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Lausitzer Rundschau: Der deutsche Terrorherbst jetzt im Kino Zu viel geschminkt

Geschrieben am 24-09-2008

Cottbus (ots) - Das Grauen, das vielen Episoden der Geschichte
innewohnt, hat nur selten und zumeist auch nur von den wirklich
Großen einen vertretbaren und anschaulichen Weg in die Kunst
gefunden. Dies gilt insbesondere für die Schrecken des Krieges.
Nun hat sich die Gruppe, die sich vor knapp vierzig Jahren in der
Bundesrepublik bewaffnete und in die Illegalität ging, nicht ohne
Absicht Rote Armee Fraktion genannt. Sie wollte den Krieg, und sie
nahm den ihm innewohnenden Schrecken bewusst in Kauf. Wenn jetzt
allerdings ihre Geschichte über die Leinwand flimmert, ist von dieser
zentralen Botschaft zu wenig übrig geblieben.
Denn die Kunst wäre es gewesen, in der Geschichte dieser tödlichen
Verirrung etwas von dem zu zeichnen, was ursächlich war und was
bleibt als Botschaft, als Mahnung. So aber kommt das Werk nicht über
eine Dokumentation mit Starbesetzung hinaus. Da ist zu viel
geschminkt und wird zu viel geschossen.
Die RAF aber war mehr als blutige Action. Sie war vor allem ein
letzter verzweifelter Versuch der Nachkriegskinder, das Erbe
abzuschütteln, das sie nicht ausschlagen konnten. Groß geworden im
Schatten von Auschwitz suchte Ulrike Meinhof, die Chefideologin der
Gruppe, die befreiende Tat. Aber dem schmerzlichen Erinnern war mit
Gewalt nicht zu entkommen. Die RAF wollte den Krieg, weil sie - wie
die ganze bundesrepublikanische Gesellschaft der damaligen Zeit -
vollständig geprägt war von dem großen Völkermorden in deutschem
Namen.
Es wird eines Tages einen Film geben, der dies nachzeichnen kann. Er
wird nicht 1967 anfangen, sondern 1933. Er wird von einer Generation
gemacht werden, die nicht mehr im Schatten lebt und die heute schon
mit erfreulicher Unbefangenheit das Erbe der Großeltern trägt.

Originaltext: Lausitzer Rundschau
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/47069
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Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481231
Fax: 0355/481247
lr@lr-online.de


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