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Allg. Zeitung Mainz: Kommentar zu EU

Geschrieben am 14-03-2008

Mainz (ots) - Es bleibt schwierig: Kaum hat die Europäische Union
das Debakel um den an Frankreich und den Niederlanden gescheiterten
Verfassungsvertrag einigermaßen überwunden, droht neuer Zündstoff. Da
sind zum einen die Polen.
Die sind zwar ihren politisch indiskutablen Ministerpräsidenten
Jaroslaw Kaczynski losgeworden; dennoch bleibt das Land ein
europolitischer Unruheherd, weil die Oppositionspartei "Recht und
Gerechtigkeit" gegen die Ratifizierung des EU-Reformvertrags den
"Ersatz" für den Verfassungsvertrag zu Felde zieht. Da sind die
neuen Mitglieder Rumänien und Bulgarien, die in der Gemeinschaft vor
allem eines verbreiten: tiefe Enttäuschung. Denn Bukarest und Sofia
werden den in sie gesetzten Erwartungen in keiner Weise gerecht,
nicht in ökonomischer Hinsicht, und schon gar nicht, wenn es um
Justizpolitik und die Bekämpfung der Korruption geht. Und dann gibt
es da noch den seit einem Jahr amtierenden französischen Präsidenten
Sarkozy. Der fällt bisher vor allem durch mancherlei
Frauengeschichten, Playboy-Gehabe sowie dadurch auf, dass er seinem
Sohn, Anfang 20, schon jetzt politische Pfründe zuschanzen will. Beim
Streit um die Mittelmeerunion lenkte Sarkozy zwar ein und lobte
Kanzlerin Merkel als kluge Vermittlerin. Sollte der französische
Präsident allerdings langfristig vorhaben, die EU als seine besondere
Spielwiese zu reklamieren, um sich persönlich zu profilieren, haben
die Europäer ein zusätzliches Problem an einer Stelle, an der sie es
kaum je vermutet hätten. Bei so vielen Schwierigkeiten schwindet
vermutlich wie von selbst die Lust an Erweiterungen. Allerdings ist
man bei Kroatien im Wort. Wie es mit der Türkei wird, steht in den
Sternen. Prinzipiell gilt, dass man Ankara kaum verwehren kann, was
man Sofia und Bukarest zugestanden hat. Andererseits täte es der EU
gut, vor weiterer Vergrößerung   so sie denn überhaupt in Betracht
kommt, wogegen vieles spricht zur Ruhe zu kommen, damit sich die
reichlich vorhandenen Streitpunkte "setzen" können.

Originaltext: Allgemeine Zeitung Mainz
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/65597
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_65597.rss2

Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz
Melanie Wied
Telefon: +49-(0)6131/48-5987
Fax: +49-(0)6131/48-5868
crossmedia@vrm.de


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