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Südwest Presse: Kommentar zum Thema Flüchtlinge

Geschrieben am 18-04-2008

Ulm (ots) - Für das Umdenken wird es höchste Zeit. Seit Jahren ist
der Irak Schauplatz für Gewalt, Flucht und Vertreibung - und Europa -
allen voran Deutschland - blickte weg. Solange die Flüchtlingswelle
die irakischen Nachbarstaaten nicht völlig destabilisiert hat, sah
man hierzulande keinen Handlungsbedarf. Dabei hat der Einsatz der
alliierten Truppen die Spannungen zwischen den religiösen
Minderheiten und der irakischen Mehrheitsgesellschaft noch
verschärft.
Wo Weltanschauungen so robust ausgetragen werden wie im
Zweistromland, sucht man Differenzierungen vergebens. Die Folgen
tragen Zivilisten, allen voran Angehörige ethnischer und religiöser
Minderheiten. Sie haben im Irak keine Chance mehr. Millionen fliehen
- doch zumindest in Europa endet der Exodus meist vor verschlossenen
Türen.
Das soll sich jetzt ändern. Nachdem die Südländer Baden-Württemberg
und Bayern ihren Widerstand gegen eine Kontingent-Lösung für
Flüchtlinge aus dem Irak aufgegeben haben, scheint ein Umsteuern auf
nationaler Ebene greifbar.
Deutschland und Europa brauchen eine für bedrohte Menschen offene
Flüchtlingspolitik. Sie ist mindestens so sehr Ausdruck weltweiter
Verantwortung wie militärisches Engagement in Krisengebieten. Doch
Flüchtlingspolitik muss sich an der Not der Menschen orientieren und
nicht am Glaubensbekenntnis der Bedrohten.
Im Irak werden neben Christen, auch Yeziden, Mandäer und andere
verfolgt, wenn auch die Erstgenannten die größte Gruppe stellen. Sie
aufzunehmen ist humanitäre Pflicht, andere wegen ihres Bekenntnisses
auszuschließen wäre ein Armutszeugnis.

Originaltext: Südwest Presse
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/59110
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_59110.rss2

Pressekontakt:
Südwest Presse
Lothar Tolks
Telefon: 0731/156218


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