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Zu wenige Lichtblicke in energiepolitischer Wundertüte - WWF benennt Mängel im Klima- und Energiepaket der EU-Kommission

Geschrieben am 23-01-2008

Berlin; Brüssel (ots) - Die EU-Kommission hat heute ihre
Vorschläge für ein europäisches Energiepaket vorgestellt. Ziel ist
es, die Treibhausgasemissionen in der Union bis 2020 um 20 Prozent
unter das Niveau von 1990 zu drücken. Der WWF hält das Paket für zu
wenig ehrgeizig. "Ausgehend von den Zahlen von 2005 bedeutet dies nur
eine magere Reduktion von zehn Prozent", kritisiert Regine Günther,
Leiterin des Klimareferats beim WWF Deutschland. "Ein Reduktionsziel
von 30 Prozent wäre notwendig gewesen und hätte den Anspruch nach
einer europäischen Vorreiterrolle im internationalen Klimaschutz mit
Substanz gefüllt".
Auf dem Klimagipfel in Bali hatte die EU dem Vorschlag zugestimmt,
dass die Industriestaaten bis 2020 ihren Ausstoß an Treibhausgasen um
25 bis 40 Prozent reduzieren müssen

Ein zentrales Element in den aktuellen Vorschlägen der EU betrifft
die künftige Vergabe von Emissionszertifikaten für den Stromsektor
und energieintensive Industrien. Mit der Entscheidung für ein
gemeinsames EU-Ziel und der vollständigen Versteigerung der
Zertifikate im Stromsektor ab 2013 habe die Kommission sehr positive
Akzente gesetzt, erkennt der WWF an. Leider habe die Kommission unter
dem massiven Druck einiger Mitgliedsländer und der Industrielobby zu
wenig Rückgrad gezeigt, als es darum ging, die Versteigerung auch in
den anderen energieintensiven Industrien durchzusetzen.

Beim Ausbau der erneuerbaren Energien will die EU den Anteil der
regenerativen Energien auf 20 Prozent erhöhen. Der Anteil von
Biotreibstoffen soll bis 2020 auf zehn Prozent steigen. Der WWF
unterstützt diese Ziele. Allerdings müsse die EU stärkere
Nachhaltigkeitskriterien etablieren und Entwicklungsländern dabei
helfen, dass der Anbau von Ölpflanzen nicht zulasten der
Nahrungsmittelsicherheit gehe oder die Zerstörung des Regenwaldes
beschleunige. Je nach Pflanze, Standort und Art des Anbaus können
Biotreibstoffe eine positive oder negative Klimabilanz aufweisen. Der
WWF fordert eine obligatorische Zertifizierung von Biotreibstoffen
für den Import nach Europa. Nur so könne sichergestellt werden, dass
die Produktion von Bioenergie tatsächlich einen Nutzen bringe.

Der WWF drängt bei der endgültigen Verabschiedung der Vorschläge
zur Eile. Eine Einigung müsse vor den Wahlen zum Europaparlament 2009
unter Dach und Fach gebracht werden. Kurz danach stehe bereits der
entscheidende UN Klimagipfel in Kopenhagen an. Dort soll ein
Weltklimaabkommen für die Zeit nach 2012 verabschiedet werden. Um das
Tempo zu erhöhen, regt der WWF an, die einzelnen Vorschläge des
Energiepakets getrennt zu voranzutreiben.

Originaltext: WWF World Wide Fund For Nature
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6638
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6638.rss2

Pressekontakt:
Rückfragen bitte an:
Regine Günther, Energiepolitik und Klimaschutz, Mobil: 0162 291 44
23,
Jörn Ehlers, Pressestelle WWF Deutschland, Tel.: 0 30/30 87 42-12;


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