(Registrieren)

Der Tagesspiegel: "Wir sind die einzigen, die handfest etwas gegen Rechtsextremismus tun"

Geschrieben am 21-05-2006

Berlin (ots) - Der Bundesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei
(GdP), Konrad Freiberg, wehrt sich gegen den Vorwurf einiger SPD- und
CDU-Politiker, die Polizei tue nicht genug gegen den
Rechtsextremismus. "Wir sind doch die einzigen, die handfest etwas
dagegen tun. Wir lassen uns nahezu jedes Wochenende bei Großeinsätzen
zu NPD-Demonstrationen anpöbeln, beschimpfen und manche Kollegen
werden bei diesen Einsätzen sogar verletzt", sagte er dem
Tagesspiegel (Berlin). Die Politiker, die nun Kritik an der Polizei
übten, seien diejenigen, "die ständig das Personal kürzen", sagte er.
Die GdP weise schon seit Jahren darauf hin, dass die Zahl
rechtsextremistischer Gewalttaten seit 2002 ständig gestiegen sei.
Dennoch sei Personal abgezogen und stattdessen gegen den
islamistischen Terror eingesetzt worden. Dass in ostdeutschen
Polizeistationen Anzeigen gegen mutmaßlich rechtsextreme Täter nicht
ernst genug genommen würden, diesen Vorwurf habe er noch nie gehört,
meinte Freiberg. Er beklagte, dass rechtsextremistische Gewalttaten
zwar eine kurzzeitige Empörung auslösten, doch an grundlegenden
Lösungen für das Problem werde nicht gearbeitet. "Wir müssen mit den
jungen Gefährdeten reden und ihnen Perspektiven aufzeigen, sonst wird
sich das Problem verschärfen", sagte Freiburg. Der GdP-Chef
befürchtet, dass die Rechtsextremen die Fußball-Weltmeisterschaft zu
Propagandazwecken nutzen könnten. In drei Städten, darunter Frankfurt
am Main und Gelsenkirchen, seien bereits NPD-Demonstrationen während
der WM angemeldet. "Die Polizei kann diese Demonstrationen während
der WM nicht ausreichend begleiten". Er fürchte sich vor Bildern mit
rechtsextremen Symbolen, die dann um die Welt gehen könnten. "Das ist
nicht das Gesicht von Deutschland, das wir der Welt zeigen wollen",
sagte er. Deshalb hofft er, dass die Richter in den Amtsgerichten
entsprechende Auflagen für solche Demonstrationen erlassen und die
Situation der Polizei bei ihren Entscheidungen berücksichtigen. "Es
hat nicht jeder das Recht zu jeder Zeit zu demonstrieren", sagte
Freiberg dem Tagesspiegel.

Inhaltliche Fragen richten Sie bitte an:
Der Tagesspiegel, Politikredaktion, Telefon: 030/26009-389.

Originaltext: Der Tagesspiegel
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=2790
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_2790.rss2

Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-308
Fax: 030-260 09-622
cvd@tagesspiegel.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

13430

weitere Artikel:
  • Der Tagesspiegel: Ärztepräsident fordert bessere finanzielle Situation für die niedergelassenen Ärzte Berlin (ots) - Der Präsident der Bundesärztekammer, Jörg-Dietrich Hoppe, hat eine Verbesserung der Situation für niedergelassene Ärzte gefordert. "Die niedergelassenen Ärzte haben so knappe Mittel, dass sie bei der Behandlung die jeweiligen Patientenschicksale gegeneinander abwägen müssen. Sie müssen dauernd Rationierungsentscheidungen treffen: Welcher Patient braucht mehr, von wessen Budget lässt sich das abzweigen?", sagte Hoppe im Interview mit dem Tagesspiegel (Montag-Ausgabe) vor dem am Dienstag beginnenden Ärztetag in Magdeburg. mehr...

  • Saarbrücker Zeitung: Niebel fordert Bundesregierung zum Handeln gegen Ausländerfeindlichkeit auf - Fremdenhass ist gesamtdeutsches Problem Saarbrücken (ots) - Angesichts der jüngsten Gewalttat gegen einen türkischstämmigen Linksparteipolitiker in Berlin hat FDP-Generalsekretär Dirk Niebel die Bundesregierung zum Handeln aufgefordert. Der Bundesinnenminister dürfe sich nicht auf die Veröffentlichung von Zahlen über rechtsextreme Umtriebe beschränken, sagte Niebel der "Saarbrücker Zeitung" (Montag-Ausgabe). "Wolfgang Schäuble muss ein schlüssiges Konzept liefern, wie man dagegen vorgehen kann". Der CDU-Politiker will an diesem Montag den neuen Verfassungsschutzbericht mehr...

  • Märkische Oderzeitung: Vorabmeldung: Die "Märkische Oderzeitung" Frankfurt (Oder) sendet eine nachrichtliche Zusammenfassung sowie Auszüge aus einem Interview mit dem Präsident des Europäischen Parlam Frankfurt/Oder (ots) - 1. Nachricht: EU-Parlamentschef erwartet neue Initiativen für Verfassung Frankfurt(Oder) (MOZ) Der Präsident des Europäischen Parlaments, der Spanie Josep Borrell Fontelles, erwartet vom Gipfel der Regierungschefs der 25 EU-Mitgliedsländer im Juni neue Vorschläge für den Umgang mit der Europäischen Verfassung. In einem Interview mit der "Märkischen Oderzeitung" sagte Borrell wörtlich: "Meiner Meinung wäre es nicht vernünftig, wenn auf dem Rat der Regierungschefs im Juni einfach nur eine Verlängerung der Denkpause mehr...

  • Der Tagesspiegel: Föderalismusreform: Sachverständiger Hans Meyer warnt vor dramatischen Folgen für die Wissenschaft Berlin (ots) - Der Berliner Staats- und Verfassungsrechtler Hans Meyer (73) kritisiert die geplante Förderalismusreform und warnt vor dramatischen Folgen für die Wissenschaft. Dem Bund solle die Möglichkeit genommen werden, den Ländern in Notlagen wie dem sich abzeichnenden neuen "Studentenberg" Hilfe zu leisten, sagte Meyer im Interview mit dem Tagesspiegel (Montagsausgabe). Meyer ist einer der Sachverständigen, die im Bundestag zur Föderalismusreform gehört werden. Er befürchte einen künftigen Mangel an gut ausgebildeten Forschern. mehr...

  • Stuttgarter Nachrichten: zu Überfall/Fremdenfeindlichkeit: Stuttgart (ots) - Die üblichen Beschwichtigungen bleiben diesmal aus. Vielleicht hat Uwe-Karsten Heye ja doch zur Nachdenklichkeit beigetragen, als er davor warnte, jede rechte Schlägerattacke zum Einzelfall herabzustufen. Bagatellisierungen nützen nichts. Diesmal war der PDS-Abgeordnete Giyasettin Sayan das Opfer. Die Kripo spricht von einer Zufallsbegegnung. Das mag stimmen und für die Ermittlungen wichtig sein. Politisch verhält sich die Sache anders. Lichtenberg ist ein Wohnschwerpunkt der rechten Szene. Hier leben sie sich aus. Und mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht