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WAZ: Steinbrücks Brachial-Politik - Kalkulierter Konflikt - Leitartikel von Ulf Meinke

Geschrieben am 10-04-2008

Essen (ots) - Peer Steinbrück hat sich nicht gerade die stärksten
Minister im Kabinett ausgesucht, um ein Exempel zu statuieren.
Annette Schavan, Heidemarie Wieczorek-Zeul, Michael Glos und Wolfgang
Tiefensee zu brüskieren, schien dem Finanzminister offenbar
vergleichsweise kalkulierbar. Der Konflikt innerhalb der Koalition
wäre ungleich heftiger ausgefallen, hätte Steinbrück Innenminister
Schäuble oder Vizekanzler Steinmeier an den Pranger gestellt.
Ausgerechnet haben zwei der vermeintlich größten Geldverschwender
des Bundeskabinetts ein SPD-Parteibuch. Zwei weitere wiederum gehören
der Union an, wobei CDU und CSU gleichermaßen vertreten sind.
Steinbrücks Manöver ist allerdings ebenso kalkuliert wie riskant.
Zwingend benötigt der Finanzminister die Rückendeckung von
Bundeskanzlerin Angela Merkel. Inhaltlich müsste die Regierungschefin
eigentlich voll und ganz hinter Steinbrück stehen - und doch
entspricht ihr Stil nicht gerade Steinbrücks Brachial-Politik. Der
Kanzlerin kann nicht daran gelegen sein, dass offene Drohungen zum
Markenzeichen der Großen Koalition werden.

Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903
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Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-2727
zentralredaktion@waz.de


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