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Konferenz mit Regierungen, Streubombenopfern und Internationalen Organisationen: 133 Staaten sollen in Wien alle Streubomben verbieten

Geschrieben am 05-12-2007

Wien (ots) - Mit der Übergabe einer Petition von über 1,5 Million
Unterschriften für ein Verbot von Streubomben an die österreichische
Außenministerin Plassnik begann heute die Wiener
Streubombenkonferenz. 133 Regierungen sind mittlerweile vertreten.
Mehr als die Hälfte der Welt ist also zur Konferenz gekommen, um
darüber zu beraten, ob diese grausamen Waffen in Zukunft noch
produziert, verkauft und eingesetzt werden dürfen.

Zu Beginn kündigte die Außenministerin an, dass im
österreichischen Parlament morgen ein nationales Gesetz über ein
umfassendes Verbot beschlossen werden soll. Dieses Gesetz bezieht
ganz bewusst auch Streumunition mit Suchzündern ein - so genannte
"intelligente" Waffen, die Deutschlands Regierung aus einem
zukünftigen Verbotsvertrag gerne ausnehmen würde, wie der deutsche
Delegationsleiter Heinrich Haupt zu Beginn der Konferenz betont.

"Immer wieder versuchen die Regierungen, "bessere" oder "nicht
gefährliche" Streumunition als Lösung anzubieten. Doch unsere
Erfahrung in der Entminung betroffener Länder zeigt, dass diese
technischen Lösungen in der Realität versagen. Der Streueffekt und
die zahlreichen hoch explosiven Blindgänger bleiben immer eine
Eigenschaft dieser Waffengattung und gefährden die Bevölkerung
betroffener Länder." betont François De Keersmaeker von Handicap
International Deutschland. "Wir fordern deshalb die deutsche
Regierung dazu auf, einem Verbot aller Arten von Streumunitionen im
Oslo-Prozess zuzustimmen und auch auf nationaler Ebene dem Beispiel
Österreichs zu folgen und ein konsequentes Verbot zu erlassen."

Auf die Dringlichkeit des weltweiten Problems mit Streumunition
wiesen zur Eröffnung der Konferenz auch eine Gruppe von sieben
Männern aus verschiedenen Ländern hin. Sie alle haben einen Unfall
mit Streumunition schwer verletzt überlebt haben. Einer von ihnen ist
der ehemalige serbische Entminer Branislav Kapetanovic. Vor sieben
Jahren explodierte ein Blindgänger aus Streumunition während der
Räumungsarbeiten. Branislav verlor bei diesem Unfall beide Arme und
Beine. Als Experte wusste er zwar genau, wie gefährlich diese
Blindgänger waren, doch er hatte keine Chance. Er hatte die Munition
nicht einmal berührt. "Blindgänger sind defekte Waffen, sie haben
nicht funktioniert, so wie sie sollten. Wir können deshalb nie
wissen, wann sie explodieren." erklärt Rae McGrath, Räumungsexperte
und Kampagnensprecher von Handicap International. Dieser ständigen
Gefahr für die Zivilbevölkerung und für diejenigen, die den
betroffenen Menschen helfen, muss endlich ein Ende gesetzt werden!"

Bis Freitag wird nun in Wien über die grundlegenden Bestandteile
eines Verbotsvertrages und die Definition der zu verbietenden Waffen
diskutiert.

Originaltext: Handicap International
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/16206
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_16206.rss2

Pressekontakt:
Information und Vermittlung von Interviews mit den in Wien anwesenden
Opfer von Streumunition und Experten:
Dr. Eva Maria Fischer, Kampagnenreferentin Handicap International,
derzeit in Wien: 0049-175-54 29 899


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