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Falk/Schiewerling: Vorbeugen statt "Hartzen"

Geschrieben am 17-01-2008

Berlin (ots) - Anlässlich der fraktionsoffenen Sitzung der
CDU/CSU-Bundestagsfraktion zum Thema "Familien in sozial schwierigem
Umfeld" am 15.1.2008 erklären die Stellvertretende Vorsitzende der
CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Ilse Falk MdB, und der Berichterstatter,
Karl Schiewerling MdB:

Damit die Arbeit "vor Ort" mit aufsuchenden Hilfen für Familien
erfolgreich sein kann, müssen bereits vorhandene Strukturen
wirkungsvoll vernetzt und fehlende Strukturen aufgebaut werden. Es
ist sinnvoller, finanzielle Mittel in frühe Hilfen zu investieren,
als später für "Reparaturen" zu zahlen. Über die Hilfe für die Kinder
kann in vielen Fällen auch eine Veränderung in der Lebenseinstellung
bei den Eltern erreicht werden.

Notwendig sind daher gute finanzielle und personelle Ausstattung
der Jugendarbeit und der Jugendeinrichtungen vor Ort. Für die
Kommunen rechnet sich das: Kinder aus dem Sozialhilfetransfer zu
holen und zu einer Ausbildung und einer Erwerbsarbeit zu verhelfen,
kostet in der Phase der Unterstützung, entlastet die sozialen
Sicherungssysteme aber auf Dauer. Also: "Vorbeugen statt "Hartzen"!

Schätzungsweise 2,6 Millionen Menschen in Deutschland leben in der
sogenannten "ererbten Sozialhilfe", das heißt, sie leben in zweiter
und dritter Generation ausschließlich von staatlichen
Transferleistungen. Viele dieser Menschen haben sich in einem Leben -
finanziert von staatlicher Unterstützung - eingerichtet und haben
jeden Ehrgeiz und jede Fähigkeit verloren, ihre Situation zu
verbessern.

Vertreterinnen und Vertreter verschiedener kirchlicher
Hilfsprojekte aus Hamburg, München und Berlin und der Caritas
Frankfurt sowie der Leiter einer Förderschule aus Bochum-Wattenscheid
schilderten Lebenssituation und Perspektiven dieser Familien an
Fallbeispielen.
Besonders betroffen sind Kinder aus diesen Familien: Sie erleben
staatlichen Transfer als langfristige und absolute Lebensnormalität.
In ihrer jungen Lebenswirklichkeit haben sie nie kennen gelernt, dass
Eltern oder Großeltern, Freunde oder Bekannte morgens zur Arbeit
gehen und so das Einkommen für sich und ihre Familie sichern. So
leben sie zum einen in der Gefahr, den apathischen Lebensstil ihrer
Eltern nachzuleben, zum anderen gehören sie oft zu den Bildungsarmen.
Bildung ist aber die wesentliche Grundlage für berufliche und
gesellschaftliche Teilhabe.

Hier muss Hilfe ansetzen, die als Hilfe zur Selbsthilfe wirkt und
anders aussehen muss als eine bloße finanzielle Steigerung der
Sozialtransfers. Um das Vererben eines Lebens abhängig von
Sozialtransfers wirkungsvoll zu verhindern und funktionierende
Netzwerke der Erziehungsverantwortung dort zu sichern, wo und solange
Eltern selbst dieser nicht gerecht werden, brauchen wir mehr
aufsuchende Strukturen, die auf die Familien zugehen und sie im
Alltag stärken. Die Angebote müssen niederschwellig sein, um so auch
die Eltern in sozial schwierigen Milieus für die Arbeit mit ihren
Kindern zu gewinnen.

Originaltext: CDU/CSU - Bundestagsfraktion
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/7846
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_7846.rss2

Pressekontakt:
CDU/CSU - Bundestagsfraktion
Pressestelle
Telefon: (030) 227-52360
Fax: (030) 227-56660
Internet: http://www.cducsu.de
Email: fraktion@cducsu.de


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