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Wiesbadener Kurier: Kommentar zu Ludwigshafen

Geschrieben am 07-02-2008

Wiesbaden (ots) - Es gibt wohl niemanden, der nicht mit den
Hinterbliebenen fühlt, wenn bei einem Unglück deren Angehörige
verletzt werden oder gar ums Leben kommen.
Das gilt auch für das Feuer in Ludwigshafen und das gilt für die
meisten Deutschen auch dann, wenn türkische oder türkischstämmige
Mitbürger zu den Opfern gehören. Und das gilt vor allem für
Feuerwehrleute, deren Aufgabe es ist, Menschen aus brennenden
Gebäuden zu holen, und zwar möglichst lebend.
Die unfreundlichen Anfeindungen türkischer Medien haben die
Brandbekämpfer von Ludwigshafen deshalb nicht verdient. Die Männer
und Frauen riskieren bei ihren Einsätzen Gesundheit und Leben und tun
dies auch derzeit noch in dem einsturzgefährdeten Gebäude, in dem
neun Menschen in den Flammen starben. Da erübrigen sich Vorwürfe zur
Einsatzwilligkeit der Feuerwehrleute wohl. Umso schlimmer, dass mit
Falschinformationen über den Zeitpunkt des Eintreffens der ersten
Retter am Brandort Stimmung in der Türkei gemacht wird wegen einer
angeblichen Behandlung von Landsleuten in Deutschland als Menschen
zweiter Klasse. Die betreffenden Medien sollten sich darüber klar
sein, dass sie sich damit auf eine Stufe mit denjenigen in unserem
Land ¬ vor allem aus dem rechten und rechtsextremen Lager ¬ stellen,
die nichts Besseres zu tun haben, als Zwietracht zwischen Deutschen
und Ausländern zu säen.
Erfreulich, dass auch die türkische Gemeinde in Deutschland zur
Besonnenheit mahnt und dazu, keine Urteile zu fällen, bevor handfeste
Ergebnisse vorliegen. Wenn der Brand gelegt worden sein sollte,
vielleicht auch noch von Rechtsextremen, würde das öffentlich. Es
würde wohl auch kaum jemand ernsthaft bestreiten, dass unser Land in
dieser politischen Ecke ein gravierendes Problem hat. Die
ungewöhnliche Bereitschaft der deutschen Behörden, türkische
Ermittler bei der Suche nach der Brandursache zuzulassen, stellt ein
großes Entgegenkommen dar. Und ein klares Signal in Richtung Türkei,
dass hierzulande niemand daran denkt, irgendetwas unter den Teppich
zu kehren.

Originaltext: Wiesbadener Kurier
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/64428
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_64428.rss2

Pressekontakt:
Wiesbadener Kurier
crossmedia@vrm.de


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