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Neues Deutschland: zum Rücktritt von Sachsens Ministerpräsidenten Milbradt

Geschrieben am 14-04-2008

Berlin (ots) - Alle Geschichte, soll Hegel gesagt haben, ereignet
sich zweimal - und zwar, wie Marx anmerkte, erst als Tragödie und
dann als Farce. Als der kleine Sachsenkönig Kurt Biedenkopf 2002
wegen eines Ikea-Rabatts abtrat, mögen viele Sachsen das als tragisch
empfunden haben. Dass sein Erbe, den er einst als »miserablen
Politiker« brandmarkte, ihn nun aber ausgerechnet in den peinlichen
Umständen seines Abgangs nachahmt, kann nicht anders als eine Farce
genannt werden.
Wie geht es weiter in Sachsen, da die Farce abgespielt ist? Die CDU
hofft, wenn nicht auf ein neues Lustspiel wie in Zeiten von König
Kurt, dann immerhin auf ein Stück mit kathartischem Charakter: Der
sorbische »Gentleman« Stanislaw Tillich soll dafür sorgen, dass einer
geläuterten CDU auch 2009 das Regiebuch in Sachsen nicht aus der Hand
genommen wird. Ob das gelingt, ist durchaus fraglich. Zwar stehen die
LINKE und andere Oppositionsparteien mit ihrer Forderung, sofort eine
neue Spielzeit anzuberaumen, vor hohen Hürden: Dafür bedarf es neben
der Hilfe der SPD, die sich in ihrer Komparsenrolle auf der
Landesbühne freilich arrangiert hat, einiger Statisten aus der CDU.
Der Farce folgt also womöglich ein langer Epilog. In der momentanen
Verfassung aber stehen die Chancen für das verbrauchte Ensemble der
Sachsen-CDU nicht schlecht, im Herbst 2009 zur Erholung ins Parkett
geschickt zu werden. Das hieße nur aus ihrer Sicht, dass der Farce
die erneute Tragödie folgt.

Originaltext: Neues Deutschland
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/59019
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Pressekontakt:
Neues Deutschland
Redaktion / CvD

Telefon: 030/29 78 17 21


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