(Registrieren)

Gentechnikgesetz mit viel Schatten und wenig Licht. Kennzeichnung "ohne Gentechnik" jetzt breit anwenden

Geschrieben am 15-02-2008

Berlin (ots) - Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland
(BUND) bemängelt im heute vom Bundesrat verabschiedeten
Gentechnikgesetz vor allem den lückenhaften Schutz der
gentechnikfreien Landwirtschaft vor einer Kontamination mit
gentechnisch veränderten Organismen. Besonders kritisch sieht der
Umweltverband die Möglichkeit privater Absprachen zwischen Landwirten
über einen Verzicht auf besondere Schutzmaßnahmen. Auf diese Weise
werde unter anderem die im Gesetz enthaltene Pflicht zur Einhaltung
von Mindestabständen zwischen Feldern mit und ohne Gentechnik
ausgehebelt. Die im Bundesrat durchgesetzte Kennzeichnung "ohne
Gentechnik" begrüßte der BUND hingegen. Der Verband kündigte an,
verstärkt für den Zusammenschluss von Landwirten zu gentechnikfreien
Regionen zu werben.

Hubert Weiger, BUND-Vorsitzender: "Dies ist ein Tag mit viel
Schatten für die deutschen Bauern und ein wenig Licht für die
Verbraucher. Industrie und Forschung haben jene Erleichterungen zur
Aussaat genveränderter Organismen bekommen, nach denen sie gerufen
haben. Dies ist ein schwerer Affront gegen die gentechnikfreie
Landwirtschaft. Und die Verbraucher bekommen mit der Kennzeichnung
`ohne Gentechnik` endlich eine erkennbare Wahlmöglichkeit zwischen
tierischen Lebensmitteln wie Fleisch, Milch und Eiern mit oder ohne
Gentechnik."

Wegen der künftig erleichterten Forschung und Anwendung
gentechnisch veränderter Pflanzen drohten Umwelt und Landwirtschaft
jetzt große Nachteile. Der Anbau genveränderter Pflanzen werde
vermutlich zunehmen, darauf deuteten die vorliegenden Anmeldungen zum
Anbau von 4300 Hektar Genmais Mon 810 im laufenden Jahr hin. Dies
seien rund 2000 Hektar mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.

Heike Moldenhauer, Gentechnikexpertin des BUND: "Jetzt wird
entscheidend sein, ob sich das Kennzeichen "ohne Gentechnik"
durchsetzt. Die Gentechniklobby wird weiter alles versuchen, um den
Unternehmen diese Kennzeichnung auszureden und den Verbrauchern zu
suggerieren, das Label sei eine Mogelpackung. Dieses Vorhaben darf
nicht aufgehen. Handel und Lebensmittelproduzenten müssen jetzt
mitziehen und das neue Label breit anwenden."

Originaltext: BUND
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/7666
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_7666.rss2

Pressekontakt:
Heike Moldenhauer, Gentechnikexpertin des BUND:
Tel. 030-27586-456 bzw.

Rüdiger Rosenthal, BUND-Pressesprecher:
Tel. 030-27586-425, Fax: -449
E-Mail: presse@bund.net
Internet: www.bund.net


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

120088

weitere Artikel:
  • Brüderle (FDP) fordert Rückzug des Staates aus Bankensektor / Meister (CDU) für Konsolidierung der Landesbanken und strafrechtliche Aufarbeitung der IKB-Krise Bonn (ots) - Der stellvertretenden FDP-Fraktionsvorsitzende Rainer Brüderle hat einen Ausstieg des Staates aus dem Bankensektor gefordert. Zu der aktuellen Finanzkrise bei den Landesbanken und der IKB sagte er am Freitag in einem PHOENIX-Interview: "Hier muss der Steuerzahler die Quittung zahlen für ordnungspolitische falsches Vorgehen. Der Staat hat nicht die Aufgabe, Banken zu betreiben. Und es zeigt sich auch einfach: sie können es nicht." Bei Bayern LB, West LB und Sachsen LB sei Steuerzahlergeld verbrannt worden. Zudem hätten die Aufsichtsgremien mehr...

  • Reiche: Streit um Bioethanolbeimischung nicht auf dem Rücken der Verbraucher austragen Berlin (ots) - Zu den Unsicherheiten, die um die Anhebung der Beimischungsquote von Bioethanol bei Benzin von 5 auf 10% Prozent bestehen, erklärt die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Katherina Reiche MdB: Die Verunsicherung darüber, wie viele Pkw die Erhöhung der Beimischung von Bioethanol unbeschadet vertragen werden, muss schnellstmöglich beendet werden. Der Konflikt zwischen VDA und ADAC darüber, wie viele Fahrzeuge betroffenen sind, verunsichert die Verbraucher. ADAC, VDA, VDIK, die Automobilhersteller mehr...

  • Tarifrunde 2008: Achtung, Redaktionen! Beschäftigte bekräftigen 8-Prozent-Forderung Berlin (ots) - PRESSE-TERMIN WARNSTREIKS Dienstag, 19. Februar 2008 ab 10.00 Uhr in Flensburg, Freiburg, Dortmund, Berlin, Neuss und Würzburg Mit Warnstreiks und Protestkundgebungen in mehreren deutschen Städten bekräftigen Beschäftigte des Bundes und der Kommunen am 19. Februar 2008 ihre Forderung nach acht Prozent, mindestens aber 200 Euro monatlich mehr. Sie bringen damit zugleich ihren Unmut über das Minusangebot der Arbeitgeber in den laufenden Tarifverhandlungen zum Ausdruck. Zu den Aktionen aufgerufen haben die dbb tarifunion mehr...

  • Ulrich Maurer: Zumwinkel, Siemens & Co. - der Sittenverfall grassiert Berlin (ots) - "Der Fall Zumwinkel ist die Spitze des Eisbergs", diagnostiziert Ulrich Maurer, Parlamentarischer Geschäftsführer der Fraktion DIE LINKE. "Die Kette des Sittenverfalls in der Republik ist endlos. Im Blickfeld sind fast ausschließlich die ganz oben: Manager, Millionäre, Milliardäre. Nach horrenden Abfindungen im Mannesmann-Deal, Korruption im gesamten Siemens-Konzern, diversen Insidergeschäften sind nun Hunderte Verdächtige, vor allem gut Betuchte, im Visier der Steuerfahnder." Ulrich Maurer weiter: "Im Lande jagt ein mehr...

  • "Deutschland braucht ein strategisches Migrationsgesetz!" Potsdam-Babelsberg (ots) - Diese Forderung erhebt Thomas Straubhaar, der Direktor des Hamburgischen WeltWirtschaftsinstitutes (HWWI) in einer neuen Publikation der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit. Die öffentliche Debatte nach der Rede des türkischen Ministerpräsidenten Erdogan in Köln macht deutlich, dass trotz des seit 2005 geltenden Zuwanderungsgesetzes gewichtige Probleme der Zuwanderung ungelöst sind. Stichworte: der Fachkräftemangel, die Folgen des demographischen Wandels, die gesellschaftliche Integration von Einwanderern mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht