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Internationaler Tag der Tiere in Versuchslabors / VIER PFOTEN fordert Anwendung von Alternativmethoden und die artgerechte Unterbringung von 169 Primaten aus Novartis-Labor

Geschrieben am 23-04-2008

Hamburg (ots) - Anlässlich des Welttags der Tiere in
Versuchslabors, am 24. April, unterstreicht die internationale
Tierschutzorganisation VIER PFOTEN ihre Forderung nach einer
effektiven Umsetzung bereits vorhandener Alternativmethoden. Die
Stiftung macht gleichzeitig auf das Schicksal von 169 Primaten im vor
der Schließung stehenden Novartis-Labor in Wien aufmerksam und
fordert eine artgerechte Unterbringung der Tiere.

Novatis, eine Fusion aus Ciba Geigy und Sandoz, ist das
viertgrößte Pharmaunternehmen weltweit und der umsatzstärkste
Pharmakonzern in Deutschland. Voraussichtlich im Juni 2008 wird nun
ein Forschungszentrum von Novartis in Wien geschlossen. Neben 240
Mitarbeitern stehen dadurch auch etliche Tiere vor einer ungewissen
Zukunft. Nach offiziellen Angaben befinden sich dort fast 25.000
Tiere: 169 Makaken, 23.000 Mäuse, 1.700 Ratten, 93 Schweine sowie
zahlreiche Hamster. Die Tiere werden wahrscheinlich auf andere
Novartis-Standorte verteilt, fremden Forschungsinstitutionen
übereignet oder getötet. VIER PFOTEN fordert die Einstellung der
Versuche und eine artgerechte Unterbringung der Tiere. Bei Novatis
ist man zumindest bemüht, die Sozialgruppen der Makaken zu erhalten
und sie nicht an Forschungseinrichtunen zu vermitteln, in denen
invasiv an ihnen geforscht würde. Die Schließung des Novartis-Labors
bedeutet vorläufig das Ende von Primatenversuchen in Österreich. In
Deutschland dagegen sind Affenversuche an der Tagesordnung; jährlich
sterben hier laut offiziellen Statistiken 2000 Affen.

In einer Erklärung des EU-Parlaments, die von über der Hälfte der
Abgeordneten unterzeichnet wurde, wird ein schrittweiser Ausstieg aus
Versuchen mit Menschenaffen und wild gefangenen Primaten gefordert.
Gleichzeitig soll ein Zeitplan zur Anwendung von Alternativen
erstellt werden. VIER PFOTEN fordert darüber hinaus die Einstellung
der Zucht von Primaten für Versuche.

"Der 24. April steht ganz im Zeichen aller Tiere in den unzähligen
Labors weltweit", so Markus Pfeuffer, Kampagnenleiter von VIER
PFOTEN. "Tierversuchsfreie Alternativen werden innerstaatlich aber
auch EU-weit nur sehr langsam anerkannt. Sie müssen ein aufwändiges
und kostspieliges Validierungsverfahren durchlaufen und im Vergleich
mit dem Tierversuch ihre Aussagekraft beweisen. Dies, obwohl
Tierversuche höchst unzuverlässig und ihre Ergebnisse niemals direkt
auf den Menschen anwendbar sind. Neuere wissenschaftliche Studien
haben aufgezeigt, dass Forschungsergebnisse aus Tierversuchen
praktisch keine direkte Relevanz für therapeutische Verfahren
aufweisen."

Für das Jahr 2009 soll es im Bereich Kosmetika zu einem EU-weiten
Testverbot der Inhaltsstoffe und 2013 zu einem Handelsverbot von
tierversuchsgetesteten Kosmetika kommen. Aber selbst dieser späte
Termin kann erneut verschoben werden, wenn zu bestimmten
Giftigkeitstests keine zufrieden stellenden Alternativen entwickelt
bzw. anerkannt worden sind.

Tierfreie Alternativen existieren zwar, werden aber oft nicht
eingesetzt oder sind nicht validiert. Selbst für Kosmetika,
Körperpflege-, Reinigungs- und Waschmittel werden trotz zahlreicher
Ersatzmethoden noch immer Tierversuche durchgeführt.

Der Welttag der Tiere in Versuchslabors ist eine gute Gelegenheit,
sich die traurige Tierversuchsbilanz vor Augen zu führen und die
zuständigen Behörden zur kritischen Hinterfragung der
wissenschaftlich umstrittenen, ethisch bedenklichen und massiv
tierverbrauchenden Methode Tierversuch aufzufordern.

Originaltext: Vier Pfoten - Stiftung für Tierschutz
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/17477
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_17477.rss2

Presserückfragen an VIER PFOTEN:

Beate Schüler
Pressesprecherin
Tel.: 040/399 249-66
Mobil: 0170/5 50 82 60
E-Mail: Beate.Schueler@vier-pfoten.org
www.vier-pfoten.de


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