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Lausitzer Rundschau: Mugabe will mit Wahl-Farce Simbabwes Präsident bleiben Made in Africa

Geschrieben am 26-06-2008

Cottbus (ots) - Kongo, Kenia oder Simbabwe - Afrika wirkt aus
europäischer Sicht oft als eine Ansammlung gescheiterter und nicht
zukunftsfähiger Länder. Trotz allem gibt es aber Indizien, dass das
nicht so sein muss.
Vor etwa 50 Jahren hatte der Kontinent einen ähnlichen
Entwicklungsstand wie beispielsweise Südkorea. Die meisten Länder
verharrten in den folgenden Jahrzehnten bestenfalls auf dem damaligen
Niveau. Asiatische Staaten dagegen zeigten, dass Unterentwicklung und
Armut nicht naturgegeben sind. In Afrika aber endete der Traum
gesellschaftlichen Fortschritts nach dem Ende der kolonialen
Herrschaft vielfach in der Herrschaft heimischer Potentaten. Geradezu
ein Paradebeispiel dafür ist Simbabwes Präsident Robert Mugabe. Einst
Kämpfer gegen die britische Kolonialmacht wurde er nach der
Unabhängigkeit 1980 Ministerpräsident - und ließ schon damals bis zu
20 000 Anhänger eines innerparteilichen Rivalen abschlachten. Mugabe,
seit 1987 Präsident des damals wirtschaftlich durchaus erfolgreichen
Landes, wurde von Ost wie West hofiert. Das Ende des Kalten Krieges
veränderte aber auch seine Lage. Notwendig werdende wirtschaftliche
Reformen beantwortete der heute 84-Jährige mit Repressionen gegen
weiße Landbesitzer, mit Wahlfälschungen und inzwischen hundertfachem
Mord an Oppositionellen - der Freiheitsheld wandelte sich zum
Diktator.
In einer Stichwahl genannten Farce will er sich heute als Staatschef
bestätigen lassen. Vorherige Bemühungen von Nachbarländern und
Afrikanischer Union um demokratische Wahlen blieben erfolglos.
Dennoch scheint dieses Vorgehen - noch vor Jahren von den heutigen
Akteuren abgelehnt - auf längere Sicht Erfolg versprechend:
Afrikanische Institutionen und Organisationen, afrikanische Länder
und Politiker kümmern sich um die inzwischen vielfach hausgemachten
Probleme des schwarzen Kontinents. Und diese Lösungen Made in Africa
mögen Europäern vielfach nicht als solche erscheinen. Sie sind aber
vermutlich häufiger an der Realität Afrikas als gut gemeinte
Ratschläge aus Europa.
Mit Mugabe allerdings wird Simbabwe wohl weiter leben müssen, bis -
auf welchem Wege auch immer - ein Nachfolger die Präsidentschaft im
Lande übernimmt. Allerdings wird auch dann nicht im Selbstlauf alles
besser werden, wie in jüngster Zeit andere Länder auf dem Kontinent
zeigen. Sich auf einen solchen Machtwechsel aber vorzubereiten und
dann bereit zu sein zu helfen, dass in der Ära nach Mugabe zumindest
Einiges besser wird - das wäre immerhin etwas, was auch Europa und
Deutschland schon heute tun können.

Originaltext: Lausitzer Rundschau
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/47069
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Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481231
Fax: 0355/481247
lr@lr-online.de


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