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ZDF-Politbarometer Juni 2008 / Leichte Erholung für die SPD / Große Mehrheit für Wiedereinführung der alten Pendlerpauschale

Geschrieben am 13-06-2008

Mainz (ots) - Nach ihrem Einbruch Ende Mai kann die SPD ihre
Verluste jetzt fast wieder ausgleichen und kommt in der politischen
Stimmung auf 27 Prozent (plus 6). Die CDU/CSU hat aktuell leichte
Einbußen, sie liegt mit 40 Prozent (minus 2) aber weiterhin deutlich
vor der SPD. Sowohl die FDP (plus 1) als auch die Linke (minus 2) und
die Grünen (minus 1) erreichen jeweils 10 Prozent.

Wenn schon am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre, würden
längerfristige Überzeugungen und Bindungen an die Parteien sowie
koalitionstaktische Über-legungen eine etwas größere Rolle spielen.
Dies berücksichtigt die Politbaro-meter-Projektion: Die CDU/CSU käme
danach auf 39 Prozent (minus 1), die SPD auf 26 Prozent (plus 1), die
FDP erhielte 10 Prozent (plus 1), die Linke weiterhin 11 Prozent, die
Grünen unverändert 10 Prozent und die sonstigen Parteien zusammen 4
Prozent (minus 1).

Das Verhältnis der beiden Regierungsparteien CDU/CSU und SPD hat
sich aus Sicht der Befragten im Laufe der Legislaturperiode zunehmend
verschlechtert. Aktuell bezeichnen es 68 Prozent als schlecht und nur
noch 24 Prozent als gut (weiß nicht 8 Prozent). Die Beziehungen
zwischen CDU und CSU halten 48 Prozent für gut und 40 Prozent für
schlecht (weiß nicht: 12 Prozent).

Unstimmigkeiten gibt es zwischen den Schwesterparteien unter
anderem beim Thema Pendlerpauschale. Eine große Mehrheit der
Befragten wünscht sich eine Rücknahme der Kürzung: 85 Prozent sind -
über die Parteigrenzen hinweg - dafür, dass die Kosten für den Weg
zur Arbeit wieder ab dem ersten Kilometer steuerlich berücksichtigt
werden,
12 Prozent sind dagegen (weiß nicht: 3 Prozent).

Die Bewertung der konkurrierenden Ziele Steuersenkung einerseits
und ausgeglichener Haushalt andererseits hat sich in den letzten
Wochen etwas verschoben: Fand es Anfang Mai eine knappe Mehrheit von
50 Prozent wichtiger, in Zukunft keine neuen Schulden mehr zu machen
als die Steuern zu senken (45 Prozent; weiß nicht: 5 Prozent), räumen
jetzt 51 Prozent Steuersenkungen den Vorrang vor der
Haushaltskonsolidierung (43 Prozent) ein (weiß nicht: 6 Prozent).

Von der positiven wirtschaftlichen Entwicklung haben die meisten
Befragten aus ihrer Sicht persönlich nicht profitiert. Nur 6 Prozent
sagen, dass sich ihre wirtschaftliche Lage dadurch sehr stark (1
Prozent) oder stark (5 Prozent) verbessert habe, 26 Prozent sprechen
von nicht so starken Verbesserungen und bei 67 Prozent kommt nach
eigenen Angaben der Aufschwung gar nicht an. Die Preissteigerungen
der letzten Wochen machen sich umgekehrt für die Befragten aber sehr
bemerkbar: 84 Prozent geben an, dass sie die gestiegenen Preise sehr
stark (45 Prozent) oder stark (39 Prozent) spüren, für 14 Prozent
wirken sich diese nicht so stark aus und für 1 Prozent gar nicht. Der
Preisanstieg wird mit 47 Prozent der Nennungen - ein Rekordwert im
Politbarometer - derzeit auch als das wichtigste Problem in
Deutschland wahrgenommen vor dem Thema Arbeitslosigkeit (37 Prozent).

Die meisten der nach Ansicht der Befragten wichtigsten
Politikerinnen und Politiker werden im Juni besser bewertet als im
Vormonat: So auch Angela Merkel, die die Top Ten weiterhin anführt.
Sie kommt auf der Skala von +5 bis -5 jetzt auf einen
Durchschnittswert von 1,8 (Mai II: 1,7). Auf Platz zwei liegt
Außenminister Frank-Walter Steinmeier mit 1,6 (Mai II: 1,4). Es
folgen Peer Steinbrück mit 1,2 (Mai II: 0,9) und Ursula von der Leyen
mit 0,9 (Mai II: 0,8). Auf Platz fünf schließt sich Guido Westerwelle
an, er erhält einen Wert von 0,4 (Mai II: 0,3), danach Wolfgang
Schäuble ebenfalls mit 0,4 (Mai II: 0,2) und Günther Beckstein mit
0,3 (Mai II: 0,0). Im Negativbereich bleiben Kurt Beck, der mit minus
0,7 (Mai II: minus 0,6) auf seinen bisher schlechtesten Wert fällt,
Gregor Gysi mit minus 1,0 (Mai II: minus 0,9) und Oskar Lafontaine
mit minus 1,4 (unverändert).

Auch bei der Frage, wer Kanzlerkandidat der SPD werden soll,
verliert Kurt Beck an Zustimmung. Nach 15 Prozent vor zwei Wochen
sprechen sich jetzt nur noch 11 Prozent für den Parteivorsitzenden
aus. Dafür erfährt Frank-Walter Steinmeier momentan mehr
Unterstützung, ihn wünschen sich 41 Prozent als SPD-Kanzlerkandidaten
(Mai II: 37 Prozent) und 31 Prozent wollen "jemand anderen" (Mai II:
30 Prozent). 17 Prozent sagen: weiß nicht (Mai II: 18 Prozent). Von
den SPD-Anhängern ist weiterhin ungefähr ein Fünftel für Kurt Beck
(21 Prozent; Mai II: 20 Prozent), Frank-Walter Steinmeier ziehen 37
Prozent vor, das sind allerdings deutlich weniger als vor zwei Wochen
(46 Prozent). 28 Prozent der SPD-Anhänger wünschen sich jemand
anderen (Mai II: 25 Prozent) als SPD-Kanzlerkandidaten, wobei hier
wie auch in der Gesamtheit kaum einer der Befragten konkrete Namen
nennen kann, 14 Prozent (Mai II: 9 Prozent) geben kein Urteil ab.

Die Umfragen zum Politbarometer wurden wie immer von der
Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt. Die Interviews
wurden in der Zeit vom 9. bis 11. Juni 2008 bei 1.257 zufällig
ausgewählten Wahlberechtigten telefonisch erhoben. Die Befragung ist
repräsentativ für die wahlberechtigte Bevölkerung in ganz
Deutschland. Die Fehlertoleranz bei den großen Parteien beträgt 2,7
Prozentpunkte, bei den kleineren 1,4 Prozentpunkte. Das nächste
Politbarometer gibt es am Freitag, 11. Juli 2008, nach dem
"heute-journal".

Fotos sind erhältlich über den ZDF-Bilderdienst, Telefon: 06131 -
706100, und über http://bilderdienst.zdf.de/presse/politbarometer

Originaltext: ZDF
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/7840
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_7840.rss2

Pressekontakt:
ZDF-Pressestelle

Telefon: 06131 / 70 - 2120
Telefon: 06131 / 70 - 2121


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