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World Culture Forum soll Bewusstsein für Pluralität und Universalität der Kultur stärken / Teilnehmer des Gründungs-Symposiums diskutieren noch bis Sonntag über die Rolle der Kultur in der Gesellschaf

Geschrieben am 25-11-2007

Dresden (ots) - "Die Bedeutung der Kultur wieder in den
Mittelpunkt zu rücken, ist für mich das wichtigste Anliegen eines
künftigen Weltkulturforums", sagte der Sächsische Ministerpräsident
Prof. Georg Milbradt, am Freitag in Dresden zum Auftakt des
Gründungs-Symposiums für ein World Culture Forum. Rund 300
Repräsentanten unter anderem aus Kunst, Politik, Wirtschaft,
Wissenschaft und Religion diskutieren noch bis Sonntag (25. November)
in Dresden unter dem Leitsatz "Kultur ist mehr".

"Es geht nicht nur um Spiel, Musik und Tanz, sondern vor allem um
Menschenbilder und Gesellschaftsentwürfe, Verfassungs- und
Rechtsordnungen, Wirtschafts- und Sozialsysteme und anderes mehr,
eben um alles, was eine Kultur ausmacht", umriss Prof. Meinhard
Miegel, Vorstandsvorsitzender des Instituts für Wirtschaft und
Gesellschaft Bonn e.V., in seiner viel beachteten Eröffnungsrede den
erweiterten Kulturbegriff, der die Basis für das dreitägige Symposium
bildet.

Der in Dresden aufgenommene Diskurs zur Rolle der Kultur in der
Gesellschaft thematisiert die Grenzen des materiellen Wohlstandes vor
allem in den westlichen Industrienationen. Die physischen Grundlagen
dieser Entwicklung zerstören die Gesellschaften selbst, indem sie die
Ver- und Entsorgungskapazitäten der Erde überfordern würden, so Prof.
Miegel: "Innerhalb von 200 Jahren die fossilen Energievorräte, deren
Entstehung 200 Millionen Jahre gedauert hat, zu verbrauchen, die
Atmosphäre als Müllkippe zu missbrauchen, Flüsse, Seen und Meere mit
Abfällen zu befrachten bis diese daran ersticken und dann auch noch
die übrige Menschheit zu animieren, es uns gleich zu tun - das alles
sind keine auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Verhaltensweisen."

"Wir leben in einer Zeit der Entgrenzung", erklärte Prof. Kurt
Biedenkopf, einer der Initiatoren des Gründungs-Symposiums. Die
westlichen Gesellschaften hätten eine große Zahl von Prozessen von
Begrenzungen befreit. Das gelte insbesondere für die wirtschaftliche
Entwicklung selbst. "Wir gründen unseren Staat, wir gründen damit ja
auch unsere Kultur, auf die Annahme, dass es möglich ist, dauerhaft
das Materielle mit exponentieller Geschwindigkeit zu vermehren", so
Prof. Biedenkopf weiter. Wer jedoch einen Prozess entgrenze, verliere
den Überblick über das, wofür er eigentlich dienen solle. Als
Beispiel nannte der ehemalige sächsische Ministerpräsident die
jüngste Finanzkrise: "Man hat die Funktion des Geldes aufgehoben und
hat das Geld selbst zur Ware und zum Spekulationsgegenstand gemacht
und damit die Möglichkeit eröffnet, eine unübersehbare Zahl so
genannter Finanzprodukte zu erzeugen, über die die Menschen,
einschließlich der Spitzenbankiers in der ganzen Welt, die Übersicht
verloren haben." Einen Prozess dieser Art wieder handhabbar zu
machen, sei die Aufgabe von Kultur, die damit eine politische
Kategorie darstelle, erklärte Prof. Biedenkopf am Sonnabend auf der
Diskussionsrunde zum Thema "Kultur der Wirtschaft".

Prof. Franz Josef Radermacher, Vorstandsvorsitzender
Forschungsinstitut für anwendungsorientierte Wissensverarbeitung
erkennt in dem Prozess wirtschaftlichen Wachstums einen
Boomerang-Effekt, und zitierte den belgischen Techniker und Philosoph
Jacques Neirynck mit den Worten: "Die Menschheit siegt sich zu Tode".
Indem Gesellschaften die jeweiligen Probleme durch bessere Lösungen
beherrschbar machen, werde die Voraussetzung geschaffen, dass noch
mehr Menschen auf einem noch höheren Erwartungsniveau immer dasselbe
Problem haben, das vorher wenigere auf einem niedrigeren
Erwartungsniveau hatten, so Prof. Radermacher. Zwar sei mittlerweile
nahezu jedem klar, dass die Grenzen des Wachstums erreicht seien.
Aber das heiße nicht, dass aus alldem bisher die Konsequenzen gezogen
würden. Hier greife die Letztfunktion der Kultur - dort Grenzen zu
setzen, wo das Biotop, in dem die Menschen leben, diese Grenzen nicht
selbst setze.

Fotos zum Gründungs-Symposium in Druckqualität sind downloadbar
von der Website des World Culture Forum unter: www.wcf-dresden.com

Originaltext: World Culture Forum
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/68856
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_68856.rss2

Pressekontakt:
Pressebüro World Culture Forum
c/o Pleon Dresden
Tel: +49 351 84304 -35
Fax: +49 351 84304 -20
presse@wcf-dresden.com
www.wcf-dresden.com

Das World Culture Forum wird initiiert von Forum Tiberius -
Internationales Forum für Kultur und Wirtschaft.
www.forum-tiberius.org


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