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Kölnische Rundschau: Zum Akw-Störfall/Krsko

Geschrieben am 06-06-2008

Köln (ots) - Höhere Verantwortung

PETER SENNEKAMP, Brüssel,

Wer 1986 im Mai gebannt vor dem Fernseher saß,
nach Tagen der Vertuschung die Schreckensbilder aus
Tschernobyl, die Rektortrümmer, die ungeschützten Atomarbeiter im
radioaktiven Schrott hantieren sah, wird "Transparenz" und schnelle
Information bei Reaktorstörfällen sicher zu schätzen wissen.

Peinliches bis kriminelles "unter den Teppich kehren": Solche
Fälle durch europäische AKW-Betreiber haben Folgen: Brüssels
EU-Energiekommissar Piebalgs will sich nicht den Stempel eines
"Vertuschers" aufdrücken lassen. Er war sich mit
den Atomkonzern-Chefs darum kürzlich einig, dass geplatzte
Druckleitungen, radioaktive Dampfwolken in Reaktorgebäuden und
klemmende Steuerstäbe in Reaktorkernen der Öffentlichkeit nun
präziser gemeldet werden sollen.

Damit bekommen Journalisten, AKW-Betreiber und Aufsichtsbehörden
eine höhere Verantwortung, mit solchen Meldungen präzise umzugehen,
ohne Panik und Tschernobyl-Gespenster zu wecken. Glücklicherweise
klingeln bei der EU-Warnstelle in Luxemburg bislang nur zwei bis drei
Mal im Jahr die Alarmglocken. Wir müssen uns also nicht auf
Dauerbeschuss einstellen.

Die slowenischen Atomaufseher haben es jedoch nicht einmal
geschafft, ein Fax für die Warnmeldung sauber auszufüllen.
"Sorry" meldet Ljubljana, was aufgeschreckten Europäern nichts nützt,
aber klar macht, dass die AKW-Betreiber und Behörden hier noch lernen
müssen.

Für die EU war es ein erster "Testballon", ob die Atom-Transparenz
sich auch in Fakten statt in nebulösem "Atomalarm" niederschlägt, ob
Zeitungen, Fernsehen und Radio solche Störfallwarnungen sauber
vermitteln. Dazu fehlten den Journalisten wegen des Meldungsgewirrs
aus Slowenien allerdings die Orientierungspunkte. Ein Punkt ist
indessen bestens bekannt: Umso älter ein Atomkraftwerk wird, wie in
Krsko, umso mehr geht dort - risikoreich - kaputt. Mit der
EU-Osterweiterung sind so einige "alte Schätzchen" hinzugekommen, die
uns noch unangenehme Meldungen liefern werden.

Originaltext: Kölnische Rundschau
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/70111
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_70111.rss2

Pressekontakt:
Kölnische Rundschau
Jost Springensguth
print@kr-redaktion.de


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