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LVZ: Missverständnis Kurt Beck

Geschrieben am 09-09-2008

Leipzig (ots) - Von Olaf Majer
Kater Kurt hat die Samtpfoten abgelegt. Ein bisschen. Und zu spät.
Hätte der barocke Unglücksmensch doch nur früher sei-ne Pfälzer
Gemütlichkeit überwunden. Sein schleichender Machtverlust wäre
aufzuhalten gewesen. Weil aber der Mann nicht aus seiner Haut kann,
tanzten munter die SPD-Spitzmäuse, auch, als Beck zu Hause war.
Was hat man dem Vorsitzenden nicht alles zugemutet. Die Altvorderen
spotteten über seine Provinzialität, die Bildungselitären erhoben
sich über seine intellektuellen Gaben. Seine Lex Dachdecker wurde
durch den Kakao gezogen. Seine Wollmer-mal-sagen-Sätze parodiert.
Beck-Bashing, Beck-Abwatschen, war der hässliche Sammelbegriff dafür.
Mancher schämte sich nicht mal dabei.
Beck hat die Reißleine gezogen, als sein freier Fall längst
beschlossene Sache war. Grüß-Gott-Onkel der SPD wollte er nicht sein,
lieber einen Rest Selbstachtung bewahren. Fehler räumt er ein, aber
seinen Stil verteidigt er. Mit dem Rückzug in die überschaubare Pfalz
beendet Beck ein Missverständnis mit seiner Partei. Die wollte alles:
einen Seelenstreichler, geistigen Übervater und Wahlkämpfer. Doch
Beck ist Beck, einer der fünf plus fünf nicht als elf verkauft, auch
wenn ihn andere dazu drängen.
Zweifel bleiben, wie segensreich der Personalwechsel wirklich war.
Fraglich, wie das Spitzenduo Müntemeier Agenda-Begeisterung auslösen
will, während in Hessen die SPD-Linke ungehindert ihren Krimi
"XYpsilanti ungelöst" durchzieht. Beck sagt, er wolle mithelfen,
neues Ungemach von der SPD fern zu halten. Ein weiteres
Missverständnis droht.

Originaltext: Leipziger Volkszeitung
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Pressekontakt:
Leipziger Volkszeitung
Redaktion

Telefon: 0341/218 11558


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