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"Jetzt müssen wir sterben" / Zweiteilige Dokumentation zum ZDF-Fernsehfilm "Die Gustloff"

Geschrieben am 26-02-2008

Mainz (ots) - Es war die größte Schiffskatastrophe aller Zeiten.
Ein russisches U-Boot torpedierte am 30. Januar 1945 das
Flüchtlingsschiff "Wilhelm Gustloff". Für über 10 000 Menschen begann
ein dramatischer Überlebenskampf.

Die unter Leitung von Guido Knopp entstandene zweiteilige
Dokumentation "Die Gustloff'" von Christian Frey, Anja Greulich und
Ricarda Schlosshahn - am Sonntag, 2. März 2008, 22.05 Uhr, und
Montag, 3. März 2008, 21.45 Uhr - schildert begleitend zum
gleichnamigen ZDF-Fernsehfilm (2. und 3. März, jeweils 20.15 Uhr) die
historischen Fakten zur Vorgeschichte und zum Untergang des
Flüchtlingsschiffes - eines der vielen tragischen Kapitel am Ende des
Zweiten Weltkrieges. Zeitzeugen berichten, wie sie die Katastrophe
überlebten.

"Wer zu Boden fiel, wurde zu Tode getrampelt", erinnert sich der
Bordfunker Albert Schirra. Zwei Schwestern, beide Marinehelferinnen,
wollten um jeden Preis zusammen bleiben: "Ich sagte ''Ulla, jetzt
müssen wir sterben', sie aber sagte 'nein' und riss mich wieder
hoch", schildert Rosemarie Petrus-Resas die schlimmsten Stunden ihres
Lebens. Kinder wurden von ihren Eltern weggerissen: "Hätte ich sie
nur fester gehalten", trauert Irmgard Harnecker heute noch ihrer
Tochter nach. "Ich sah viele tote Kinder, konnte meiner Tochter nie
'Alle meine Entchen' vorsingen", sagt Ursula Schulze-Resas.

Hätte die Katastrophe verhindert werden können? "In jedem Fall hat
die Lichterführung die Versenkung wesentlich erleichtert", sagt der
"Gustloff"-Überlebende Heinz Schön. Er hatte damals in der
Zahlmeisterei des Schiffes Dienst, führt die Entscheidung, Lichter zu
setzen, auf einen fingierten Funkspruch zurück. Erstmals berichtet
ein Funker der "Gustloff" über den Vorgang, erinnert sich an eine
Warnung, die zu der fatalen Entscheidung geführt haben soll.

Am 24. Januar 1945 erfuhr der sowjetische U-Boot-Kapitän Marinesko
per Funk, dass in der Danziger Bucht Evakuierungsmaßnahmen begonnen
hatten. Bei Recherchen des ZDF wurden Tagebucheintragungen gefunden,
die belegen, was die Besatzung der "S-13" über den Schiffsverkehr
wusste. Nur ein Fundstück von vielen.

Einige der Überlebenden können ihre Rettung bis heute nicht
fassen: "Im hinteren Bereich eines der Rettungsboote fand man ein
kleines Wollbündel, das war ich", sagt Peter Weise. Einer der Retter,
ein Schiffsmaat, adoptierte wenig später das "Gustloff"-Kind.
Augenzeugen berichten, wie die fünf Kapitäne des Schiffes sich
umgehend in Sicherheit brachten und ihre Passagiere im Stich ließen.
"Trockenen Fußes" konnten sie an Land gehen. Keiner von ihnen wurde
später zur Rechenschaft gezogen. Über 9000 Menschen starben in jener
Nacht, nur 1239 Passagiere überlebten. Bis heute sind die
Überlebenden Gefangene ihrer Erinnerung, auch Jürgen Danöhl: "Einer
hat mal gesagt, die Toten haben es gut. Die haben es überstanden. Wir
sterben jedes Jahr. Ich hab oft darüber nachgedacht und er hat
Recht."

Originaltext: ZDF
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/7840
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Pressekontakt:
ZDF-Pressestelle

Telefon: 06131 / 70 - 2120
Telefon: 06131 / 70 - 2121


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