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Positiver Trend bei PISA 2006 bestätigt / Meidinger: Nicht nur die Schule, auch der Staat muss seine Hausaufgaben machen!

Geschrieben am 04-12-2007

Berlin (ots) - Als eine umfassende Bestätigung des bereits bei
PISA 2003 erkennbaren positiven Trends zu besseren Schülerleistungen
hat der Bundesvorsitzende des Deutschen Philologenverbandes,
Heinz-Peter Meidinger, die heute detailliert vorgestellten Ergebnisse
der PISA-Studie 2006 gewertet. "Was uns ganz besonders freut, ist die
Tatsache, dass der in Deutschland dramatische Lehrermangel sich nicht
negativ auf die Gesamtergebnisse ausgewirkt hat. Ohne den
gravierenden Unterrichtsausfall gerade in den naturwissenschaftlichen
Fächern wäre der Leistungszuwachs sicher noch besser ausgefallen",
betonte Meidinger.

Neben dem Aufrücken Deutschlands in das beste Viertel der an PISA
2006 beteiligten 57 Ländern im Bereich Naturwissenschaften begrüßte
Meidinger auch die kontinuierliche Steigerung bei den Leseleistungen
von 484 Punkten (2000) auf 491 Punkte (2003) und jetzt 495. Wörtlich
betonte der DPhV-Chef: "Es war zu erwarten, dass die Steigerung der
Leseleistungen nicht so deutlich ausfallen würde wie im Bereich
Naturwissenschaften. Nur mit einer aktiven Mithilfe der Eltern kann
es gelingen, die immer noch zu schwach ausgeprägte Lesefreude
deutscher Schüler grundlegend zu verbessern!"

Als erfreulich bezeichnete Meidinger den sich zum Teil
abschwächenden Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft und
Bildungserfolg, auch wenn das erreichte Ergebnis vom Idealzustand
noch weit entfernt sei.

Nachdrücklich warnte der DPhV-Vorsitzende aber davor, der Schule
die Alleinverantwortung für die Leistungsfähigkeit ihrer Schüler
zuzuweisen: "In einer sehr homogenen Gesellschaft, wie etwa der
finnischen, die praktisch kein Migrationsproblem hat und ein starkes
Kulturbewusstsein besitzt, sind die Grundvoraussetzungen gelingender
schulischer Bildung ganz andere. In der großen Gruppe der
Risikoschüler in Deutschland spiegelt sich auch das Ergebnis einer
völlig unzureichenden staatlichen Integrationspolitik wider. Schule
kann hier gegensteuern, die Nachteile für die Kinder aber niemals
völlig ausgleichen. Nicht nur die Schule, auch Staat und Gesellschaft
müssen in diesem Bereich ihre Hausaufgaben machen!"

Meidinger forderte alle Beteiligten auf, die unselige Verquickung
von PISA-Ergebnissen mit schulpolitischen Überzeugungen zu vermeiden,
zumal auch die OECD in ihrer neuen Presseerklärung einen Zusammenhang
von Leistungsergebnissen mit gegliederten und ungegliederten
Schulsystemen eindeutig verneint habe. Eine aktuelle Forsa-Umfrage
habe eindrucksvoll gezeigt, dass über 60 Prozent der Deutschen weder
eine Verlängerung der Grundschulzeit noch eine Einheitsschule
wollten. "Konzentrieren wir uns also zum Wohle der Schüler auf die
konkreten Verbesserungen vor Ort. Von einem neuen Schulstrukturkampf
hat niemand etwas, am wenigsten die Schüler selbst!", so der
DPhV-Vorsitzende.

Originaltext: Deutscher Philologenverband
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/57564
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_57564.rss2

Kontakt:

DPhV - Deutscher Philologenverband
Eva Hertzfeldt
Pressesprecherin
Telefon: 030 - 40 81 67 89
Mobil: 0172 - 305 08 67
EMail: presse@dphv.de


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