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Tierschutz-TÜV - Chance für besseren Tierschutz im Stall nutzen

Geschrieben am 03-06-2008

Hamburg/Berlin (ots) - "Wir fordern Minister Seehofer auf, den so
genannten 'Tierschutz-TÜV', ein Prüf- und Zulassungsverfahren für
serienmäßig hergestellte Haltungssysteme, schnellst möglich
umzusetzen. Das ist längst überfällig", sagt Markus Pfeuffer,
Kampagnenleiter der Tierschutzstiftung VIER PFOTEN anlässlich der
morgigen Beratung im Ausschuss für Ernährung Landwirtschaft und
Verbraucher des Bundestages. "Allerdings erwarten wir auch, dass
Minister Seehofer zu seinem Wort steht, Tierschutzorganisationen an
dem Verfahren entsprechend zu beteiligen."

Mit diesem Prüf- und Zulassungsverfahren sollen serienmäßig
hergestellte Haltungssysteme und Stalleinrichtungen auf
Tiergerechtheit geprüft werden, bevor sie in den Handel kommen. Damit
besteht die Möglichkeit, dass die Haltungssysteme endlich den
Bedürfnissen der Tiere angepasst werden. Bisher werden die Tiere den
Haltungsbedingungen angepasst, z. B. durch schmerzhaftes
Schnäbelkürzen bei Geflügel oder Amputation der Schwänze bei
Schweinen. Die Anpassung der Tiere an die Haltung ist nach wie vor
aus rein wirtschaftlichen Gründen die Regel, anstatt wie im
Tierschutzgesetz vorgeschrieben die Ausnahme.

"Die Einführung des 'Tierschutz-TÜV' ist dringend notwendig, denn
die meisten Nutztiere wie Legehennen, Schweine und Masthühner können
in Deutschland ihre grundlegenden Bedürfnisse nicht ausleben", sagt
Markus Pfeuffer. Milchkühe in lebenslanger Anbindehaltung, Schweine
auf Betonspaltenböden ohne Beschäftigungsmaterial, Entenmast in
riesigen Hallen auf Gitterrosten und Legehennen nach wie vor in
Käfigen - das ist überwiegend die Realität in deutschen Ställen.

Aus Sicht des Tierschutzes macht ein solches Verfahren nur Sinn,
wenn alle artgemäßen Bedürfnisse der Tiere wie Fortbewegung, Ruhe-
und Sozialverhalten bei der Bewertung durch den "Tierschutz-TÜV"
berücksichtigt werden. "VIER PFOTEN wird deshalb nicht akzeptieren,
dass tierquälerische Haltungssysteme für Legehennen, wie zum Beispiel
die so genannte 'Kleingruppenhaltung' plötzlich mit dem Siegel
'tiergerecht' geehrt werden", betont Pfeuffer. Denn in diesem System
werden 30 - 60 Tiere in Drahtkäfigen von 59 cm Höhe gehalten. Für die
Verbraucher ist es nicht erkennbar, dass es sich wieder um Käfige
handelt. VIER PFOTEN liegt aktuelles Bildmaterial vor, das die
tierquälerischen Zustände in den Käfigen der "Kleingruppenhaltung"
belegt.

Ein obligatorisches Zulassungsverfahren bringt allen Vorteile. Den
Verbrauchern, weil sie dadurch sicher sein können, Produkte aus
tiergerechter Haltung zu kaufen. Hersteller und Tierhalter hätten
mehr Planungssicherheit, da ihre Stallsysteme zugelassen sind, dem
Tierschutzgesetz entsprechen und vor allem den Tieren Leid ersparen.
Unverständlich ist deshalb der Widerstand einiger Bundesländer wie
Bayern und Baden-Württemberg sowie von Seiten des Deutschen
Bauernverbandes und der Geflügelindustrie.

"Vorraussetzung bleibt aber, dass Prüfung und Zulassung
obligatorisch sind und auf fachlichen Erkenntnissen basieren. Wir
fordern deshalb den Deutschen Bauernverband und den Zentralverband
Geflügelwirtschaft auf, die Umsetzung nicht länger zu blockieren", so
Markus Pfeuffer abschließend.

Originaltext: Vier Pfoten - Stiftung für Tierschutz
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/17477
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_17477.rss2

Pressekontakt:
Presserückfragen an VIER PFOTEN:
Beate Schüler
Pressesprecherin
Tel.: 040/399 249 -66
E-Mail: beate.schueler@vier-pfoten.org


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