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Westdeutsche Zeitung: Die Bundestagwahl 2009 ist für die SPD schon gelaufen - Keine Geduld mehr mit Kurt Beck = Von Alexander Marinos

Geschrieben am 02-05-2008

Düsseldorf (ots) - Wie lange noch, Kurt Beck, wirst Du unsere
Geduld missbrauchen? Ein solches leicht verändertes Cicero-Zitat wäre
noch das Harmloseste, das aufrechte SPD-Anhänger ihrem Parteichef
zurufen könnten. Nur jeder vierte Freund der deutschen
Sozialdemokratie würde Beck derzeit gerne als Kanzler sehen; satte 58
Prozent würden sich für Angela Merkel entscheiden. Zur Erinnerung:
Die Frau ist Bundesvorsitzende der CDU.

So bestürzend dieser Befund für die SPD-Spitze auch sein mag, so
kann sie, streut man eine Prise Zynismus darauf, doch auch etwas
Gutes daraus ableiten: Da die Bundestagswahl 2009 für die Partei
schon jetzt so gut wie verloren ist (was SPD-Spitzenpolitiker in
Hintergrund-Gesprächen übrigens jederzeit bestätigen), kann sie sich
entspannt zurücklehnen und sich einen ausufernden, Kräfte zehrenden
Wahlkampf sparen. Auch ein Kanzlerkandidat Frank-Walter Steinmeier,
der es in Sachen Beliebtheit und Kompetenz mit Merkel aufnehmen kann,
würde das Blatt nicht mehr herumreißen. Ohnehin ist fraglich, ob er
als Kanonenfutter zur Verfügung steht.

27 Prozent in der Sonntagsfrage für die SPD ist eine Katas-trophe,
die sich auch nicht mit dem Hinweis kleinreden lässt, dass die Partei
in ihrer langen Geschichte schon ganz andere Krisen gemeistert habe.
Dass der Kurs, auf den Beck seine Partei geführt hat, direkt in die
Sackgasse führt, hat sich zuletzt bei der Mai-Kundgebung in Mainz
gezeigt. Die verbalen Kuschel-Versuche des SPD-Chefs wurden von
vielen Gewerkschaftern mit Pfeif-Konzerten bedacht.

So ist das, wenn man sich im Prinzip zu einer Reform-Politik
bekennt, sie aber zugleich an wichtigen Stellen zurückdreht - oder
wenn man mit der Union koaliert und zugleich mit der Linken paktieren
will: Man vergrätzt die alten Anhänger und gewinnt keine neuen hinzu.

Nicht, dass Angela Merkels Kurs viel besser wäre. Während Beck
zickzack fährt, dass einem übel wird, endet eine programmatische
Reise mit der Kanzlerin im wattebauschigen Nirgendwo.
Zustimmungsraten für die CDU von 37 Prozent sind ja auch nicht gerade
ein Ruhmesblatt. Und dennoch: Merkel schwebt irgendwie über den
Dingen. Beck dagegen setzt sich immer wieder zwischen alle Stühle und
landet auf dem harten Boden der Tatsachen.

Originaltext: Westdeutsche Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/62556
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_62556.rss2

Pressekontakt:
Westdeutsche Zeitung
Nachrichtenredaktion
Telefon: 0211 / 8382-2358
redaktion.nachrichten@westdeutsche-zeitung.de


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