(Registrieren)

ZDF-Politbarometer Februar II 2008 / Kurt Beck verliert massiv an Zustimmung / CDU/CSU gibt nach, FDP legt zu

Geschrieben am 29-02-2008

Mainz (ots) - Nach der Hamburg-Wahl und der Diskussion um ein
schwarz-grünes Bündnis gibt es deutliche Veränderung in der
politischen Stimmung vor allem innerhalb des bürgerlichen Lagers:
Jetzt kommt die CDU/CSU nur noch auf 40 Prozent (minus 3), die SPD
erreicht 30 Prozent (minus 1), die FDP kommt auf 9 Prozent (plus 2),
die Linke legt auf 10 Prozent (plus 1) zu und die Grünen kommen auf 8
Prozent (unverändert).

Wenn schon am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre, würden
längerfristige Überzeugungen und Bindungen an die Parteien sowie
koalitionstaktische Überlegungen eine etwas größere Rolle spielen.
Dies berücksichtigt die Politbarometer-Projektion: Die CDU/CSU käme
danach nur noch auf 40 Prozent (minus 1). Die SPD erreichte 30
Prozent (unverändert), die FDP erhielte 8 Prozent (plus 1), die Linke
11 Prozent (plus 1), die Grünen 7 Prozent (unverändert) und die
sonstigen Parteien zusammen 4 Prozent (minus 1).

Auf der Liste der zehn wichtigsten Politikerinnen und Politiker
fallen die Urteile der Bürger jetzt fast durchweg etwas negativer aus
als Anfang des Monats. Besonders deutliche Imageverluste muss Kurt
Beck hinnehmen: Weiter auf Platz eins liegt Bundeskanzlerin Angela
Merkel. Sie erhält auf der +5/-5-Skala einen unveränderten
Durchschnittswert von 1,9. Danach folgt Außenminister Frank-Walter
Steinmeier mit 1,5 (Feb. I: 1,8). Jetzt wieder auf Platz drei mit
unveränderten 1,3 ist Peer Steinbrück. Franz Müntefering kommt auf
1,2 (Feb I.: 1,3) vor Ursula von der Leyen mit 0,9 (Feb. I: 1,1) und
Günther Beckstein mit 0,5 (Feb. I: 0,8). Wolfgang Schäuble erreicht
0,1 (Feb. I: 0,3) vor Guido Westerwelle mit 0,0 (Feb. I: 0,2) und
Kurt Beck mit deutlich schlechteren minus 0,1 (Feb. I: 0,7).
Schlusslicht bleibt Roland Koch mit minus 0,9 (Feb. I: minus 0,7).

Hinsichtlich einer Zusammenarbeit mit der Linken wurde dem
SPD-Vorsitzenden Kurt Beck Wortbruch vorgeworfen. 43 Prozent aller
Befragten halten diesen Vorwurf für berechtigt und 14 Prozent halten
ihn für nicht berechtigt. Allerdings trauen sich dabei 43 Prozent
kein Urteil zu - besonders viele unter denjenigen, die sich nur wenig
oder gar nicht für Politik interessieren.

Dass Kurt Beck Kanzlerkandidat der SPD werden sollte, meinen jetzt
nur noch 27 Prozent aller Befragten, 60 Prozent wollen das nicht
(weiß nicht: 13 Prozent). Im November 2007 hatten sich noch 40
Prozent aller Befragten für Beck als Kanzlerkandidaten ausgesprochen
und nur 45 Prozent hatten ihn abgelehnt (weiß nicht 15 Prozent). Auch
unter den SPD-Anhängern findet sich inzwischen keine Mehrheit mehr
für Kurt Beck. Hier sind jetzt 37 Prozent für ihn als nächsten
Kanzlerkandidaten und 54 Prozent gegen ihn (weiß nicht: 8 Prozent).
Im November hatte ihn noch eine Mehrheit von 55 Prozent unterstützt
und nur 34 Prozent waren gegen Beck als Kanzlerkandidaten (weiß
nicht: 11 Prozent). Allerdings können die allermeisten, die gegen
Beck sind, keine andere Person benennen, die an seiner Stelle
Kanzlerkandidat werden sollte. Das gilt sowohl für die Gesamtheit
aller Befragten als auch für die SPD-Anhänger.

Dass die SPD nach der nächsten Bundestagswahl mit den Linken
zusammen die Bundesregierung bilden wird, wenn sie dazu die
Möglichkeit hat, glauben inzwischen 50 Prozent und 40 Prozent glauben
das nicht (10 Prozent weiß nicht). Im November 2007 glaubten an ein
solches Verhalten der SPD nur 36 Prozent und 54 Prozent gingen davon
aus, dass das die SPD nicht machen würde (weiß nicht: 10 Prozent).
Allerdings wird eine mögliche Koalition aus SPD, Grünen und Linken
von allen zur Debatte stehenden Koalitionsmodellen am deutlichsten
abgelehnt. Eine solche Koalition fänden 66 Prozent schlecht und nur
19 Prozent gut, 12 Prozent wäre das egal. Auch bei den SPD-Anhängern
wird das relativ ähnlich gesehen (gut: 29 Prozent, schlecht: 60
Prozent, egal: 11 Prozent).

Nicht ganz so deutlich abgelehnt wird eine mögliche Koalition aus
CDU/CSU und Grünen für den Bund: Diese hielten 43 Prozent für
schlecht, 23 Prozent wäre sie egal und 30 Prozent fänden sie gut.
Innerhalb der Unions-Anhängerschaft beurteilen dieses
Koalitionsmodell 45 Prozent positiv und 35 Prozent negativ, egal ist
es 16 Prozent.

Die Umfragen zum Politbarometer wurden wie immer von der
Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt. Die Interviews
wurden in der Zeit vom 26. bis 28. Februar 2008 bei 1280 zufällig
ausgewählten Wahlberechtigten telefonisch realisiert. Die Befragung
ist repräsentativ für die wahlberechtigte Bevölkerung in ganz
Deutschland. Die Fehlertoleranz bei den großen Parteien beträgt 2,7
Prozentpunkte, bei den kleineren 1,4 Prozentpunkte. Das nächste
Politbarometer gibt es am Freitag, den 14. März, nach dem
"heute-journal".

Fotos sind erhältlich über den ZDF-Bilderdienst, Telefon: 06131 -
706100, und über http://bilderdienst.zdf.de/presse/politbarometer

Originaltext: ZDF
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/7840
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_7840.rss2

Pressekontakt:
ZDF-Pressestelle

Telefon: 06131 / 70 - 2120
Telefon: 06131 / 70 - 2121


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

122759

weitere Artikel:
  • Ruck: Rolle der Afrikanischen Union in der Kenia-Krise eröffnet neue Perspektiven für Krisenmanagement in Afrika Berlin (ots) - Zu der Lösung der Kenia-Krise erklärt der entwicklungspolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Dr. Christian Ruck MdB: Nach den schlimmen Ausschreitungen infolge der umstrittenen Präsidentschaftswahlen, haben die internationale Gemeinschaft, die Afrikaner und die Menschen in Kenia die durch die Afrikanische Union (AU) und den früheren Generalsekretär der Vereinten Nationen, Kofi Annan, vermittelte Koalitionsregierung in Kenia mit großer Erleichterung begrüßt. Dieses Ergebnis war nur möglich, weil die mehr...

  • Fischbach: Elterngeld auch bei Vätern erfolgreich Berlin (ots) - Anlässlich der aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamts zur Bewilligung des Elterngelds erklärt die Vorsitzende der Gruppe der Frauen der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Ingrid Fischbach MdB: Immer mehr Väter nutzen die Möglichkeit, eine berufliche Auszeit zu nehmen, um sich ihrem Nachwuchs widmen zu können. Während im ersten Quartal 2007 erst 6,9 Prozent der Väter Anträge auf Elterngeld stellten, hat sich diese Zahl im vierten Quartal 2007 auf 12,4 Prozent fast verdoppelt. Dies zeigt deutlich, dass mit dem neuen Elterngeld mehr...

  • Singhammer: Kinder brauchen Geschwister Berlin (ots) - Zum Stopp des Negativtrends bei Geburten erklärt der familienpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Johannes Singhammer MdB: Erstmals seit vielen Jahrzehnten ist der freie Fall der Geburten in Deutschland gestoppt. Von Entwarnung kann jedoch noch nicht gesprochen werden. Während 1964 im damals geteilten Deutschland noch 1,4 Millionen Babys das Licht der Welt erblickten, werden trotz des Trendwechsels im vergangenen Jahr deutlich weniger als die Hälfte der Babys von 1964 geboren werden. Die erfolgreiche mehr...

  • Schleyer über wirtschaftliche Lage im Handwerk: Konsum ist das Sorgenkind / Hundt: Gesetzesvorlage für Mindestlohn in den Papierkorb Bonn (ots) - München/Bonn, 29. Februar 2008 - Im PHOENIX-Interview äußerte sich der Generalsekretär des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks, Hanns-Eberhard Schleyer, anlässlich der Eröffnung der Handwerksmesse in München kritisch zur wirtschaftlichen Lage der deutschen Handwerksbetriebe. Der Konsum habe sich "nicht so entwickelt" wie vorhergesagt und sei damit "das Sorgenkind für alle Handwerke", deren Wirtschaftskraft von der Inlandsnachfrage abhinge. "Viele haben das Gefühl, dass sie am Aufschwung der letzten Jahre nicht teilnahmen." mehr...

  • Christine Haderthauer und Klaus Ernst am Montag zu Gast bei "Was erlauben Strunz" / Der Talk mit Claus Strunz am Montag, 03.03.08, 23:30 Uhr, auf N24 Berlin (ots) - Milliardengewinne und Massenentlassungen - sind deutsche Konzerne asozial? Traditionsunternehmen machen Milliardengewinne und entlassen tausende Mitarbeiter, kennt die Gier der Manager keine Grenzen oder ist der Konkurrenzdruck wirklich so groß? Und wer macht eigentlich noch Politik für den "kleinen Mann"? N24-Moderator und "Bild am Sonntag" - Chefredakteur Claus Strunz fragt nach! Bei Christine Haderthauer, Generalsekretärin der CSU, und Klaus Ernst, stellvertretender Parteivorsitzender, Die Linke. Am Montag um 23:30 Uhr mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht