(Registrieren)

Lausitzer Rundschau: Kenia nach Wahl-Debakel in der Krise Druck mit Augenmaß

Geschrieben am 16-01-2008

Cottbus (ots) - Strände, schneebedeckte Berge, Safaris - manch'
Lausitzer hat schöne Urlaubserinnerungen an Kenia. Diese sind in den
vergangenen Wochen getrübt worden. Nach blutigen Unruhen mit
Hunderten Toten im Anschluss an die Präsidentenwahl im Dezember, nach
der sowohl Staatschef Mwai Kibaki als auch Oppositionsführer Raila
Odinga den Sieg für sich beanspruchen, kommt das Land nicht zur Ruhe.
Odingas Opposition will sich nicht abfinden mit dem Wahlsieg Kibakis,
der diesen offenkundig durch Manipulation errungen hat. Erst gestern
kam es wieder zu Zusammenstößen zwischen Pro-Odinga-Demonstranten und
der Polizei, die nach Kibakis Willen Proteste auch blutig unterbinden
soll. Verfeindete Gruppen der verschiedenen Lager, angeheizt durch
alte ethnische Konflikte, bekriegen sich. Angst geht um. Immer mehr
Menschen sind auf der Flucht. Viele bereiten sich mit Hamsterkäufen
auf weitere Gewalteskalation und Notstand vor. Auf Reisemessen machen
Besucher jetzt einen Bogen um Stände von Kenia. Das ostafrikanische
Land, das sich - im Vergleich zum Sudan und zu Somalia, wo
katastrophale Zustände herrschen - zu einem relativ stabilen Partner
des Westens entwickelt hatte, ist in einer schweren Krise. Auch für
die EU ist das eine schwierige Situation. Einmischung von außen, das
signalisierte Kibaki deutlich, ist unerwünscht. Was er auch dem
ehemaligen UN-Generalsekretär Kofi Annan übermitteln ließ. Unbeirrt
will der Ghanaer auch gegen Kibakis Willen als Gesandter der
Afrikanischen Union eine Vermittlungsmission zwischen Regierung und
Opposition wagen. Und auch die EU darf keinesfalls versuchen, den
Konflikt auszusitzen. Schließlich waren es vor allem Beobachter der
Union, die Betrug beim jüngsten Urnengang anprangerten. Druck mit
Augenmaß ist jetzt nötig. In den vergangenen Jahren hat der Westen zu
oft über Korruption und Vetternwirtschaft in Kenia hinweggesehen.
Jetzt ist es höchste Zeit, auf Kibaki mäßigend einzuwirken und von
ihm zu verlangen, sich mit der Opposition an einen Tisch zu setzen.
Erst recht, da gerade ein Oppositionsvertreter die Machtprobe um den
Parlamentsvorsitz gewonnen hat. Neuwahlen müssen das Ziel sein.
Sicherheit und Ruhe wieder herzustellen, ist die Forderung des
Augenblicks. Und sollte sich Kibaki weiter uneinsichtig zeigen,
dürfen Sanktionen nicht tabu sein.

Originaltext: Lausitzer Rundschau
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/47069
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_47069.rss2

Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481231
Fax: 0355/481247
lr@lr-online.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

114548

weitere Artikel:
  • Lausitzer Rundschau: Bundeswehr-Kampftruppe nach Afghanistan Deutschland im Krieg Cottbus (ots) - Von den verschiedenen militärischen Operationen in Afghanistan ist der Isaf-Einsatz der Bundeswehr hierzulande am wenigsten umstritten. Dient er doch der Absicherung des zivilen Wiederaufbaus. Was das auch bedeuten kann, hat der SPD-Verteidigungsexperte Rainer Arnold jetzt beim Namen genannt: Die Bundeswehr wird im Norden Afghanistans demnächst auch mit einer schnellen Eingreiftruppe operieren, die im Augenblick noch von norwegischen Streitkräften gestellt wird. Da geht es längst nicht mehr um den unmittelbaren Schutz mehr...

  • Lausitzer Rundschau: Schäuble will zur Terrorbekämpfung auch Geistliche belauschen Ein Armutszeugnis Cottbus (ots) - Schon im Mittelalter galt für Geistliche das Beichtgeheimnis. Was dem Pfarrer anvertraut wird, hat geheim zu bleiben. Sollte ein Priester dennoch plaudern, ist er seit 1215 mit der Exkommunikation bedroht. Generationen von Christen haben diesen Zustand respektiert: Geistliche gingen lieber ins Gefängnis und starben den Foltertod, als Details der Beichte preiszugeben. Und bis heute findet sich in der Strafprozessordnung der Bundesrepublik ein Passus, der es Geistlichen erlaubt, über Details aus einem Seelsorgegespräch mehr...

  • Rheinische Post: Bürokratieabbau: SPD will Normenkontrollrat stärken Düsseldorf (ots) - Die SPD will dem Normenkontrollrat der Bundesregierung zum Abbau von Bürokratie neue Aufgaben verleihen. "Ich plädiere dafür, künftig sämtliche Gesetze vom Normenkontrollrat überprüfen zu lassen, also auch solche, die vom Bundestag auf den Weg gebracht werden", sagte der SPD-Wirtschaftsexperte Rainer Wend der "Rheinischen Post" (Donnerstagausgabe). "Dafür werde ich mich einsetzen." Derzeit darf das von Ex-Bahn-Chef Johannes Ludewig geleitete, neunköpfige Wissenschaftler-Gremium nur solche Gesetze auf neue Bürokratielasten mehr...

  • Rheinische Post: Rüttgers warnt Nokia vor wirtschaftlichen Folgen Düsseldorf (ots) - NRW-Regierungschef Jürgen Rüttgers hat den Handy-Hersteller Nokia davor gewarnt, das Werk in Bochum dicht zu machen. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Unternehmen, das weltweit tätig ist und auch künftig auf dem deutschen Markt seine Produkte verkaufen will, bereit ist, einen Imageschaden hinzunehmen", sagte er der Rheinischen Post (Donnerstag-Ausgabe). Er fügte wörtlich hinzu: "Nokia sollte bedenken, was das für Folgen - auch wirtschaftlich haben könnte." Die Menschen an Rhein und Ruhr hätten ein "gutes Gespür mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: Politik / Ministerpräsident Kampf um Chefsessel in der CDU - Haseloff soll Webel ablösen Halle (ots) - Sachsen-Anhalts CDU steuert offenbar auf einen Machtkampf an der Parteispitze zu. Landesvorsitzender Thomas Webel will im November wieder für das Amt kandidieren und kommt damit Plänen in die Quere, nach denen Wirtschaftsminister Reiner Haseloff, bisher einer von drei Stellvertretern Webels, den Parteivorsitz übernehmen soll. Mit dem Amt will Haseloff nach Informationen der in Halle erscheinenden Mitteldeutschen Zeitung (Donnerstagausgabe) seinen Anspruch auf die Nachfolge Wolfgang Böhmers als Ministerpräsident festigen mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht