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Allg. Zeitung Mainz: Kommentar zur Lage in Kenia

Geschrieben am 15-01-2008

Mainz (ots) - Die Lage in Kenia ist schlimmer, als sie rund zwei
Wochen nach den ersten Gewaltausbrüchen aus der Distanz betrachtet zu
sein scheint. Der gestern in letzter Minute geglückte Versuch, einen
neuen Parlamentspräsidenten zu wählen, ist noch eine glimpfliche
Einstimmung auf die für heute angekündigten dreitägigen
Demonstrationen in rund zwei Dutzend Städten des ostafrikanischen
Landes. Die um ihren Wahlerfolg betrogene Opposition hält sich nur
noch mit Mühe zurück, während vor allem im Westen des Landes und im
Armutsgürtel um die Hauptstadt Nairobi auf brutalste Weise alte
Rechnungen zwischen den verfeindeten Stämmen von Luo und Kikuyu
beglichen werden.
Vieles davon dringt gar nicht nach draußen, weil es für Journalisten
längst lebensbedrohlich geworden ist, aus den am stärksten
betroffenen Gebieten zu berichten. Präsident Kibaki, ein Kikuyu,
spielt wie immer auf Zeit. Das wird diesmal jedoch nicht gelingen. Zu
aufgebracht sind seine Gegner; zu viel Blut ist seit der skandalösen
Auszählung der Stimmen bereits geflossen. Drei Mal hat er
Demonstrationen untersagt, aber solche Verbote ziehen jetzt nicht
mehr, weil die Opposition um den eigentlichen Wahlsieger Odinga vom
Stamm der Luo den vorhersehbaren Konflikten nicht länger ausweichen
will.
Schnellstmöglich müssen deshalb die Vereinten Nationen dort
eingreifen und mit Blauhelmen dazwischengehen, wenn ein weiterer
Völkermord in Schwarzafrika vermieden werden soll. Wenigstens das.
Die Prognosen für das Reiseland sowie für die Wirtschaft Kenias sind
ohnehin längst ernüchternd.
Wenn überhaupt, wird es Jahre dauern, bis das Land sich erholt und
halbwegs wieder befriedet ist. Das Paradies ist heute eine Hölle.
Welch ein Jammer!

Originaltext: Allgemeine Zeitung Mainz
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/65597
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_65597.rss2

Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz
Melanie Wied
Telefon: +49-(0)6131/48-5987
Fax: +49-(0)6131/48-5868
crossmedia@vrm.de


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