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Der Tagesspiegel: FES-Studie: Das Vertrauen in die Demokratie schwindet

Geschrieben am 28-06-2008

Berlin (ots) - Immer mehr Menschen entfernen sich von der
Demokratie. Jeder dritte Bundesbürger glaubt nicht mehr, dass
Demokratie Probleme löst und fast jeder Zweite kann sich vorstellen,
bei der Bundestagswahl im kommenden Jahr nicht abzustimmen. Das ist
das Ergebnis einer Studie des Münchener Institut Polis/Sinus im
Auftrag der SPD-nahen Friedrich-Ebert-Stiftung, die dem "Tagesspiegel
am Sonntag" vorliegt.
Die Initiatoren der Studie hatten Zahlen über die zunehmende
Wahlenthaltung gesucht. Die
Ergebnisse haben dann allerdings sowohl die Demoskopen wie die FES
nachdenklich gemach: Eine so
große Distanz zum politischen Geschehen hatte man trotz der
wachsenden Armut nicht erwartet. "Ich
fürchte, rund ein Drittel der Menschen hat sich schon von der
Demokratie verabschiedet", sagte Frank Karl
von der FES dem Tagesspiegel am Sonntag in Berlin. Während im
gesamten Bundesgebiet jeder Dritte glaubt, dass Demokratie
keine Probleme mehr löst, sind in Ostdeutschland sogar 53 Prozent der
Menschen dieser Ansicht. Vier
von zehn Deutschen zweifeln demnach insgesamt, dass die Demokratie
überhaupt noch funktioniert.

Die Forscher hat bei ihren Interviews mit den repräsentativ
ausgewählten Bürgern überrascht, dass
sich nicht nur wirtschaftlich schwächere Schichten demokratiekritisch
äußern, sondern die Glaube an
das politische System offenbar insgesamt dramatisch zurückgegangen
ist. Zuerst entfernen sich - wie
erwartet - jene Schichten, die sich selbst als abgehängt oder arm
betrachten, die Distanz zur
Demokratie reicht allerdings weit über diese Gruppe hinaus. "Das
deutet darauf hin, dass viele
Menschen fürchten, demnächst abzurutschen und sie machen das System
dafür verantwortlich",
analysiert Karl. Die Befragung hat ergeben, dass sich nur noch 62
Prozent der Bürger gerecht
behandelt fühlen, während jeder Vierte (26 Prozent) sich ausdrücklich
beklagt und angibt "ungerecht"
behandelt zu werden. Unter den demokratiefernen Schichten finden sich
besonders viele Arbeitslose und Hartz IV-Empfänger. "Aus persönlichem
Misserfolg wird Staatsferne", urteilt Frank Karl.

Bei inhaltlichen Rückfragen wenden Sie sich bitte an
Tagesspiegel am Sonntag
Tel: 030 26 009 295

Originaltext: Der Tagesspiegel
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/2790
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_2790.rss2

Pressekontakt:
Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-308
Fax: 030-260 09-622
cvd@tagesspiegel.de
 


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