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Lausitzer Rundschau: Der Abschied von Fidel Castro Kubanische Hoffnungen

Geschrieben am 19-02-2008

Cottbus (ots) - Keiner verkörpert die Tragödie des Kommunismus
besser als Fidel Castro, der letzte Revolutionär des 20.
Jahrhunderts, der sich gestern von der Macht verabschiedete. Der alte
Mann steht für große soziale Errungenschaften, aber auch für ein
Regime, das die Freiheit brutal unterdrückte und allzu viele Menschen
zu halsbrecherischen Fluchtversuchen trieb.
Dass Castro als letzter Führer eines sozialistischen Landes auch den
Zerfall der Sowjetunion und das Abgleiten der chinesischen Genossen
in den Turbo-Kapitalismus überlebte, ist Zeugnis dieser
Doppelgesichtigkeit seiner Herrschaft. Er hat auch all die Jahre
überstanden, weil für die Armen der geschundenen Welt Lateinamerikas
seine Herrschaft bis heute ein Hoffnungsschimmer ist. Aber
gleichzeitig wurde immer sichtbarer, dass auf Dauer auch seine
Diktatur keine Überlebenschance hat. Und so steigen absurderweise mit
seinem Abgang die Chancen, dass etwas übrig bleibt von dem sozialen
Fortschritt, der Kuba unterscheidet von seinen Nachbarn.
Dass die kubanische Revolution überhaupt in der sowjetischen
Sackgasse mündete, ist auch die Verantwortung der USA, die viele
Jahrzehnte jeden sozialreformerischen Impuls auf dem Kontinent brutal
bekämpften. Schon insofern ist das heutige Gerede von George W. Bush
über die Freiheit schamlos. Völlig absurd wird es angesichts der
freundschaftlichen Beziehungen der USA zu den Diktaturen der
islamischen Welt, in denen sich zur politischen wie religiösen
Unterdrückung die himmelschreiende Ausbeutung eines Sklavenheeres
gesellt.
Kuba ist zu wünschen, dass es einen Ausgang findet aus der Sackgasse,
in der es jetzt steckt. Denn die wirtschaftlichen Entbehrungen, die
mit der Blockade durch die USA, aber ebenso mit der Ineffizienz des
staatlichen Planungssystems verbunden sind, haben auch zu erheblichen
sozialen Spannungen geführt.
Bei dem Versuch eines vorsichtigen Neuanfangs kommt es in hohem Maße
auf eine kluge Strategie der Europäer an. Denn die könnte nach dem
Machtwechsel in Washington einiges beitragen zu einer Bewegung zum
Besseren für den Inselstaat.

Originaltext: Lausitzer Rundschau
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/47069
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Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481231
Fax: 0355/481247
lr@lr-online.de


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