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WAZ: Kardinal Lehmann weist die Angriffe des EKD-Ratsvorsitzenden Wolfgang Huber zu embryonalen Stammzellen zurück

Geschrieben am 22-01-2008

Essen (ots) - Der Vorsitzende der katholischen Deutschen
Bischofskonferenz, Karl Kardinal Lehmann, hat die Angriffe des
Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland, Wolfgang
Huber, im Streit über den Stichtag für den Import von embryonalen
Stammzellen zurückgewiesen. Kardinal Lehmann sagte der in Essen
erscheinenden Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ): "Angesichts
des Ernstes der Sache muss es diese Diskussion geben." Auf die Frage,
ob Hubers Angriff das ökumenische Verhältnis belaste, antwortete
Kardinal Lehmann: "Das ökumenische Verhältnis ist wichtig, darf aber
nicht zur Verschleierung einer fundamentalen Wahrheit führen, nämlich
des Lebensrechtes und der Schutzbedürftigkeit des Embryos von Anfang
an."
Huber hatte die katholische Kirche in dieser Frage hart angegriffen
und erklärt, der Disput trage Züge eines "Kulturkampfes".
Kardinal Lehmann begrüßte, dass es bei der Abstimmung im Bundestag
über eine Verschiebung des Stichtags beim Import dieser Stammzellen
keinen Fraktionszwang geben wird. "In der CDU/CSU sind alle Meinungen
zu dieser Frage vertreten. Ähnliches gilt für die anderen Parteien.
Es ist gut, dass bei einer Entscheidung wie der nun anstehenden der
Fraktionszwang aufgehoben ist. Im Augenblick gibt es vier
verschiedene Gruppenanträge, die Ausdruck dieser Vielfalt sind. Man
kennt unsere Argumentation ausreichend. Wir sind und bleiben im
Gespräch", so Kardinal Lehmann.
Die Forschung an embryonalen Stammzellen lehnt der Vorsitzende der
Bischofskonferenz strikt ab. "Es geht nicht um den Stichtag, sondern
um die Voraussetzungen dafür. Die entsprechenden embryonalen
Stammzellen kann man nur erhalten, wenn ein Embryo getötet wird. Da
die katholische Kirche, aber nicht nur wir, sondern viele
Wissenschaftler und auch Ethiker nach der Vereinigung von Ei- und
Samenzelle im Embryo ein Menschenwesen erblicken, dem Menschenwürde
und Lebensrecht zukommen, sehen wir keine Grundlage, moralische und
rechtliche Abstufungen dieses Lebensschutzes durchzuführen. Darum
haben wir auch 2002 bei der ersten Festlegung eines Stichtages nicht
zugestimmt. Hier kommt es auf Klarheit an von Anfang an."

Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2

Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-2727
zentralredaktion@waz.de


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