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LVZ: Die Leipziger Volkszeitung zu Bahn/GDL -

Geschrieben am 09-03-2008

Leipzig (ots) - Von Ulrich Langer. Na endlich, geht doch. Der
Tarifkonflikt bei der Bahn wurde in letzter Minute gelöst. Damit ist
zwar die von der Lokführergewerkschaft angedrohte unbefristete
Stilllegung des Schienenverkehrs vom Tisch. Dennoch sind heute noch
Beeinträchtigungen möglich. Der von der Bahn vorsorglich vorbereitete
Notfahrplan ist so rasch eben nicht rückgängig zu machen, auch wenn
dies Konzernchef Hartmut Mehdorn gestern versprach.
Zum Glück dürften Kunden die Einschränkungen nur kurzzeitig und
höchstwahrscheinlich in geringem Maße spüren. Im Laufe des Tages
werden dann alle Züge wieder normal unterwegs sein. Aber der Schaden
des bislang längsten Tarifstreits ist größer als der unmittelbar
finanziell messbare, den Experten mit 90 Millionen Euro pro Streiktag
schätzen. Der Ansehensverlust für den Standort Deutschland und die
Deutsche Bahn, den die monatelange Auseinandersetzung verursacht hat,
ist nicht von Pappe. Seit einem Jahr streiten sich die
Lokführergewerkschaft GDL und der Bahn-Vorstand. Wie kleine Kinder
muteten teilweise die Kontrahenten mit ihrem Verhalten an. Jeder
zeigte auf den anderen als Schuldigen, wenn die Auseinandersetzung
mal wieder eskalierte, und reagierte vergnatzt.
Allerdings hat der jetzt erzielte Kompromisserfolg gewiss viele
Väter. Rasch wird die Frage nach der Schuld an dem langwierigen
Hick-Hack vergessen sein. Die Tarifparteien werden frohlocken, sich
durchgesetzt zu haben. Das Bahnmanagement, weil es die anfänglich
geforderten 31 Prozent mehr Lohn abgeschmettert hat. Die GDL, weil
sie ein eigenständiges Tarifwerk mit durchschnittlich elf Prozent
mehr Einkommen für die Lokführer erzwingen konnte. Und warum ist das
alles nicht schon viel früher passiert? Diesen Vorwurf müssen sich
beide Seiten gefallen lassen. Bleibt zu hoffen, dass die möglichen
Folgen für die Kultur des Tarifkampfes in Deutschland begrenzt
bleiben.

Originaltext: Leipziger Volkszeitung
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Pressekontakt:
Leipziger Volkszeitung
Redaktion

Telefon: 0341/218 11558


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