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Westdeutsche Zeitung: Pflegeheime = von Wibke Busch

Geschrieben am 21-12-2007

Düsseldorf (ots) - Die Debatte ist ungewohnt. Ging es bislang vor
allem um die Qualität der Pflege älterer Menschen, so wirft die
Studie im Auftrag des nordrhein-westfälischen Sozialministeriums eine
ganz neue Frage auf: Wie teuer darf gute Pflege sein? Oder besser:
Wie teuer muss sie sein?
Wenn man sich die Zahlen der Gutachter anschaut, dann ist die Frage
berechtigt. Denn in Nordrhein-Westfalen fällt pro Jahr fast eine
halbe Milliarde Euro an Mehrkosten im Vergleich zu anderen
Bundesländern an. Und diese Mehrkosten gehen zu Lasten von Bewohnern,
Kassen und damit aller Menschen, die in die Pflegeversicherung
einzahlen. Die Studie schafft Transparenz in einem Bereich, der für
die Betroffenen und Angehörigen oftmals ein Buch mit sieben Siegeln
ist. Sie sind auf Heime angewiesen und zahlen dafür jeden Preis.
Nun aber einfach nach schnellen Kostensenkungen zu rufen, ist der
falsche Weg. Im Vordergrund müssen die Qualität der Pflege und das
Wohl der Pflegebedürftigen sowie der Pflegenden stehen. Es geht -
auch wenn es kalt klingen mag - um ein faires
Preis-Leistungs-Verhältnis.
Wenn Mehrkosten sich durch mehr und besser ausgebildetes Personal und
eine gute Bezahlung begründen lassen, dann ist das gut so.
Pflegebedürftige brauchen gut qualifizierte, mit ihren
Arbeitsbedingungen zufriedene Menschen, die nicht nur die drei "s" -
satt, sicher, sauber - garantieren, sondern die Zeit für sie haben,
ihnen Wärme geben. Darauf sind insbesondere Demenzkranke angewiesen,
deren Zahl in den kommenden Jahren weiter steigen wird.
Allerdings sind Kosteneinsparungen kein Tabu, wenn sie sinnvoll sind.
So brauchen Pflegebedürftige sicherlich keine Prachtbauten mit
Designermöbeln - auch wenn Kommunen sich gerne damit schmücken.
Viel wichtiger ist aber, nachzuhalten, ob das Geld auch wirklich bei
den Menschen ankommt und nicht in Bürokratie, Missmanagement oder
überzogenem Gewinnstreben versickert. Hier helfen keine Diskussionen
über Pflegeverhandlungen, sondern nur häufigere und prinzipiell
unangekündigte Kontrollen, die Veröffentlichung von Pflegeberichten
und eine bessere Information der Angehörigen. Dies muss die Politik
endlich - auch gegen den Widerstand der Pflege-Lobby - durchsetzen.

Originaltext: Westdeutsche Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/62556
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Pressekontakt:
Westdeutsche Zeitung
Nachrichtenredaktion
Telefon: 0211/ 8382-2358
redaktion.nachrichten@westdeutsche-zeitung.de


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