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ZDF-Politbarometer Januar 2008 / SPD verliert, CDU/CSU weiter auf hohem Niveau / Jugendkriminalität: Mehrheit für Verschärfung der Gesetze

Geschrieben am 11-01-2008

Mainz (ots) - Im Vergleich zum Dezember 2007 hat sich die
politische Stimmung zu Beginn des neuen Jahres weiter zugunsten der
Union verändert: Aktuell kommt die CDU/CSU auf 45 Prozent (plus 1),
die SPD erreicht nur noch 29 Prozent (minus 3), die FDP kommt auf 6
Prozent (minus 1), die Linke legt auf 8 Prozent (plus 1) zu und die
Grünen verlieren auf 7 Prozent (minus 1).

Wenn schon am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre, würden
längerfristige Überzeugungen und Bindungen an die Parteien sowie
koalitionstaktische Überlegungen eine etwas größere Rolle spielen.
Dies berücksichtigt die Politbarometer-Projektion: Die CDU/CSU käme
danach auf 42 Prozent (plus 1). Die SPD erreichte 30 Prozent (minus
1), die FDP erhielte 7 Prozent (unverändert), die Linke 9 Prozent
(unverändert), die Grünen 7 Prozent (minus 1) und die sonstigen
Parteien zusammen 5 Prozent (plus 1).

Bei der Beurteilung der zehn wichtigsten Politiker fallen die
Urteile fast durchweg negativer aus als unmittelbar vor Weihnachten:
Zu Beginn des Jahres wird die Top-Ten-Liste wieder von
Bundeskanzlerin Angela Merkel angeführt. Sie erhält auf der
+5/-5-Skala als einzige einen unveränderten Durchschnittswert (1,9).
Einen Platz zurückgefallen ist Außenminister Frank-Walter Steinmeier,
der nur noch auf 1,7 kommt (Dez.: 2,0). Danach folgen mit 1,4 Franz
Müntefering (Dez.: 1,8), mit 1,3 Peer Steinbrück (Dez.: 1,5) und
Ursula von der Leyen mit 0,9 (Dez.: 1,0), Günther Beckstein mit 0,6
(Dez.: 0,8) und Kurt Beck mit nur noch 0,5 (Dez.: 0,8). Platz acht
für Wolfgang Schäuble mit 0,3 (Dez.: 0,4) vor Guido Westerwelle mit
0,0 (Dez.: 0,1) und Oskar Lafontaine mit minus 1,3 (Dez.: minus 1,1).

Die Frage, ob sie sich durch gewalttätige Jugendliche bedroht
fühlen, wird von 41 Prozent aller Deutschen bejaht, 59 Prozent nehmen
keine Bedrohung wahr. Dabei gibt es keine großen Unterschiede, was
das Alter der Befragten betrifft. In diesem Zusammenhang meinen 31
Prozent, dass Jugendgewalt hauptsächlich ein Problem bei
ausländischen Jugendlichen sei. 67 Prozent meinen, dass es ein
Problem von deutschen und ausländischen Jugendlichen gleichermaßen
sei.

Zur Bekämpfung der Jugendkriminalität halten 54 Prozent aller
Befragten die Verschärfung von Gesetzen für notwendig, 42 Prozent
meinen, dass die bestehenden Gesetze dafür ausreichen. Dabei fällt
auf, dass die Forderung nach einer Verschärfung der Gesetze um so
häufiger unterstützt wird, je jünger die Befragten sind: Nur 50
Prozent der über 60-Jährigen sind für härtere Maßnahmen, während sich
bei den unter 30-Jährigen mehr als 60 Prozent dafür aussprechen. Die
Anhänger der CDU/CSU (60 Prozent) und der FDP (52 Prozent) sind
häufiger dafür als die der SPD (45 Prozent), der Linken (35 Prozent)
und der Grünen (21 Prozent). Neun von zehn Befragten halten das Thema
Jugendkriminalität grundsätzlich für ein sehr wichtiges oder
wichtiges Thema, lediglich 10 Prozent meinen das nicht.

Ebenfalls eine deutliche Mehrheit (63 Prozent) hält das andere
aktuelle Streitthema, den Mindestlohn, für sehr wichtig oder wichtig
(nicht wichtig: 36 Prozent). Dabei unterstützt eine Mehrheit von 52
Prozent aller Befragten einen einheitlichen Mindestlohn für alle
Branchen, 26 Prozent wollen den nur in einzelnen Branchen haben, und
17 Prozent lehnen jede Form eines Mindestlohns ab (weiß nicht: 5
Prozent). Die Forderung nach einem einheitlichen Mindestlohn wird
dabei vor allem von den Anhängern der Linken (78 Prozent), der SPD
(61 Prozent) und der Grünen (54 Prozent) unterstützt, während
diejenigen der FDP (45 Prozent) und der CDU/CSU (40 Prozent) deutlich
seltener dafür sind.

Dass durch Mindestlöhne grundsätzlich mehr Arbeitsplätze
geschaffen werden, meinen 18 Prozent, dass Arbeitsplätze dadurch
verloren gehen, glauben 34 Prozent, und die meisten (40 Prozent) sind
der Meinung, dass das keine großen Auswirkungen auf die Zahl der
Arbeitsplätze hat (weiß nicht: 9 Prozent).

Auch wenn die Tarifforderungen der Gewerkschaften für den
öffentlichen Dienst in Höhe von acht Prozent von 51 Prozent aller
Befragten für zu hoch empfunden werden (gerade richtig: 40 Prozent;
zu niedrig: 3 Prozent; weiß nicht: 6 Prozent), so sind 50 Prozent der
Meinung, dass deutliche Lohnerhöhungen in diesem Jahr eher gut für
die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland wären, "eher schlecht"
sagen 22 Prozent und keine großen Auswirkungen erwarten 22 Prozent
(weiß nicht: 6 Prozent).

Die Umfragen zum Politbarometer wurden wie immer von der
Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt. Die Interviews
wurden in der Zeit vom 8. bis 10. Januar 2008 bei 1280 zufällig
ausgewählten Wahlberechtigten telefonisch realisiert. Die Befragung
ist repräsentativ für die wahlberechtigte Bevölkerung in ganz
Deutschland. Die Fehlertoleranz bei den großen Parteien beträgt 2,7
Prozentpunkte, bei den kleineren 1,4 Prozentpunkte. Das nächste
Politbarometer für Deutschland gibt es am Freitag, 8. Februar, nach
dem "heute-journal". Am nächsten Freitag, 18 Januar, gibt es ein
Politbarometer-Extra Hessen und Niedersachsen.

Fotos sind erhältlich über den ZDF-Bilderdienst, Telefon: 06131 -
706100, und über http://bilderdienst.zdf.de/presse/politbarometer

Originaltext: ZDF
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/7840
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_7840.rss2

Pressekontakt:
ZDF-Pressestelle

Telefon: 06131 / 70 - 2120
Telefon: 06131 / 70 - 2121


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