(Registrieren)

Lausitzer Rundschau: Cottbuser Staatstheater wird 100 Ein gelebter Traum

Geschrieben am 30-09-2008

Cottbus (ots) - Träume leben - so hat das Cottbuser Theater seine
Jubiläumsspielzeit überschrieben. Kaum hätte sich ein besseres Motto
finden lassen können, denn das Theater selbst ist ein gelebter Traum.
Alles begann vor etwas mehr als 100 Jahren mit 1000 Talern und dem
Wunsch der Bürger dieser Stadt, sich ein Theater zu bauen. Ausdruck
ihres Selbstbewusstseins und gewachsener wirtschaftlicher
Leistungsfähigkeit, sollte es von ihrem Gründergeist, von
intellektueller wie kultureller Aufgeschlossenheit künden. Keinen
Geringeren als den Architekten Bernhard Sehring verpflichteten sie,
ein Haus zu bauen, respektabel schon in seinem Äußeren. Bis heute
profitieren die Stadt und das Theater davon.
Es war eine Entscheidung mit Perspektive. Eine Geschichte begann,
die über Generationen weitererzählt werden wollte - von grandiosen
Schauspielern, mutigen Intendanten, vielversprechenden Sängern und
zahllosen fleißigen Menschen hinter den Kulissen. Nicht zu vergessen
natürlich dem Publikum.
Träume leben, das heißt, sich immer wieder darüber bewusst zu werden,
was Theater bewirken will und kann in einer sich wandelnden
gesellschaftlichen Realität. Das Theater als moralische Anstalt, wie
es Schiller und Lessing, Brecht und Tabori als erstrebenswert
ansahen, beflügelt bis heute Autoren, Regisseure, Schauspieler,
Sänger. Stücke, die zum Nachdenken anregen, Utopien einen Abend lang
auf ihre Alltagstauglichkeit untersuchen, Lust machen auf geistige
Auseinandersetzung und die mit befreiendem Lachen den Geist lüften,
machen Theater unentbehrlich.
Sitzt man erst einmal auf den roten Stühlen, muss man sich verhalten.
Wegzappen geht hier schlecht. Man wird hineingesogen in das
Geschehen, das anfangs scheinbar gar nichts, am Ende viel mit einem
selbst zu tun hat. Und es wirkt nach. Jedenfalls dann, wenn Theater
gut ist. Dabei müssen es gar nicht immer nur die ernsten,
hochdramatischen Stücke sein. Auch eine Pension Schöller mit all den
normalen Verrückten hält uns den Spiegel vor.
Nahe dran sein an den Leuten, hineingreifen ins volle Menschenleben,
wie es Goethe formulierte, das ist Voraussetzung für Theater, das
heutig ist. Für ein Theater, das seinen Platz behauptet in einer
Stadt, einer Region als ein wichtiger Teil ihrer Kultur. Und von
dieser kündet, denn schließlich hatten die Vorväter auch das im Sinn.
Sie wussten, dass der Mensch nicht vom Brot allein lebt und sich nur
weiterentwickeln kann, wenn er sich angestachelt fühlt, zu immer
neuen Ufern aufzubrechen. Theater kann ein Boot sein.
Möglichst viele aus dem Parkett und von den Rängen auf diese Reise
mitzunehmen - das ist der schönste Traum. Der möge in dem ererbten
Haus auf ewig weiterleben - das sei zum 100. gewünscht.

Originaltext: Lausitzer Rundschau
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/47069
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_47069.rss2

Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481231
Fax: 0355/481247
lr@lr-online.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

161693

weitere Artikel:
  • Lausitzer Rundschau: Horst Seehofer soll CSU-Chef werden Der letzte Hoffnungsträger Cottbus (ots) - Bei manchem fällt der Groschen pfennigweise. Und so hat CSU-Chef Erwin Huber am Montag womöglich wirklich noch daran geglaubt, er könne den steilen Absturz seiner Partei bei der bayerischen Landtagswahl politisch überleben. Gestern war der Niederbayer, offenbar dank der intensiven Überzeugungsarbeit von Parteifreunden, schon ein Stück schlauer - und kündigte seinen Rücktritt an. Nun also soll Horst Seehofer die CSU aus dem Tal der Tränen zurück zu einstiger Bedeutung und Größe führen. Und tatsächlich: Wenn es einem zuzutrauen mehr...

  • Lausitzer Rundschau: Verkauf von Flugplatz Drewitz droht zu scheitern Pest oder Cholera Cottbus (ots) - Es ist wie die Wahl zwischen Pest und Cholera. Man weiß nicht, was man den Eigentümer-Kommunen des Flugplatzes Drewitz wünschen soll: Dass der Kaufpreis für die Piste doch noch bezahlt wird oder besser nicht. Kommt das Geld, dann sind die Kommunen die finanzielle Belastung los, doch was dann aus der Fläche wird, haben sie nicht mehr in der Hand. An die hochfliegenden Pläne für den Platz, die ein vorbestrafter Betrüger als Projektentwickler vor ihnen ausgebreitet hat, glaubt bestimmt niemand mehr ernsthaft. Platzt der ganze mehr...

  • Lausitzer Rundschau: Probeabstimmung in Hessen Schönes Wetter Cottbus (ots) - Sollte Andrea Ypsilanti am Ende doch mit ihrem Plan scheitern, Roland Koch (CDU) im Amt des hessischen Ministerpräsidenten zu beerben, dann hat die SPD-Landeschefin zumindest eine Menge versucht, um dem Debakel im Wiesbadener Landtag vorzubeugen. Mit der erfolgreichen Probeabstimmung in den Fraktionen von SPD, Grünen und Linken scheint Ypsilanti einer rot-grünen Minderheitsregierung von Lafontaines Gnaden näher gekommen zu sein. Doch im Kern handelt es sich um eine politische Schönwetterveranstaltung. Das hoch umstrittene mehr...

  • Rheinische Post: SPD-Linke: Steinbrück muss Etatziel aussetzen Verdoppelung der Bildungsausgaben Düsseldorf (ots) - Der SPD-Bundestagsabgeordnete und Vorsitzende der Arbeitnehmerschaft, Ottmar Schreiner, hat Finanzminister Peer Steinbrück (SPD) zu einer Verschiebung des Etatziels aufgefordert. "Wir sollten das Ziel, 2011 den Bundeshaushalt auszugleichen, aussetzen", forderte der SPD-Linke in der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Mittwochausgabe). Angesichts des rezessiven Risikos, der sinkenden Wachstumserwartungen sowie der neuen Risiken aus der Finanzkrise sei es unsinnig "stur an dem Ziel 2011 festzuhalten", betonte mehr...

  • Rheinische Post: Oettinger greift Regierung Merkel an Düsseldorf (ots) - Baden-Württembergs Ministerpräsident Günther H.Oettinger (CDU) hat die Bundesregierung Merkel/Steinmeier scharf kritisiert. Sie vernachlässige den Ausbau des Straßennetzes, was die Wirtschaftskraft in den alten Bundesländern gefährde, sagte Oettinger der "Rheinischen Post" (Mittwochausgabe). Er stellte einen Zusammenhang her zwischen dringend notwendigem Fernstraßen- und Schienennetz-Ausbau einerseits und der großzügigen Förderung der neuen Bundesländer andererseits: "Wenn wir den Osten weiter so fördern sollen wie bisher, mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht