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Rheinische Post: Köhlers Agenda

Geschrieben am 17-06-2008

Düsseldorf (ots) - Von Martin Kessler

Es war ein kleiner Nachhilfekurs in Sachen Demokratie, Bildung,
Marktwirtschaft und Bürgerengagement, den Bundespräsident Horst
Köhler den Deutschen in seiner Berliner Rede angedeihen ließ. Bewusst
wählte das Staatsoberhaupt eine schlichte Sprache, in der
Ausrufezeichen und Sätze ohne Verb nicht selten waren. "Demokratie
ist Eure Sache", rief er etwa den Politik-Verdrossenen zu. Und: Wer
sich auf seine eigenen Kräfte besinnt, gewinnt Wohlstand,
Selbstachtung und Lebenssinn.
Das erinnert an die Wahlreden von Ludwig Erhard, dem "Vater der
sozialen Marktwirtschaft", deren 60. Geburtstag gerade gefeiert
wurde. Und eine "kleine" Wahlrede hielt auch Köhler, geschickt
garniert mit vornehmlich liberalem, aber auch einer Brise
sozialdemokratischem und grünem Gedankengut. Der Bundespräsident
setzt auf seine Popularität und nutzt sie als Plattform für sein
Verständnis von Demokratie und Bürgersinn.
Der Einsatz Köhlers für seine Sache ist legitim. Ein Bundespräsident
soll sich einmischen. Demokratie ist die "Selbstherrschaft der
politisch Gleichen", sagt Köhler. Da ist der Bundespräsident auch im
eigenen Verständnis vor allem der erste Bürger, zu dem man nicht
ehrfürchtig aufschauen muss.

Originaltext: Rheinische Post
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Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303


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