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Neues Deutschland: zur Debatte um Hartz IV

Geschrieben am 12-12-2007

Berlin (ots) - Wir Deutschen sind eine Gesellschaft von
Verlierern. Nicht mal Fußballweltmeister ist unsere Männermannschaft
geworden. Zwar haben wir es zum Papst gebracht, doch klar ist: Das
ist eine Sackgasse. Es gibt schließlich nur einen davon. Dass wir es
zu hoher Meisterschaft beim Verlieren gebracht haben, ist kein
Wunder. Schließlich wird das Verlierertum als solches bei uns von
Staats wegen gefördert und heißt Hartz IV.
Das ist kein Witz, sondern das Ergebnis einer Studie des Deutschen
Institutes für Wirtschaftsforschung. Danach hat die Zusammenlegung
von Arbeitslosen- und Sozialhilfe für die Mehrheit der Betroffenen
vor allem eines gebracht: Armut und Einkommensverluste. Als ob das
Jobcenter jedem einen Stempel mit der Aufschrift VERLIERER auf die
Stirn drückt. Und ganz klein darunter: Selber schuld!
Seit 2005 definiert Hartz IV, was zum Existenzminimum eines
Verlierers gehört: das, was er für 347 Euro im Monat kaufen kann. Er
muss sich entscheiden: Kartoffeln oder Nudeln, wovon wird die Familie
länger satt? Schulbücher oder Winterschuhe, was ist dringender? Und
weil Verlieren so toll ist, tut unsere Regierung alles, damit sich
an diesem bedrängenden Zustand nichts verbessert.
Schlimmer als die materielle Not jedoch ist die Entwürdigung der
mehr als sieben Millionen Menschen, die Hartz IV zu
»Hilfebedürftigen« degradiert, ihnen die Berechtigung abspricht, für
sich selbst einzustehen. Verlierer eben - von Staats wegen.

Originaltext: Neues Deutschland
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/59019
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_59019.rss2

Pressekontakt:
Neues Deutschland
Redaktion / CvD

Telefon: 030/29 78 17 21


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