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Rheinische Post: Stammzell-Streit: Schavan erwartet Entscheidung noch vor der Osterpause im März 2008

Geschrieben am 27-12-2007

Düsseldorf (ots) - Im Streit um die embryonale Stammzellforschung
rechnet Bundesforschungsministerin Annette Schavan (CDU) noch vor der
Osterpause Mitte März 2008 mit einer Entscheidung des Bundestags.
"Das ist eine Gewissensentscheidung der Abgeordneten, die durch
keinen Fraktionszwang beeinflusst werden kann - und auch durch keinen
Parteitagsbeschluss", sagte Schavan in einem Interview der
"Rheinischen Post" (Donnerstagausgabe).
Die Ministerin beteuerte für den Fall einer Verschiebung des
Stichtags für den Import embryonaler Stammzellen: "Es wird nicht mehr
embryonale Stammzellforschung in Deutschland geben. Sie bleibt
Ausnahme in ganz engen Grenzen, um Vergleichswissen zur Entwicklung
ethisch unbedenklicher Alternativmethoden zu haben." Die
Forschergruppe, die vor kurzem einen Durchbruch bei der Nutzung
körpereigener Zellen erzielte, habe die dazu notwendigen
Steuerungs-Gene an embryonalen Stammzell-Linien identifiziert,
berichtete Schavan. "Dieser Zusammenhang macht das ethische Dilemma
aus, in dem wir stecken."
Mit Blick auf die scharfe Kritik katholischer Bischöfe an ihrer
Haltung sagte Schavan: "Gerade weil ich katholische Theologin bin,
ist für mich diese Entscheidung besonders schwer." Nun wolle sie
zwischen den Lagern vermitteln. "Es darf nicht der Eindruck
entstehen, wir hätten in Deutschland eine gottlose Wissenschaft. Hier
arbeiten verantwortungsbewusste Menschen, die ebenso Überzeugungen
haben wie Sie und ich", betonte die Ministerin. Energisch wies sie
Vorwürfe zurück, das Forschungsministerium bevorzuge die embryonale
Stammzellforschung. "Das ist eindeutig falsch. 97 Prozent aller
Forschungsförderung in Deutschland fließen seit dem Jahr 2000 in die
adulte Stammzellforschung. Es hat nie einen Schwerpunkt bei der
embryonalen Stammzellforschung gegeben", erklärte Schavan. "Im
Gegenteil. Ich habe neue Forschungsschwerpunkte gesetzt, die
ausschließlich im Bereich der Alternativen liegen."

Originaltext: Rheinische Post
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30621
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Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303


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