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Lausitzer Rundschau: Bundestag erörtert Finanzkrise Desaster als Chance

Geschrieben am 25-09-2008

Cottbus (ots) - Es ist noch nicht lange her, da galt das Streben
nach maximaler Rendite auch regierungsoffiziell als große Tugend. Die
Zauberwörter hießen Deregulierung, weniger Staat und mehr Markt. Der
Crash auf dem internationalen Finanzsektor hat nun für ein
erstaunliches Umdenken gesorgt. Selbst die FDP, bislang ein Hort
gegen alle staatliche Bevormundung, drängt auf mehr Transparenz und
Kontrolle im Bankenwesen. Selten waren sich alle Parteien darüber so
einig wie in der gestrigen Debatte des Bundestages. Doch das ändert
nichts an den aktuellen Problemen.
Zunächst einmal geht es um ein wirksames Krisenmanagement. Peer
Steinbrück (SPD) sucht die Bürger zwar mit dem Hinweis zu trösten,
dass in den USA viel mehr Geld verbrannt wurde als hierzulande.
Deshalb mag er auch keinen eigenen Rettungsfonds auflegen. Aber
finanzpolitische Feuerwehreinsätze wie schon bei der IKB-Bank sind
auch künftig nicht auszuschließen. Denn die Alternative wären noch
größere Turbulenzen, die das gesamte Finanzsystem zum Einsturz
bringen könnten. Insofern ist der deutsche Steuerzahler längst nicht
auf der sicheren Seite. In der Krise steckt allerdings auch eine
große Chance. Gerade weil der Staat ein unverhofftes Comeback feiert,
wird es der Neoliberalismus künftig deutlich schwerer haben. Die
Ideologie, dass jede Regel nur das Wachstum hemme und der Wirtschaft
Fesseln anlege, überzeugt nicht mehr.
Die unkontrollierte Finanzwelt hat die Kontrolle über sich selbst
verloren und zieht alles mit sich in den Strudel. Allein das
verunsichert und macht Angst. Im Augenblick kann Oskar Lafontaine
(Linke) politisch am meisten davon profitieren. Wenn die großen
Volksparteien ihren Sinneswandel mit Leben erfüllen, wird die soziale
Marktwirtschaft Gewinner sein.

Originaltext: Lausitzer Rundschau
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Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481231
Fax: 0355/481247
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