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Der Tagesspiegel: Überfallopfer Sayan wird auf den Internet-Seiten der FDP verhöhnt

Geschrieben am 22-05-2006

Berlin (ots) - Während es nach dem vermutlich fremdenfeindlichen
Überfall auf den PDS-Abgeordneten Giyasettin Sayan in
Berlin-Lichtenberg noch keine Spur von den Tätern gibt, wird das
Opfer in einem offiziellen Internet-Diskussionsforum der Bundes-FDP
offen verhöhnt. Unter anderem heißt es dort, wahrscheinlich sei Sayan
nur vor sein Auto gestolpert. Weil er sich seine Schwäche nicht
eingestehen wolle, "musste er natürlich einen fremdenfeindlichen
Überfall erfinden", den er als " Märtyrerbonus" nutzen werde. Ein
anderer Forumsteilnehmer schreibt, es könne Deutschland nichts
besseres passieren, als dass Links- und Rechtsextremisten sich
gegenseitig überfallen. Ein anderer antwortet: "Ja, wäre nicht schade
um dieses Gesocks." Weiter ist die Spekulation zu lesen, es könne
sich um einen Angriff von Türken auf den Kurden Sayan gehandelt
haben. "Aber auch wenn Türken und Kurden sich gegenseitig an die
Gurgel gehen, ist es nicht schade drum".
Der 56 Jahre alte Politiker der Linkspartei/PDS liegt mit schwerer
Gehirnerschütterung und Prellungen im Krankenhaus. Wie berichtet,
sollen Unbekannte den Politiker als "Scheißtürken" bezeichnet und
niedergeschlagen haben. Sayan hatte den Ermittlern bei der ersten
Befragung gesagt, die Täter hätten ihn erkannt. Im FDP-Forum fragt
dazu ein Teilnehmer unter dem Pseudonym "arohrsetzer", wie eigentlich
Neo-Nazis einen türkischstämmigen Linksparteipolitiker erkennen
könnten, der aussehe wie "Walter Kaminsky aus Castrop-Rauxel".
In der FDP-Zentrale war am Sonntagabend unter den angegebenen Nummern
niemand zu erreichen. Auf eine E-mail des Tagesspiegels an den
"Webmaster" des Forums gab es keine Antwort. Das Forum ist offen für
jeden, der sich registrieren lässt. Die Teilnehmer schreiben unter
Pseudonym. In den vom Bundesgeschäftsführer der FDP veröffentlichten
Regeln heißt es unter anderem, Toleranz und Fairness gehörten zu den
Grundprinzipien. Beleidigungen, Verleumndungen und Polemiken würden
gelöscht.
Die Schmähbeiträge gegen Sayan, die in der Rubrik "Aktuelles"
veröffentlicht wurden, standen zum Teil seit Samstagabend auf den
Internet-Seiten der FDP. Sie waren dort auch am Sonntagabend noch zu
lesen. Vereinzelt distanzierten sich anderen Teilnehmer von den
verhöhnenden Äußerungen.

Inhaltliche Rückfragen richten Sie bitte an:
Der Tagesspiegel, Berlin-Ressort, Telefon 030-26009-547

Originaltext: Der Tagesspiegel
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=2790
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_2790.rss2

Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-308
Fax: 030-260 09-622
cvd@tagesspiegel.de


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