(Registrieren)

Westdeutsche Zeitung: Horst Köhler = von Wolfgang Radau

Geschrieben am 13-04-2008

Düsseldorf (ots) - Westerwelle. Struck und Beck. Merkel und
CSU-Huber - so ziemlich alle, auf die es ankommt, haben sich für eine
zweite Amtszeit des Bundespräsidenten Köhler ausgesprochen. Der
Kandidat selbst hält sich zwar noch bedeckt. Aber wenn seine
Recherchen hinter den Kulissen bestätigen, dass er mit einer stabilen
Mehrheit rechnen kann, wird Horst Köhler sich gern noch einmal fünf
Jahre in die Politik unserer Republik einmischen. Und das wäre gut
so.
Der politische Seiteneinsteiger Köhler, beim Amtsantritt von den
etablierten Politikern kritisch beäugt und als Leichtgewicht
gehandelt, erfreut sich inzwischen des Beifalls von drei Vierteln der
Bevölkerung für seine Amtsführung. Das hebt sich wohltuend ab von der
Pattsituation, in der sich die politischen Lager wie festgemauert
gegenüberstehen. Die im Vorfeld von den Parteien signalisierte
Zustimmung zu einer Wiederwahl Köhlers würde auf weitere fünf Jahre
der Person des Präsidenten und damit auch seinem höchsten Amt im
Staate seine überparteiliche Souveränität sichern. Egal, was in
Berlin passiert.
Souverän hat Bundespräsident Köhler beim Gnadenrecht für Terroristen
nach seinem Gewissen und nicht nach den Einflüsterungen seines
politischen Lagers entschieden. Ohne Ansehen der Parteien hat er sich
politisch eingemischt. Er hat Gesetze nicht unterschrieben, den
Post-Mindestlohn kritisiert, Rüttgers bei seinen Ideen zum
Arbeitslosengeld und Schäuble bei seinen Vorstellungen zur Inneren
Sicherheit widersprochen. Mit seinem unverbauten Blick passt Horst
Köhler nicht in die Kaste der Politiker und nicht in die Mathematik
der Parteien. Gerade das aber verschafft ihm sein Ansehen bei den
enschen.
Es wird nicht einfach werden, im Wahlkampf und nach der
Bundestagswahl 2009 regierungsfähige Mehrheiten zusammenzubringen. Um
so wichtiger wird es sein, dass die Personalie Bundespräsident
rechtzeitig überparteilich entschieden ist und nicht mehr zwischen
die parteipolitischen Mühlsteine gerät. Die SPD tut gut daran, anders
als 2004 diesmal auf einen eigenen Kandidaten zu verzichten. Sie
könnte diesen Kandidaten nur mit Hilfe der Gysi- und
Lafontaine-Linken durchsetzen - das aber würde sie zerreißen, vier
Monate vor der Bundestagswahl.

Originaltext: Westdeutsche Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/62556
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_62556.rss2

Pressekontakt:
Westdeutsche Zeitung
Nachrichtenredaktion
Telefon: 0211/ 8382-2358
redaktion.nachrichten@westdeutsche-zeitung.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

130705

weitere Artikel:
  • Mitteldeutsche Zeitung: zu Köhler/Halberstadt Halle (ots) - Bundespräsident Horst Köhler liebt klare Worte. So hat er jetzt bei der Wiedereröffnung der Halberstädter Domschatzkammer zur Wertschätzung der Kultur aufgerufen. Im Leben zähle auch das, was über die täglichen Bedürfnisse und materiellen Gewinn hinausgehe. Zugleich stellt Köhler den Zusammenhang von Toleranz, Demokratie und Kultur heraus, die sich gegen den Rechtsextremismus stark machen müssen. Dem wird man gern zustimmen. Auch lebt der Mensch ja nicht vom Brot allein. Und die zunehmende Orientierung auf materielle Werte mehr...

  • RNZ: Würdig Heidelberg (ots) - Von Christian Altmeier Vier Jahre ist es her, dass das wochenlange, unwürdige Geschachere der Parteien um den Posten des Bundespräsidenten mit einem Überraschungskandidaten endete: Horst Köhler. Der Ökonom wurde damals von Union und FDP als Vorbote einer schwarz-gelben Bundesregierung in das höchste Staatsamt gewählt. Doch es kam anders. Nicht nur, weil es bei den Wahlen nicht für eine christlich-liberale Koalition reichte. Sondern vor allem, weil sich Horst Köhler als überparteilicher Präsident erwies, der sein Versprechen mehr...

  • WAZ: Massive Kritik an Kanzlerin Merkel - Attacke aus den eigenen Reihen - Leitartikel von Angela Gareis Essen (ots) - Kaum ein Sozialdemokrat würde es wagen, Angela Merkel öffentlich derart umfassend anzugreifen: Machtkanzlerin, taktisch geschickt, aber ohne inhaltliches Konzept. Ihre Reformbilanz? Ungenügend. Und auch dies: Merkel lässt innerparteiliche Kritiker massiv einschüchtern. Josef Schlarmann, Mitglied im CDU-Vorstand und Vorsitzender der Mittelstandsvereinigung der Union, hat das alles in einem bemerkenswerten Interview gesagt. Damit lenkt Schlarmann Blicke, die sich in den vergangenen Wochen auf die trostlosen Darbietungen mehr...

  • Der neue Tag: Kommentar zu steigenden Nahrungsmittelpreisen Weiden (ots) - Ursachen für die Preisschübe gibt es wie so oft mehrere, aber keine verstört derart wie die aus dem Ruder gelaufene Entwicklung beim Biosprit: An einem Ende der Welt bekommen Mütter ihre Babys nicht satt, weil am anderen Ende der Welt Autofahrer ihre Tanks billig und vermeintlich umweltschonend füllen wollen - oder wegen Beimischungen müssen. So haben sich das die ersten Tüftler nicht vorgestellt, die altes Frittierfett in ihrem Motor verheizten. Originaltext: Der neue Tag Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/70539 mehr...

  • Stuttgarter Nachrichten: Gesundheitsfonds Stuttgart (ots) - Die Art und Weise, wie die milliardenschwere Geldsammelstelle für Versicherungsbeiträge von Arbeitnehmern und Unternehmen heute verfasst ist, sorgt für viele neue Probleme und Ungerechtigkeiten in einem System, das schon genug alte mit sich herumschleppt. Die zentrale Frage lautet: Welches Rezept hilft gegen chronisch unterfinanzierte Krankenkassen? Der Fonds gibt keine Antwort. Deshalb gehört er in seiner jetzigen Form eingestampft. Originaltext: Stuttgarter Nachrichten Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/39937 mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht