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Qualität der Entwicklungshilfe entscheidend / Venro kritisiert einseitige Schuldzuweisung an Entwicklungsländern durch USA und Japan

Geschrieben am 02-09-2008

Bonn (ots) - Heute beginnt in der ghanaischen Hauptstadt Accra die
Ministerkonferenz zur Wirksamkeit der Entwicklungszusammenarbeit.
Insbesondere die Haltung der USA und Japan sorgen für Kritik: Die
beiden Industriestaaten sehen Reformbedarf ausschließlich bei den
Entwicklungsländern, nicht aber in ihrer eigenen Entwicklungspolitik.

"Die USA und Japan zeigen keinen Willen die Entwicklungshilfe
effektiver zu machen: Man könnte meinen, es sei ihnen gleichgültig,
ob die Entwicklungshilfe ihre Ziele erreicht oder nicht", so Peter
Lanzet, VENRO-Vertreter vor Ort und Experte für
Entwicklungsfinanzierung des Evangelischen Entwicklungsdienstes
(eed).

An der Konferenz vom 2. bis 4. September 2008 in Accra nehmen rund
800 Minister und Vertreter von Regierungen und 1000 Vertreter der
Zivilgesellschaft teil. Sie wollen Bilanz ziehen zur Wirksamkeit und
Wirtschaftlichkeit von Entwicklungszusammenarbeit.

"Natürlich sind schwache Institutionen in den Empfängerländern,
mangelnde technische Kompetenz und Korruption auf allen Ebenen der
Regierungen entwicklungshemmend. Trotzdem ist es Aufgabe der
Geberländer, ihre Entwicklungshilfe zu verbessern und effizienter zu
gestalten, auch um gegen solche Missstände anzugehen", so
VENRO-Vorstandsvorsitzende Claudia Warning.

"Ich halte weder etwas von einem undifferenzierten
Entwicklungspessimismus noch von romantischer Leichtgläubigkeit."
Entwicklungspolitik müsse professionell gemacht werden und alle
Verantwortlichen in die Pflicht nehmen. Einseitige Schuldzuweisungen
würden nicht weiterhelfen.

Als Bundesverband der entwicklungspolitischen Hilfswerke kann
VENRO auf unzählige Erfolge in der Zusammenarbeit mit afrikanischen
Partnern verweisen. Millionen von Menschen konnten dadurch ihre
Lebensverhältnisse konkret verbessern. "Aber wir brauchen auch die
Zusammenarbeit mit den Regierungen, denn diese setzen die legalen und
institutionellen Rahmenbedingungen, in denen wir arbeiten. Je
wirksamer und effizienter ihre Entwicklungspolitik ist, desto
schneller können wir Erfolge erzielen", betont die
VENRO-Vorstandsvorsitzende.

Deswegen halte VENRO den gestern veröffentlichten "Bonner Aufruf"
auch für zu einseitig und vereinfachend. "Die radikale Abschaffung
aller deutschen Entwicklungseinrichtungen kann nicht die Lösung sein.
Die Arbeit der Hilfsorganisationen braucht eine sinnvolle staatliche
Flankierung, "sagt Warning.

Die Konferenz von Accra stellt eine wichtige Etappe bei der
Umsetzung der 2005 verabschiedeten Paris Erklärung zur Wirksamkeit
der Entwicklungszusammenarbeit dar. In Ghana sollen die erzielten
Fortschritte bei der Umsetzung der Paris Erklärung bewertet werden.
Ein wesentlicher Punkt der Erklärung ist die Stärkung der
Eigenverantwortung der Partnerländer.

Originaltext: VENRO e.V.
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/70355
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_70355.rss2

Presseanfragen und Kontakt:

VENRO e.V.
Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Kirsten Prestin
Kaiserstr. 201
53113 Bonn
Tel.: 0228 - 946 77-14, (0)152 - 086 409 95
Fax: 0228 - 946 77-99
E-Mail: k.prestin@venro.org
http://www.venro.org

VENRO ist der Bundesverband entwicklungspolitischer
Nichtregierungsorganisationen (NRO). Ihm gehören 116 deutsche NRO an,
die als Träger der privaten oder kirchlichen
Entwicklungszusammenarbeit, der Nothilfe sowie der
entwicklungspolitischen Bildungs-, Öffentlichkeits- und Lobbyarbeit
tätig sind.


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