(Registrieren)

Neues Deutschland: Zu SPD und Linkspartei

Geschrieben am 25-02-2008

Berlin (ots) - Jetzt ist es offenbar soweit. Die SPD beginnt zu
verinnerlichen, dass die LINKE sich dauerhaft etabliert hat. Dass sie
nicht mehr zu ignorieren ist. Spät genug. Doch klammheimliche Freude
der LINKEN wäre verfrüht. Die SPD ist weit entfernt von einer
wirklichen Anerkennung der Verhältnisse, der Konkurrenzpartei gar.
Wie wenig vertrauenerweckend sie vorgeht, offenbart nicht so sehr der
»Wortbruch«, sich gegen alle Ankündigungen nun doch notfalls von der
LINKEN an die hessische Regierungsspitze wählen zu lassen. Sondern
die Tatsache, dass sie die »Erlaubnis« zur Wahl Ypsilantis mit
weiteren Bannsprüchen gegen die LINKE begleitet.
Es wird der SPD nicht helfen. So wie sie der LINKEN ihre Abneigung
demonstriert, kann sie selbst nun mit einer geballten Ladung
öffentlicher Verachtung rechnen. Je deutlicher der Anklang der LINKEN
unter den Wählern ist, desto höher schlagen die Wogen der
öffentlichen Inquisition. Die Ignoranz gegenüber den wirklichen Nöten
der Menschen ist mindestens so ausgeprägt wie die Vorurteile
gegenüber angeblichen Postkommunisten. Derart verblendet, bleibt dann
offenbar auch verborgen, dass der Erfolg der LINKEN gerade auf diesem
Zusammenhang beruht. Das Gefühl der Ohnmacht schafft eine besondere
Sensibilität für Unrecht. Mancher nennt das Ergebnis
Protestwählerpotenzial. Die SPD ist durchaus Leidtragende dieses
Dilemmas. Weil sie aber zugleich seine Miturheberin ist, kann sie
nicht mit Bedauern rechnen.

Originaltext: Neues Deutschland
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/59019
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_59019.rss2

Pressekontakt:
Neues Deutschland
Redaktion

Telefon: 030/293 90 715


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

121822

weitere Artikel:
  • Stuttgarter Nachrichten: Grünen-Fraktionsvize Trittin: Es gibt keinen Unvereinbarkeitsbeschluss Stuttgart (ots) - Grünen-Fraktionsvize Jürgen Trittin hält schwarz-grüne und rot-rot-grüne Bündnisse zugleich für möglich. "Bei völlig identischen Inhalten spielen wir je nach Koalitionsumfeld jeweils eine andere Rolle", sagte er den Stuttgarter Nachrichten (Dienstag): "Das ist für uns nur glaubwürdig machbar, wenn wir konkrete inhaltliche Erfolge vorweisen können." So müssten sich die Grünen in einem schwarz-grünen Bündnis viel stärker links konturieren als in einer Kombination wie in Hessen, "wo die Grünen gegen Linke und SPD demokratische mehr...

  • Rheinische Post: FDP: 2009 keine Koalitionsaussage zugunsten der Union Düsseldorf (ots) - Der FDP-Vorsitzende Guido Westerwelle hat knapp eineinhalb Wochen vor der Hamburg-Wahl die CDU-Vorsitzende Angela Merkel in einem Vier-Augen-Gespräch um Unterstützung für Schwarz-Gelb gebeten. Wie die in Düsseldorf erscheinende "Rheinische Post" (Dienstagausgabe) berichtet, habe Westerwelle Merkel in Berlin zu einem persönlichen Gespräch getroffen und sie zu einem stärkeren Eintreten für Schwarz-Gelb in Hamburg ermuntert. Offenbar ohne Erfolg. Bei Wahlkampfauftritten vermied Merkel jede Festlegung auf Schwarz-Gelb. mehr...

  • Westdeutsche Zeitung: Langfristig werden Ampelkoalitionen wahrscheinlicher = von Alexander Marinos Düsseldorf (ots) - Man muss sich nicht als Schmalspur-Nostradamus beschimpfen lassen, um nach der Hamburg-Wahl zwei Vorhersagen zu wagen: 1. Andrea Ypsilanti wird in jedem Fall versuchen, sich im hessischen Landtag zur Ministerpräsidentin wählen zu lassen. 2. Die Hessen-FDP wird standhaft bleiben und Rot-Grün nicht zur Macht verhelfen, nicht jetzt. So abwechslungsreich ist Politik: Vorgestern noch galt SPD-Chef Kurt Beck als schwer angeschlagen, weil er eine "passive Zusammenarbeit" mit der Linkspartei nicht ausschließen wollte. Nun hat mehr...

  • Ostsee-Zeitung: OSTSEE-ZEITUNG Rostock zu Linksruck Rostock (ots) - Wie kann man fast 19 Jahre nach der Wende auf die hanebüchene Idee kommen, Rot-Rot sei nur ostdeutschen Ländern wie Berlin oder Mecklenburg-Vorpommern zuzumuten? Selbst wenn die West-Linke ein chaotischer Club von Altspontis ist, hat sie in Niedersachsen, Hessen, Hamburg, Bremen respektable Ergebnisse erzielt. Dazu sitzt sie in sechs Ost-Parlamenten. Statt sich mit ihren Themen zu befassen, neigen Neue Mitte und liberale Kreise indes reflexartig dazu, Politiker der Linkspartei latent zu kriminalisieren. Und damit einen mehr...

  • Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur SPD und der Linken Bielefeld (ots) - Bis zum 5. April sind es noch einige Wochen, da kann noch viel Wasser den Main herunterfließen. Gestern hat die SPD-Spitze der hessischen SPD freie Hand bei der Ministerpräsidentenwahl gegeben. Nach diesem Wortbruch, nach dieser Wählertäuschung ist die nächste Überraschung auch nicht mehr ausgeschlossen: Niemand sollte sich wundern, wenn am Ende Andrea Ypsilanti in Wiesbaden einer rot-rot-grünen Landesregierung vorstehen wird. Am Sonntag hatte sich der SPD-Vorsitzende Kurt Beck entschuldigt, einen schweren Fehler gemacht mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht