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LKA befürchtete 1977 Anschlag auf Kernforschungszentrum Karlsruhe Keine Hinweise in geheimen Akten auf Abhören in der Todesnacht von Stammheim

Geschrieben am 12-09-2008

Baden-Baden/Karlsruhe (ots) - Aus bislang unbekannten, geheimen
Akten des Landeskriminalamts Baden-Württemberg geht hervor, dass die
Polizei 1977 einen Anschlag der Roten Armee Fraktion auf das
Kernforschungszentrum Karlsruhe befürchtete. Nach Recherchen des
Südwestrundfunks (SWR) zogen die Ermittler die falschen Schlüsse aus
Unterlagen der Terroristen, die nicht das Kernforschungszentrum
betrafen, sondern den geplanten Mord an Generalbundesanwalt Buback.
Die Polizei entschlüsselte Fahrtrouten und Fahrzeiten im Raum
Karlsruhe - Pforzheim und nahm daher eine Gefährdung des
Kernforschungszentrums an. Wörtlich heißt es in den Akten vom Januar
1977: "Danach ergeben sich konkrete Anhaltspunkte für ein unmittelbar
bevorstehendes Kommandounternehmen unter dem Decknamen 'Margarine'.
Bei dieser Aktion soll es sich offenbar um eine spektakuläre Aktion
mit politischer Brisanz handeln. Die Täter wurden besonders gründlich
ausgewählt [...]"Als besonders sicherheitsempfindliches Objekt
befindet sich in Leopoldshafen das Kernforschungszentrum Karlsruhe"

Tatsächlich lief bei der RAF unter dem Stichwort "Margarine" die
Vorbereitung des Buback-Mordes. Der damalige Generalbundesanwalt
wohnte im Karlsruher Stadtteil Neureut, knapp drei Kilometer vom
Kernforschungszentrum entfernt.

Das Landeskriminalamt Baden-Württemberg hat heute für diese
Festlegung keine Erklärung mehr. Gegenüber dem SWR hieß es, praktisch
alle Akten von damals seien inzwischen vernichtet. Außer der Handakte
des ehemaligen Präsidenten, aus der der Vermerk stammt, existierten
in der Behörde keine Unterlagen mehr.

Keine Hinweise fanden sich in den Akten, dass Polizei oder
Verfassungsschutz 1977 die RAF-Gefangenen während der "Nacht von
Stammheim" in ihren Zellen abgehört haben könnten. Die in den Akten
dokumentierten Fälle aus früherer Zeit sind bereits alle bekannt.

Bei Fragen wenden Sie sich bitte an Holger Schmidt, Tel.:
07221/929-4919,
E-Mail: holger.schmidt@swr.de

Originaltext: SWR - Südwestrundfunk
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/7169
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_7169.rss2


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