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WAZ: Sommer: Abiturienten dürfen Klausur nachschreiben

Geschrieben am 06-06-2008

Essen (ots) - Weil die Beschwerden über unlösbare Aufgaben beim
Zentralabitur nicht abreißen, hat die NRW-Schulministerin Barbara
Sommer (CDU) jetzt erstmals einen Weg aus dem Dilemma aufgezeigt. "Wo
nachgewiesen wird, dass der Stoff einer Abituraufgabe vorher nicht im
Unterricht behandelt worden ist, sollten Schüler die Möglichkeit
haben, die Arbeit nachzuschreiben", sagte sie der WAZ.
Das gilt nicht nur für das Fach Mathematik, in dem es die meisten
Klagen gibt. Voraussetzung für eine zweite Chance sei, dass der
Abiturient Einspruch gegen die Klausur einlegt. Dann werde die
Schulaufsicht, etwa anhand der Klassenbücher, nachforschen, ob der
Vorwurf berechtigt sei. "Wir haben eine ganze Reihe von Aufgabentypen
für Nachholtermine parat", unterstrich die Ministerin.
Sommer betonte zugleich, dass alle zentralen Abi-Klausuren "nicht
irgendwo hergeholt, sondern basierend auf den Kernlernplänen", dem
verpflichtenden Unterrichtsstoff, entwickelt worden seien.
Nach einer Umfrage des Internetportals spickmich.de muss in Mathe
jeder zweite Abiturient in die Nachprüfung, weil die Klausurnote
deutlich von der bisherigen Note abweicht. "Bei uns müssen alle in
Mathe in die Nachprüfung", teilten Schüler von Gymnasien aus Dortmund
und Bergkamen mit. Einer schrieb: "Ich war zum Beispiel glatt 2
vorbenotet und habe eine 5 geschrieben. Damit gehöre ich noch zu den
Besten. Knapp die Hälfte hat 0 Punkte erreicht." An fünf Schulen des
Kreises Recklinghausen zum Beispiel müssen nach Angaben der Schulen
40 bis 70 Prozent in die Nachprüfung. In anderenGymnasien fielen die
Untschiede geringer aus.
Landesschülersprecher Horst Wenzel sprach von einem "Super-Gau" und
forderte die Minsterin zu einer Entschuldigung auf. Dies lehnte
Sommer ab. "Man kann sich nur für etwas entschuldigen, wenn man
bewusst einen Fehler gemacht hat." Die beklagten Mathematik-Aufgaben
verteidigte sie erneut. Lediglich für andere Fächer räumte sie
"Tippfehler" ein. So wurde etwa in Pädagogik bei einer Aufgabe zu S.
Freud aus "Gefühlen, die uns bewusst sind", ein "unbewusst" und so
der Sinn ins Gegenteil verkehrt. "Das liegt zum Teil auch an den
digitalen Medien, weil da schon mal schnell etwas wegflutsch", sagte
die Ministerin.
Die SPD warf Sommer angesichts nicht mehr wegzudiskutierender Pannen
eine Verharmlosungsstrategie vor, die Grünen sprachen sogar von
Stümperei.

Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2

Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-2727
zentralredaktion@waz.de


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