(Registrieren)

Brennender Baumriese in Bonn / Greenpeace bringt Urwaldzerstörung zum UN-Biodiversitätsgipfel

Geschrieben am 28-05-2008

Bonn (ots) - Mit einem brennenden Baumstumpf als Mahnmal für die
Brandrodung der letzten Urwälder, protestieren 30
Greenpeace-Aktivisten seit den frühen Morgenstunden auf dem Rhein in
Bonn. Der fünf Meter hohe Baumstumpf aus dem Amazonas-Regenwald
treibt auf einer Schwimmplattform am ehemaligen Bundestag vorbei.
Dort wird Angela Merkel heute das Ministertreffen der UN-Konferenz
eröffnen. Begleitet wird der in Flammen stehende Baum von sieben
Schlauchbooten. Auf Transparenten ist der Satz "Urwaldschutz ist
Klimaschutz" in sechs Sprachen zu lesen. Durch Abholzung und
Brandrodung von Urwäldern entstehen rund 20 Prozent der weltweiten
Treibhausgasemissionen. Greenpeace fordert die Bundesregierung auf,
jährlich zwei Milliarden Euro für den Urwaldschutz bereit zu stellen.

"Das Schicksal der Urwälder wird hier in Bonn entschieden", sagt
Martin Kaiser, Urwaldexperte von Greenpeace. "Urwaldschutz ist eine
der effizientesten Methoden, um den Klimawandel zu bremsen. Dennoch
wird weltweit alle zwei Sekunden Urwald in der Größe eines
Fußballfeldes zerstört. Angela Merkel muss die festgefahrenen
Verhandlungen in Bonn jetzt mit einer Finanzierungsinitiative für den
Urwaldschutz in Schwung bringen. Andere Industrieländer müssen sich
anschließen."

Durch die Zerstörung von Urwäldern für die Produktion von Holz,
Lebensmitteln und "Bio"-Sprit werden jährlich sieben bis acht
Milliarden Tonnen CO2 freigesetzt, sowie zahlreiche Tier- und
Pflanzenarten vernichtet. Die Industrieländer müssten nach Auffassung
von Experten jährlich 30 Milliarden Euro zur Verfügung stellen, um
die Entwaldung zu stoppen und ein weltweites Netz von Schutzgebieten
einzurichten. "Allein durch den Abbau von klimaschädlichen
Subventionen beispielsweise beim Flug- und Autoverkehr könnte die
Kanzlerin zwei Milliarden Euro pro Jahr ohne Belastung des Haushaltes
für den Biodiversitätsschutz bereit stellen", sagt Kaiser.

Über 5000 Delegierte aus 191 Ländern verhandeln in Bonn unter
anderem über die Einrichtung von Schutzgebieten, Kriterien für
"Bio"-Sprit und Maßnahmen gegen illegalen Holzeinschlag. Vor allem
die Entwicklungsländer sind ohne finanzielle Zusagen der
Industrieländer nicht bereit, rechtlich verbindliche Zugeständnisse
zum Urwaldschutz zu machen. Neben Kanada und Japan blockiert auch die
brasilianische Regierung, die über den größten Urwald der Erde
verfügt, konkrete Fortschritte zum Erhalt des klimastabilisierenden
Waldes.

Der heute auf dem Rhein brennende Baumstumpf stammt von einem
illegal im Amazonas gefällten Urwaldriesen der Sorte "Angelim
Vermelho". Diese Bäume können bis zu 50 Meter hoch werden und bieten
zahlreichen Tieren und Pflanzen einen Lebensraum. Verkauft wurde das
Holz des Angelim Vermelho für etwa 23 000 Euro auf dem europäischen
Markt. Der Stumpf wurde von der Holzindustrie ungenutzt im Wald
zurückgelassen.

Achtung Redaktionen: Für Rückfragen erreichen Sie Martin Kaiser,
Tel. 0171-8780 817 oder Urwaldexpertin Corinna Hölzel, Tel.
0171-8787833, sowie Pressesprecher Jan Haase, Tel. 0171-8700 675.
Fotos von der Aktion erhalten Sie ab 8 Uhr bei Greenpeace, Tel.
040-30618 376, Videomaterial von UC-TV, Tel. 0173-6088 620. Internet:
www.greenpeace.de.

Originaltext: Greenpeace e.V.
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6343
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6343.rss2


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

139287

weitere Artikel:
  • Darmstädter Echo: FDP-Generalsekretär Niebel fordert verminderten Mehrwertsteuersatz auf Energie - Parteispitze unterstützt Dringlichkeitsanträge mehrerer Landesverbände zum Benzinpreis Berlin / Darmstadt (ots) - FDP-Generalsekretär Dirk Niebel hat wegen der steigenden Benzinpreise einen verminderten Mehrwertsteuersatz auf Energie gefordert. "Das ist ein kurzfristiger Akt der Selbstverteidigung im Bürgerinteresse", sagte er dem "Darmstädter Echo" (Mittwochausgabe). Denn der größte Preistreiber sei der Staat. Es sei nicht einzusehen, dass Energie mit dem vollen Mehrwertsteuersatz belegt sei, andere Dinge des täglichen Bedarfs, "bis hin zur Gänsestopfleber", aber mit dem verminderten Mehrwertsteuersatz von nur sieben mehr...

  • LVZ: Strobl, Immunitätsausschuss-Vorsitzender: Gysi habe sich mit seinen Stasi-Sauereien als Volksvertreter diskreditiert / 7 Links-Abgeordnete mit Stasi-Vergangenheit Leipzig (ots) - Der Vorsitzende des Immunitätsausschusses im Bundestag, der CDU-Abgeordnete Thomas Strobl, sieht nicht nur Gregor Gysi, Fraktionschef der Linkspartei, durch vermutliche frühere Stasi-Tätigkeit diskreditiert. In einem Interview mit der "Leipziger Volkszeitung" (Mittwoch-Ausgabe) sagte Strobl: "Gysi ist - was seine Tätigkeit für den Staatssicherheitsdienst betrifft - innerhalb der ,Linken' kein Einzelfall. Die Birthler-Behörde hat nach der letzten Bundestagswahl darauf aufmerksam gemacht, dass nach Aktenlage von den 53 Mitgliedern mehr...

  • Amnesty International stellt Jahresbericht 2008 vor / 60. Geburtstag der Allegemeinen Erklärung der Menschenrechte Berlin (ots) - Sperrfrist: 28.05.2008 07:00 Bitte beachten Sie, dass diese Meldung erst nach Ablauf der Sperrfrist zur Veröffentlichung frei gegeben ist. Die nicht erfüllte Erfolgsgeschichte "2008 wird die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte 60 Jahre alt. Dieser Geburtstag steht für eine beachtliche Erfolgsgeschichte der Staatengemeinschaft, aber auch für die Verpflichtung von Regierungen, sich deutlich stärker und konsequenter als bisher um die Umsetzung der Menschenrechte zu kümmern", sagte die Generalsekretärin mehr...

  • stern-Umfrage: Union verliert, Linke legt zu Hamburg (ots) - Der anhaltende Streit zwischen Union und SPD schadet beiden Koalitionspartnern in der Wählersympathie. In der wöchentlichen Umfrage des Hamburger Magazins stern sowie des Fernsehsenders RTL fiel die Union im Vergleich zur Vorwoche um 1 Punkt auf 35 Prozent. Trotz der guten Umfragewerte für Bundeskanzlerin Angela Merkel kommt die Union damit nicht über ihr Ergebnis bei der letzten Bundestagswahl 2005 hinaus. Die Sozialdemokraten verharren mit 23 Prozent weiter im Tief. Von der Schwäche der großen profitieren die kleinen mehr...

  • WAZ: Amnesty International bemängelt Aufklärung von Todesfällen in Deutschland Essen (ots) - Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International kritisiert die Aufklärung von tödlichem Gewaltmissbrauch durch Polizisten in Deutschland. "Wenn Menschen zu Tode kommen, dann muss das besser aufgeklärt werden", sagte die Generalsekretärin von Amnesty International in Deutschland, Barbara Lochbihler, der in Essen erscheinenden Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ, Mittwochausgabe). "Dazu muss es Ausschüsse geben, in denen auch Nicht-Polizisten sitzen. Das fordern übrigens nicht nur wir, sondern auch die Vereinten Nationen", mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht