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Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Krise der Finanzmärkte

Geschrieben am 20-03-2008

Bielefeld (ots) - Wenn tragende Säulen an einem Haus wackeln,
sollte man technische Hilfe leisten - und zwar schnell. Wer
stattdessen als erste Maßnahme den Architekten verklagt, muss damit
rechnen, dass das Gebäude den Gerichtsprozess nicht übersteht.
Übertragen auf das Finanzgebäude, lässt sich feststellen: In den USA,
dem Geburtsland des Neoliberalismus, fragt offenbar niemand, ob es
zulässig ist, Verluste zu verstaatlichen. Da klappt das Zusammenspiel
von Politik, Notenbank und Privatbanken wie am Schnürchen.
Das hat sicher damit zu tun, dass die Krise die Wirtschaft jenseits
des Atlantiks schon weit mehr geschädigt hat als bei uns. Zugleich
wissen die Amerikaner, was ihnen als Aktionären, Rentenanwärtern und
Arbeitnehmern droht, wenn noch mehr Säulen des Gebäudes einstürzen.
In Europa erreicht die Krise noch nicht diese Dramatik. Sie sollte
auch nicht herbeigeredet werden - wie dies Josef Ackermann, der Chef
der Deutschen Bank, getan hat. Im Zweifel ist es allerdings richtig,
Löcher zu stopfen, bevor das austretende Wasser sie vergrößert und
weiteren Schaden anrichtet. Im schlimmsten Fall wären ohnehin die
Kleinen die Leidtragenden. Dies zu ändern, ist nicht nur Aufgabe der
Staaten. Auch die Anleger sollten mehr Wert auf langfristigen Erfolg
legen.

Originaltext: Westfalen-Blatt
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/66306
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_66306.rss2

Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261


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