(Registrieren)

WAZ: Selbsttäuschung - Kommentar von Rolf Potthoff

Geschrieben am 09-05-2006

Essen (ots) - Im Akkord werden in diesen Tagen weit mehr als 50
000 Schweine buchstäblich vernichtet. Nun erhebt sich Protest. Eine
seltene Koalition aus Expertentum und Empfindsamkeit klagt an: Müssen
nicht gesunde Tiere aussortiert werden? Warum wird nicht geimpft?
Rechtfertigen wirtschaftliche Aspekte eigentlich alles? Dem Aufschrei
sei Dank. Er zeigt, dass ethisches Denken noch nicht ausgegrenzt ist.
Er ist dennoch nur Selbstschutz-Reflex. Denn die Zahl der „gekeulten”
Tiere ist bloß ein winziger Bruchteil der fühlenden Geschöpfe, die
tagtäglich als Schlachtvieh der Menschennahrung dienen. Es ehrt
jeden, der Tierquälerei ächtet und der die Haltung auch von
Schlachttieren möglichst „human” gestalten will. Und ein guter Staat,
der dies in Verordnungen gießt. Doch das trifft nicht den Kern. Zwar
darf niemand anderen vorschreiben wollen, was sie essen dürfen und
was nicht. Die Entscheidung ist frei. Doch auch das ist gewiss: Die
Empörung berührt nur die Oberfläche. Die ethische Grundfrage lautet:
Tierfleisch als Nahrung: ja oder nein. Alles andere: Selbsttäuschung
oder Heuchelei.

Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=55903
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_55903.rss2

Rückfragen bitte an:

Westdeutsche Allgemeine Zeitung

Telefon: (0201) 804-0
Email: zentralredaktion@waz.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

11383

weitere Artikel:
  • WAZ: Kriminelle Vereinigung - Kommentar von Alfons Pieper Essen (ots) - Zugegeben, die Diskussion über die Stasi findet zurzeit fast ausschließlich in Berlin statt. Aber das täuscht doch nicht darüber hinweg, dass der Staatssicherheitsdienst der DDR und seine Methoden ein gesamtdeutsches Problem darstellen. Dazu gehören auch Diskussionen über die PDS, die Nachfolgepartei der SED. Denn in deren Auftrag arbeiteten Mielkes Genossen. Sie verstanden sich als Schwert und Schild der Partei. Auch das ist richtig: Die PDS- Abgeordneten sind demokratisch gewählte Mitglieder des Bundestages, aber das allein macht mehr...

  • LVZ: Leipziger Volkszeitung zu Hartz-IV-Reformen Leipzig (ots) - Fiasko Von Dieter WonkaPeter Hartz rotierte auch einmal kreuz und quer durch den verharzten Arbeitsmarkt. Von Hartz I bis IVhinterließ der größte Job-Illusionskünstler der Nachkriegszeit eine gewaltige Erblast. Ohne ihn und seine von der Politik umgesetzten Eingriffe in Besitzstände und Bürokratien hätte es für Lafontaine und Gysi-Sozialisten wohl nie zum linken Pakt gereicht. Schröder wäre nicht bis zum "Basta" gekommen, die SPD könnte noch immer viele Anhänger haben und FDPund Union hätten womöglich die 50-Prozent-Hürde mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: zum Iran Halle (ots) - Dass Ahmadinedschad nun mit einem Brief an US-Präsident George W. Bush propagandistisch nachlegt, überrascht nicht. Es gehört zum Stil des Iraners, das Wort zur Waffe zu machen und provokativ zum Duell herauszufordern. Er kennt die Schwächen der Amerikaner - etwa die Lüge über Iraks Massenvernichtungswaffen, und er führt die USA vor. Sein Vorteil: All jene in der Welt, die Hass gegen die Vereinigten Staaten hegen, werden ihm applaudieren. Teheran wird solange im Vorteil bleiben, wie die USA in der Deckung verharren. Doch mehr...

  • Lausitzer Rundschau: Die Lausitzer Rundschau Cottbus zur Berufung Haydens zum CIA-Chef: Immer weiter so Cottbus (ots) - Die Berufung des bisherigen Abhörchefs der USA zum Boss der CIA ist an und für sich kein Vorgang, der der besonderen Beachtung wert wäre. Sie ist allerdings aus zwei Gründen doch sehr bezeichnend. Sie zeigt zum einen, dass George W. Bush keinesfalls gewillt ist, die Kritik an seinen Eingriffen in die Bürgerrechte ernst zu nehmen. Und sie macht zum anderen deutlich, dass er die Lehren nicht ziehen will aus der Kette von Fehleinschätzungen, die zum blutigen Chaos im Irak führten. Mit dem Namen Hayden direkt verbunden ist mehr...

  • Rheinische Post: Persische Prosa Düsseldorf (ots) - Von Godehard Uhlemann Der Brief des iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad an US-Präsident Bush ist eine leicht zu durchschauende Mogelpackung. Er beendet in keiner Weise den Kalten Krieg zwischen den USA und Iran. Er ist ein psychologisches Meisterstück, denn er wurde just in dem Augenblick geschrieben, in dem der Weltsicherheitsrat über eine Iran-Resolution befindet. Die Öffentlichkeit soll Versöhnungssignale sehen, wo keine sind. Ahmadinedschads Brief wird von den Resolutionsskeptikern Russland und China mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht