nur in
geringem Ausmaß Kostenanreize zur umweltschonenden Müllvermeidung
gibt. Lichtblau: "Manche Städte setzen finanzielle Anreize, Müll
einzusparen, andere überhaupt nicht oder nur in sehr geringem Ausmaß.
In Nürnberg beispielsweise spart man 50 Prozent der Abfuhrkosten,
wenn man die wöchentliche Müllmenge von 98 auf 60 Liter reduziert. In
Leipzig bringt das keinen Pfennig Ersparnis."

Die Wissenschaftler errechneten über alle untersuchten
Servicearten, Müllmengen und Abfuhrrhythmen hinweg einen
Entsorgungskostenindex für die 100 größten deutschen Städte. Danach
ist die Abfallentsorgung im wohlhabenden Wiesbaden bundesweit am
preiswertesten. Die Plätze 2 bis 5 dieses Indexes belegen die Städte
Gelsenkirchen, Chemnitz, Potsdam und Magdeburg. Am teuersten ist die
Müllabfuhr diesem Index zufolge in den Städten Moers (Platz 96),
Leverkusen (Platz 97), Aachen (Platz 98), Mönchengladbach (Platz 99)
und Bergisch Gladbach (Platz 100).

INSM-Geschäftsführer Max. A. Höfer zum aktuellen
Entsorgungsmonitor: "Unterschiede bis zum vierfachen Preis des
günstigsten Anbieters sind nicht nachvollziehbar. Da der Bürger keine
Möglichkeit hat, diesen steuerähnlichen Gebühren zu entgehen, soll
mit dieser Studie der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM)
Gebührentransparenz hergestellt werden. Dies ist eine zentrale
Voraussetzung dafür, dass die Höhe der jeweiligen Gebühren im
politischen Raum hinterfragt werden. Wir rufen die Verantwortlichen
auf, ihre Kalkulation offenzulegen."

Alle Ergebnisse dieser INSM-Studie sowie detaillierte Angaben zur
Methodik und ermittelten Trends sowie den wissenschaftlichen
Endbericht finden Sie ab sofort auf dem Webportal
http://www.entsorgungsmonitor.de . Projektleiter: Carsten Seim, INSM,
0221/ 4981 403

Die INITIATIVE NEUE SOZIALE MARKTWIRTSCHAFT (INSM) ist eine
überparteiliche Reformbewegung von Bürgern, Unternehmen und Verbänden
für mehr Wettbewerb und Arbeitsplätze in Deutschland.

Originaltext: Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM)
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/39474
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_39474.rss2

Pressekontakt:
Kontakt: Carsten Seim: Redaktionsleiter INSM, 0221/ 4981 403;
seim@insm.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

161901

weitere Artikel:
  • "NDR aktuell extra" - Ministerpräsidentenwahl in Mecklenburg- Vorpommern Sendetermin: Montag, 6. Oktober, 11.00 Uhr, NDR Fernsehen Hamburg (ots) - Nach zehn Jahren im Amt tritt Harald Ringstorff als Ministerpräsident von Mecklenburg-Vorpommern ab. Nachfolger soll der bisherige Sozialminister und SPD-Landeschef Erwin Sellering werden. Die Wahl Sellerings gilt angesichts der komfortablen Stimmenmehrheit der großen Koalition aus SPD und CDU als sicher. Dennoch ist es ein wichtiger Stimmungstest für den neuen Ministerpräsidenten: Wie groß wird der Rückhalt in den Regierungsfraktionen sein? NDR aktuell berichtet am Montag, 6. Oktober, von 11 Uhr an live im NDR Fernsehen mehr...

  • Heilberufe warnen: Ökonomisierung des Gesundheitswesens nicht übertreiben! Kiel (ots) - Das Gesundheitswesen ist im Umbruch: Klinikkonzerne übernehmen Arztpraxen, Drogeriemärkte geben Arzneimittel ab, Franchiseketten drängen in die zahnärztliche Versorgung - drei Beispiele, wie Profitunternehmen die Versorgungslandschaft im Gesundheitswesen verändern wollen. Für die Patienten und die Heilberufe hat das gravierende Folgen - oft negative. Auf dem ersten schleswig-holsteinischen Heilberufetag zeigen Ärzte, Apotheker, Psychotherapeuten und Zahnärzte diese Veränderungen auf. "Wir müssen darüber diskutieren, wie mehr...

  • Presseankündigung: Aktionsbündnis startet bundesweite Anti-Kohle-Tour Berlin (ots) - Gemeinsame Presseankündigung von Campact, Klima-Allianz, Deutsche Umwelthilfe und Wir-Klimaretter.de "Dinosaurier-Technologie stoppen!" Bundesweite Anti-Kohle-Tour startet nächste Woche in Berlin Aktionsbündnis errichtet fünf Meter hohes Dinosaurier- Kohlekraftwerk vor Kanzleramt / Start einer Tour gegen neue Kohlekraftwerke an zehn Standorten / Pressekonferenz formuliert Kritik an Neubauplänen und Perspektiven der Proteste Ort: Platz vor dem Bundeskanzleramt Zeit: 7. Oktober, 10.30 mehr...

  • BIOTECHNICA fördert Dialog zu europäischen Biotech-Zielen / EU-Biotech-Days: EU-Parlament und -Kommission informieren über europäische Strategien für die Biotechnologie Hannover (ots) - Die moderne Biotechnologie ist heute aus vielen Bereichen unseres Lebens nicht mehr wegzudenken, sei es in Gesundheitswesen, Lebensmittelproduktion, Industrie oder Umweltschutz. Dennoch werfen ethische Fragen wie die Nutzung und Kontrolle genetischer Informationen nach wie vor intensive Debatten auf. "Unwissenheit führt oft zu Ablehnung. Es ist daher von großer Bedeutung, Information und den Dialog zu fördern, um der Öffentlichkeit zu helfen, diese komplexen Fragen besser zu verstehen", sagt Stephan Kühne, Mitglied des mehr...

  • Modernisierung des Aktienrechts bekommt Konturen 9. EUROFORUM-Jahrestagung "Brennpunkt AG" 20. und 21. November 2008, Sofitel Berlin Schweizerhof, Berlin Berlin/Düsseldorf (ots) - Berlin/Düsseldorf, Oktober 2008. Bis August 2009 hat der deutsche Gesetzgeber noch Zeit die europäische Aktionärsrechterichtlinie (ARUG) in nationales Recht umzusetzen. Durch das bereits verabschiedete Gesetz zur Unternehmensintegrität und zur Modernisierung des Anfechtungsrechts (UMAG) sind schon Maßnahmen der EU-Richtlinie 2007/36/EG umgesetzt worden. Mit dem im Mai 2008 vorgelegten Referentenentwurf zum ARUG will der Gesetzgeber das Aktienrecht weiter modernisieren. Ziel ist unter anderem die Verbesserung mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht