(Registrieren)

Rüstungswahn der Tunfisch-Jäger WWF-Studie: Fangflotte zu groß für nachhaltige Fischerei

Geschrieben am 12-03-2008

Hamburg (ots) - Die Jagd auf den begehrten und bedrohten Roten
Tunfisch im Mittelmeer hat zu einem wahren Wettrüsten der
Fischereinationen geführt. Laut einer heute veröffentlichten
WWF-Studie liegt die Kapazität der Fangflotten um nahezu das
Vierfache über dem Niveau einer nachhaltigen Fischerei.
Wissenschaftler empfehlen, nicht mehr als 15.000 Tonnen Roten Tun pro
Jahr zu fangen. Die Flotte kann jedoch 55.000 Tonnen aus dem Meer
holen "Das ist ein wirtschaftlich und ökologisch krankes System.
Immer mehr High-Tech-Boote machen Jagd auf immer weniger Tunfisch",
kommentiert Dr. Sergi Tudela vom WWF-Mittelmeerprogramm. Angesichts
der Überfischung drohe ein Kollaps der Tunfischbestände.

Die größten Überkapazitäten haben laut der WWF-Studie die Türkei,
Italien, Kroatien, Libyen, Frankreich und Spanien. "Es gibt fast 300
Fischtrawler zuviel im Mittelmeer", so WWF-Expertin Karoline Schacht.
Doch Politik und Industrie würden die Tunfisch-Krise weiterhin
ignorieren. Statt die Flotte zu verkleinern, würden derzeit sogar
noch 25 neue hochmoderne Fangschiffe gebaut. Allein um die
Betriebskosten der aktuellen Flotte zu decken, müssten etwa 42.000
Tonnen Tunfisch gefangen werden. "Diese enorme Überkapazität hat
fatale Folgen. Die Politik beschließt zu hohe Fangquoten, um das
System zu stützen. Und zusätzlich blüht die illegale Fischerei. Um zu
überleben, sind die Fischer gezwungen, den Tunfisch zu plündern. So
fischen sie sich arbeitslos", sagt Schacht.

Der WWF beschuldigt unter anderem Italien, illegale Praktiken zu
decken. Die Italiener würden offiziell angeben, immer weniger
Tunfisch zu fangen - dabei wachse die Flotte. Allein Italien müsste
30 Fischtrawler verschrotten, um auf ein nachhaltiges Fangniveau zu
kommen. Auch Kroatien, Spanien und Libyen scheinen ihre tatsächlichen
Fangmengen zu verschweigen.

Der Rote Tunfisch (Thunnus thynnus, auch: Atlantischer- oder
Blauflossen-Tun) im Mittelmeer gilt als bedroht. Seit den 1970er
Jahren sind seine Bestände an den wichtigen Laichplätzen um fast die
Hälfte geschrumpft. Seit Jahren ignorieren Fischindustrie und Politik
wissenschaftliche Empfehlungen, die Fangquoten drastisch zu senken.
So hatten Experten für 2008 eine Halbierung der Quote auf 15.000
Tonnen empfohlen - tatsächlich dürfen in der im April beginnenden
Saison jedoch 29.000 Tonnen legal gefangen werden. Der wegen seines
edlen Fleisches besonders teure Rote Tunfisch wird vor allem in Japan
und Europa konsumiert. Auch auf dem deutschen Markt spielt er eine
Rolle - etwa in Sushi oder Sashmi-Gerichten. Hingegen wird Roter
Tunfisch nicht in Dosen angeboten.

Originaltext: WWF World Wide Fund For Nature
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6638
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6638.rss2

Pressekontakt:
Kontakt für TV-Footage, Fotos und Interviews:
Ralph Kamwirth, E-Mail: kampwirth@wwf.de, Tel. 040-530200118
Tunfisch-Report unter www.wwf.de/presse


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

125242

weitere Artikel:
  • Internationaler Tag für freie Meinungsäußerung im Internet / ROG ruft zu Online-Protesten auf / Liste "Feinde des Internets" und Handbuch für Blogger aktualisiert Berlin (ots) - Heute findet der erste "Internationale Tag für freie Meinungsäußerung im Internet" statt. Reporter ohne Grenzen (ROG) hat diesen Tag initiiert und ruft ab 11 Uhr zu weltweiten Online-Demonstration gegen Internetzensur auf. Unter www.rsf.org kann jeder 24 Stunden lang etwa auf dem Platz des Himmlischen Friedens in Peking oder auf dem kubanischen Platz der Revolution gegen Zensur des World Wide Web protestieren. Nutzer können eine eigene virtuelle Figur erschaffen und so auf einer der neun Online-Demonstrationen in China, mehr...

  • Durchblick im Dschungel der Mobilfunk-Tarife: Handy-Tarifrechner macht die Auswahl leicht Bonn (ots) - Prepaid, Discounter, Flatrate - der deutsche Mobilfunkmarkt wird zunehmend unübersichtlich, weit mehr als 2.000 Tarife und Optionen kann niemand mehr überblicken. Der kostenlose Tarifrechner auf www.handytarife.de hilft, das individuell passende Angebot zu finden. Die vielfältigen Tarife im Mobilfunk eröffnen den Nutzern einerseits zahlreiche Möglichkeiten. Andererseits wird das Angebot immer unübersichtlicher, was es schwer macht, die beste Wahl für die eigenen Bedürfnisse zu treffen. Der Tarifrechner von handytarife.de mehr...

  • Wer die flächendeckende Überwachung bestellt, muss auch die Zeche dafür bezahlen Köln/Berlin (ots) - Der Verband der deutschen Internetwirtschaft (eco) e.V. fordert während der Anhörung im Rechtsausschuss des Deutschen Bundestages zur Entschädigung von Telekommunikationsunternehmen für die Inanspruchnahme im Rahmen der Strafverfolgung einen lange überfälligen Ausgleich der tatsächlich anfallenden Kosten. Dazu Oliver Süme, Vorstand Recht und Regulierung von eco: "Wer bestellt, bezahlt! Dieses einfache Prinzip muss nicht nur unter verfassungsrechtlichen Aspekten gelten, sondern ist auch die entscheidende Stellschraube mehr...

  • Die Deutschland RENTE - ein neuer Weg in der Altersvorsorge: Shoppen für die Rente Köln (ots) - - Viele Deutsche sind nicht bereit, für die private Altersvorsorge auf Konsum zu verzichten - ARAG und RheinLand-Gruppe bieten einfache private Zusatzrente, die sich durch den persönlichen Konsum bei verschiedenen Bonus-Partnern erhöht - Discounter PLUS als Vertriebspartner ab 27. März 2008 Die private Altersvorsorge wird für die Deutschen immer wichtiger. Doch mehr als ein Drittel haben trotz der vielfältigen Angebote noch keine entsprechenden Vorsorgemaßnahmen getroffen. Hauptursache ist das Gefühl, mehr...

  • Berater empfehlen jungen Ingenieuren, sich nicht nur bei Konzernen zu bewerben Studie der Technologie-Consultants von Invensity empfiehlt kleine, flexible Zulieferer Wiesbaden (ots) - Die Technologie-Beratung Invensity rät jungen Ingenieuren dazu, sich bei den Bewerbungen nicht nur auf Großkonzerne zu beschränken. Hintergrund: Eine Expertenkommission hat festgestellt, dass hierzulande rund 95 000 Ingenieure fehlen. Gleichzeitig werden in den deutschen Standorten von Firmen wie Siemens oder BMW jedoch genau solche Stellen gestrichen. Da diese Unternehmen ihre Entwicklung immer stärker auslagern, so argumentiert Invensity, wandert auch schrittweise die Wertschöpfung zu den Zulieferern. Dies gilt mehr...

Mehr zu dem Thema Sonstiges

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

Sat1.de mit neuem Online-Spiele-Portal Sat1Spiele.de / SevenOne Intermedia baut Bereich Games weiter aus

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht