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Rheinische Post: Die überschätzte Revolte von 1968

Geschrieben am 02-05-2008

Düsseldorf (ots) - von Sven Gösmann

Vierzig Jahre ist es her. Doch die Revolte von 1968 ist präsent,
als wäre es gestern gewesen. Das hängt vor allem damit zusammen, dass
eine Reihe ihrer Protagonisten in Schlüsselstellungen gelangte, als
Politiker, Chefredakteure oder Kulturschaffende (noch) den
gesellschaftlichen Diskurs bestimmt. Der Bedeutung der Revolte wird
diese Über-Erinnerung kaum gerecht. Ihre Nostalgiker wie ihre nicht
minder nostalgischen Gegner überschätzen den Wert von 1968. Letztlich
begehrte ein kleiner Teil der Studentenschaft auf, wild gewordene
Bürgerkinder, die Revolution mit Rückfahrkarte ins bürgerliche Leben
spielten.
1968 veränderte zwar einiges in der deutschen Gesellschaft. Doch die
war ohnehin im Aufbruch. Das biedermeierliche Adenauer-Deutschland
hatte ausgedient, das moderne Deutschland war auf dem Weg. So blieben
am Ende vor allem die negativen Seiten des Protests, allen voran der
blutige Irrweg in den Terrorismus. Und ein
Laisser-faire-Liberalismus, der Toleranz mit Gleichgültigkeit
verwechselte und dessen leistungsfeindliche Folgen - gerade im
Bildungssystem - wir deshalb noch spüren, weil seine Vertreter ihren
Platz just in diesem System fanden. So gilt: Es ist wichtig, sich an
das Jahr 1968 zu erinnern. Eine Zäsur - wie etwa die Westbindung oder
die deutsche Einheit 1990 - war es nicht.
Bericht: Magazin

Originaltext: Rheinische Post
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30621
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Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2304


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