(Registrieren)

Mitteldeutsche Zeitung: Politik Pfarrersfamilie "flieht" vor Fremdenfeindlichkeit in den Westen

Geschrieben am 02-04-2008

Halle (ots) - Die aus Westdeutschland stammende Pfarrersfamilie
Neuschäfer ist wegen anhaltend fremdenfeindlicher Diskriminierung aus
der thüringischen Kleinstadt Rudolstadt ins nordrhein-westfälische
Erkelenz "geflohen". Das berichtet die in Halle erscheinende
"Mitteldeutsche Zeitung" (Mittwoch-Ausgabe) unter Berufung auf die
Familie. Miriam Neuschäfer, die Frau des Schulbeauftragten für die
evangelische Kirche in Südthüringen, Reiner Andreas Neuschäfer, hat
eine indische Mutter. Sowohl Frau Neuschäfer als auch ihre fünf
Kinder sahen sich nach eigener Darstellung anhaltend rassistischer
Anfeindungen ausgesetzt. Sie haben Thüringen nach sieben Jahren
verlassen und wohnen seit September 2007 in Erkelenz. Neuschäfer
pendelt und ist auf der Suche nach einer Anstellung als
Schulbeauftragter im Rheinland. Die Neuschäfers hatten in Rudolstadt
ein Haus gekauft und die Absicht zu bleiben. Das, so sagen sie, "ging
nicht mehr". Ein Kind wurde als "Nigger" beschimpft, ein anderes in
der Schule verprügelt. Frau Neuschäfer erklärte der Zeitung: "So was
hat man früher zwangssterilisiert!' - das haben mir die Leute ins
Gesicht gesagt." Die Lage sei zum Schluss unerträglich gewesen.
Der Vorsitzende des Bundestags-Innenausschusses, Sebastian Edathy
(SPD), sagte der "Mitteldeutschen Zeitung": "Dass Menschen sich -
zugespitzt formuliert - im eigenen Land auf die Flucht machen müssen,
kennt man eigentlich nur aus nicht-demokratischen Ländern. Es sollte
im 21. Jahrhundert eine Selbstverständlichkeit sein, ohne Angst
verschieden sein zu können."
Die Eisenacher Oberkirchenrätin Marita Krüger zeigte Verständnis für
den Schritt der Familie. "Es ist im Osten Deutschlands manchmal nicht
leicht, wenn man anderer Hautfarbe ist", sagte sie der
"Mitteldeutschen Zeitung". Sie nannte die Vorgänge "katastrophal".
Fremdenfeindlichkeit existiere auch in Kirchengemeinden - jedoch in
Ost und West. Rudolstadts parteiloser Bürgermeister Jörg Reichl
widersprach der Darstellung. "Mir sind außergewöhnliche Vorkommnisse
nicht bekannt", sagte er dem Blatt aus Halle. "Es wird manches
übertrieben. Hier herrscht keine Ausländerfeindlichkeit."

Originaltext: Mitteldeutsche Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/47409
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_47409.rss2

Pressekontakt:
Mitteldeutsche Zeitung
Chefredaktion
Tel: 0345 565 4300


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

128590

weitere Artikel:
  • LVZ: Steinmeier: Im Streit um Nato-Erweiterung nicht die Grenzen der Belastbarkeit mit Russland überschreiten / außenpolitische Erwägungen sollten entscheiden und nicht die Tatsache eines Präsidenten- Leipzig (ots) - Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) hat auf die "breite Skepsis" verwiesen, die in Europa in der Frage einer von den USA gewünschten Nato-Mitgliedschaft von Georgien und der Ukraine herrsche. Gegenüber der "Leipziger Volkszeitung" (Mittwoch-Ausgabe) verwies Steinmeier im Vorfeld des am Mittwoch in Bukarest beginnenden Nato-Gipfels darauf, dass die Argumente Berlins in den USA vielleicht deshalb als "etwas spürbarer" wahrgenommen werden, weil Deutschland als bevölkerungsreiches und großes Land in Europa mehr mehr...

  • stern-Umfrage: SPD gewinnt leicht hinzu, Grüne verlieren Hamburg (ots) - Der parteiinterne Streit in der SPD um die Nominierung des Kanzlerkandidaten schadet bisher den Sozialdemokraten nicht. In der wöchentlichen Umfrage des Hamburger Magazins stern sowie des Fernsehsenders RTL konnte sich die SPD um einen Punkt verbessern und kommt auf 23 Prozent. Die Grünen dagegen verlieren einen Punkt und erreichen 10 Prozent. Die übrigen Parteien zeigen im Vergleich zur Vorwoche keinerlei Veränderungen. Die CDU kommt auf 38 Prozent, die Linkspartei auf 14 Prozent und die FDP erreicht 11 Prozent. Das linke mehr...

  • stern-Umfrage: SPD fehlt es an geeignetem Kanzlerkandidaten Hamburg (ots) - Wen auch immer die Sozialdemokraten bei der nächsten Bundestagswahl im kommenden Jahr ins Rennen um das Kanzleramt schickt - die Chancen gegen Amtsinhaberin Angela Merkel (CDU) stehen schlecht. Wie eine Umfrage des Forschungsinstitut Forsa für das Magazin stern ergab, halten 28 Prozent aller Bundesbürger SPD-Vize und Außenminister Frank-Walter Steinmeier für den besten Kanzlerkandidaten, den die SPD derzeit aufzubieten hat. 16 Prozent glauben dies vom Berliner Bürgermeister Klaus Wowereit. Erst auf Platz drei folgt SPD-Parteichef mehr...

  • Rentenerhöhung gefährdet Beitrags-Senkungen Presseinformation zur 9. Handelsblatt Jahrestagung Betriebliche Altersversorgung (7. bis 9. April 2008, Hotel InterContinental Berlin) Düsseldorf (ots) - Berlin/Düsseldorf, April 2008. Bundesarbeitsminister Olaf Scholz (SPD) steht wegen seiner Vorschläge für eine Rentenerhöhung und Aufstockung der Rentenreserven in der Kritik. Auf der 9. Handelsblatt Jahrestagung "Betriebliche Alterversorgung" (7. bis 9. April 2008, Berlin) stellt er seine Pläne für das neue Rentenentwertgesetz vor und nimmt zur aktuellen Rentendiskussion Stellung. Die außerplanmäßige Anhebung der Renten um 1,1 Prozent in diesem und 2,0 Prozent im nächsten Jahr, ist innerhalb der Großen Koalition umstritten, mehr...

  • Singhammer: Streit um Kindergrundrechte entschärft und entschieden Berlin (ots) - Nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts über ein Recht des Kindes auf Pflege und Erziehung erklärt der familienpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Johannes Singhammer MdB: Mit der ausdrücklichen Anerkennung eines Kinderrechtes auf Pflege und Erziehung gegenüber den eigenen Eltern schafft das höchste deutsche Gericht eine Neuerung und Klarstellung. Gerichte, Verwaltung und Politik sind künftig gehalten, das vom Verfassungsgericht deutlich ausformulierte Kinderrecht zu beachten und umzusetzen. Der mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht