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Nach der Auto-Klimastudie: Deutsche Umwelthilfe fordert "Schluss mit schneller, schwerer, stärker"

Geschrieben am 26-08-2008

Berlin (ots) -

- Querverweis: Ein Dokument liegt in der digitalen
Pressemappe zum Download vor und ist unter
http://www.presseportal.de/dokumente abrufbar -

Dossier des Brüsseler Umweltdachverbands Transport & Environment
bestätigt Klimaschutzrückstand deutscher Pkw-Hersteller - Statt
Lobbyarbeit gegen EU-Klimaschutzpolitik verlangt DUH klare
Ausrichtung der Politik auf klimagerechte Automobilität -
Richtungsänderung in der Modellpolitik der Hersteller überfällig -
Für wirkliche Fortschritte müssen die deutschen Autohersteller
fortgeschrittene Effizienztechnologien mit weniger PS und
Gewichtseinsparung verbinden

Die führenden deutschen Autohersteller sind nach wie vor weit
davon entfernt, geplante Klimaschutzvorgaben der EU zu erfüllen. Um
die unter maßgeblichem deutschen Lobbyeinfluss bereits abgeschwächte
Forderung der EU-Kommission von 130 Gramm Kohlendioxid pro Kilometer
(g CO2/km) bis 2012 zu erfüllen, muss der durchschnittliche
Kraftstoffverbrauch neu zugelassener Pkw bei VW und BMW um 19
Prozent, bei Daimler sogar um 24 Prozent sinken. Das geht aus einem
heute in Brüssel veröffentlichten Dossier des europäischen
Dachverbands ökologisch orientierter Umwelt- und
Verkehrsorganisationen Transport and Environment hervor. Unter 18
untersuchten EU-Ländern steht Deutschland beim Kraftstoffverbrauch
bzw. den CO2-Emissionen neu zugelassener Pkw auf Rang 15.

"Statt wie in den vergangenen Monaten ein Trommelfeuer gegen die
Pläne der EU-Kommission zu entfachen, müssen Bundesregierung und die
Länderministerpräsidenten in den Autoländern Niedersachsen, Bayern
und Baden-Württemberg ihren Herstellern klar machen, dass die
deutsche Autoindustrie vor einem historischen Niedergang steht, wenn
sie weiter dem Wettbewerb des schneller, schwerer, stärker hinterher
rennt", sagte DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch. "Deutsche
Autohersteller bauen immer noch viel zu oft Autos, die die Welt unter
den Bedingungen des Klimawandels nicht braucht."

Vor zehn Jahren hatten die europäischen Autohersteller zugesagt,
die CO2-Emissionen ihrer Neuwagen bis 2008 auf 140 g/km abzusenken.
Erreicht wurden im vergangenen Jahr nach der Untersuchung 168 Gramm.
Resch erinnerte daran, dass die Hersteller nach Abgabe ihres
Versprechens begannen, schwere Luxus Jeeps zu entwickeln, die
Verbrauch und Emissionen auf viel zu hohem Niveau hielten.
Gleichzeitig wurden Spritsparfahrzeuge wie der VW Lupo oder der Audi
A2 wieder vom Markt genommen, statt sie kundengerecht
weiterzuentwickeln.

BMW hatte von den untersuchten Autoherstellern den Verbrauch
gegenüber dem Vorjahr am deutlichsten, nämlich um 7,3 % reduziert,
bleibt aber dennoch mit durchschnittlich 170 g CO2/km weit entfernt
von den eigenen Zielvorgaben und im Vergleich der vierzehn
untersuchten Hersteller auf Rang zwölf. "Die Bayern haben mit ihrem
relativen Erfolg gezeigt, was technisch möglich wäre, wenn man
gleichzeitig die hoffnungslose Übermotorisierung reduzieren und
Einsparungen beim Fahrzeuggewicht vornehmen würde", sagte Resch. Das
BMW-Ergebnis zeige auch, dass das Umweltbundesamt mit seiner
Einschätzung völlig richtig liege, wonach eine kurzfristige
Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs um ein Viertel mit heute
bereits im Markt befindlicher Technik möglich wäre. Minderungswerte
dieser Größenordnung seien schon ohne fortschrittliche Hybrid-Technik
möglich, wie sie bisher vor allem von japanischen Unternehmen
eingesetzt wird. Deshalb sei es wichtig neben den EU-Zielen bis 2012
auch ehrgeizige Ziele für das Jahr 2020 vorzugeben. "Ohne klare
Zielvorgaben auf europäischer Ebene, werden wirkliche
Richtungsänderungen in der Modellpolitik nicht stattfinden und die
Klimaziele weit verfehlt", schloss Resch.

Originaltext: Deutsche Umwelthilfe e.V.
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/22521
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_22521.rss2

Pressekontakt:
Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer, Hackescher Markt 4, 10178
Berlin; Mobil.: 0171 3649170, Fax: 030 2400867-19, E-Mail:
resch@duh.de

Dr. Gerd Rosenkranz, Leiter Politik, Hackescher Markt 4, 10178
Berlin; Tel.: 0302400867-0, Mobil: 0171 5660577, Fax: 030 2400867-19,
E-Mail: rosenkranz@duh.de


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